Runde 6 der 2. Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2022

Warmluft würgte Thermik ab

Von Lothar Schwark

Nicht vom Wetterglück wurden die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde 6 der 2. Segelflugbundesliga verwöhnt. Während am ersten Ligatag Rheintal Piloten und nordöstlich gelegene Vereine von Top Bedingungen profitieren konnten, hatten es die in Musbach beheimateten Segelflieger mit einer Randlage zu tun. So blieb nur Tagesrang 23 und ein Trostpunkt. In der Gesamtwertung rutschte man auf den aktuellen 17. Platz zurück. Von Südwesten floss immer mehr Warmluft ein, welche die Thermik nach und nach zum Erliegen brachte. So war ein früher Start gefragt, um noch von Musbach wegzukommen.

Die Gunst der Stunde nutzte Timo Lehrke, der zu einem Zielrückkehrflug in Richtung Oberschwaben abhob. Mit der LAK 17C FES 18m flog er 71,15 Punkte/80,75 km/h bei gesamt 309 Km heraus. Christof Geißler hob etwas später mit der HPH 304 S Shark ab, um noch 54,61 Punkte/61,98km/h und gesamt 181,54 km herauszukitzeln. Hoch einzuschätzen ist auch die Leistung von Michael Buchthal. Beim Spätstart am Nachmittag schaffte er mit seinem Discus 2a noch 41,22 Punkte/43,7 km/h bei Gesamt 145 km. Die besonderen Wetterbedingungen und auch die guten Nerven des ehemaligen Weltmeisters belegte die digitale Flugaufzeichnung als er oft im tiefen Aufwindband unterwegs war. Der Rückweg von Kappelrodeck über den Schliffkopf und den späteren Flugabschnitt nach Baden- Baden hatte es in sich. Pech hatte Hansjörg Rothfuß, der erst mit Verzögerung seinen Flug auslesen konnte. Damit wurde sein Flug von 360 km mit seiner DG 800 B im Rheintal in der Tageswertung im Online Contest gewertet. In der Ligawertung hätte der Flug 74,14 Punkte/84,14 km/h gebracht. In der OLC Tageswertung Baden-Württemberg flog Rothfuß einen ordentlichen 21 Platz unter 130 Piloten heraus. Dabei konnte er die Pfalz, den Hockenheim Ring und neben dem Rhein auch ein bisschen den Neckar betrachten. Nur mit großem Können und Erfahrung schaffte Rothfuß dann ohne Motorhilfe den Einstieg in den Nördlichen Schwarzwald bei Baden- Baden. Ligatag zwei brachte keine Thermik. Die Warmluft hatte im Südwesten alles abgewürgt, während ab der Mainlinie nach Nordosten und Tschechien Flüge von über 1000 Km absolviert wurden. Für das kommende Wochenende sieht es wieder besser aus. Da wird Kaltluftzufuhr aus dem Norden eine gute Thermikbildung ermöglichen