Erster Vorbereitungstreff zur Junioren- DM der Club und Standardklasse 2025

Teambesprechung zur Vorbereitung der Junioren Segelflug-DM in Musbach

Von Lothar Schwark

Nach nun 15 Jahren richtet die Fliegergruppe Freudenstadt mit der Segelflug-Junioren-DM der Club und Standardklasse, die vom 25. Juli bis 03. August stattfindet, wieder eine größere Meisterschaft in Musbach aus. Um den maximal 75 Teilnehmern ein gutes Meisterschaftsumfeld zu schaffen, hielt das Organisationsteam ein erstes Treffen im Vereinsheim ab. Ziel dabei war auch die jugendlichen Mitglieder mit dem Ablauf der Meisterschaft vertraut zu machen. Für viele der jugendlichen Mitglieder wird die Junioren-DM eine ganz neue Erfahrung sein.

Vorsitzender Axel Reich erläuterte dazu nochmals die Meisterschaftsgeschichte der FG Freudenstadt. Gegenüber großen Flugplätzen auf denen in Deutschland Meisterschaften durchgeführt werden, ist Musbach ein Flugplatz der kurzen Wege. Dass dies auch bei einer großen Anzahl von Teilnehmern funktioniert haben auch die beachteten internationalen Meisterschaften, wie die Junioren EM im Jahr 1997,die Clubklasse WM 2002 und die Junioren WM der Club- und Standardklasse im Jahr 2011 belegt. Dazu kommt ein bewährtes Konzept bei der Startaufstellung der Flugzeuge zum Zuge. Auch kommt es auf richtige Aufstellung der Segelflugzeug Transportanhänger an. Darüber hinaus will man den Teilnehmern ein gemütliches Umfeld verschaffen. Dazu gehören auch die passenden Sanitäranlagen.

Die Meisterschaft wird von Wettbewerbsleiter Axel Reich geleitet. Er verfügt durch die vorangegangenen Meisterschaften über einen großen Erfahrungsschatz. Erstmals als Sportleiter wird Michael Buchthal dabei sein. Der ehemalige Weltmeister der Standardklasse (2008/Rieti/Italien) deckt den kompletten sportlichen Bereich ab. So schreibt Buchthal nach Absprache mit dem Meteorologen Walter Hermann die jeweiligen Tagesaufgaben aus. Wie Buchthal selbst, verfügt Hermann über eine große Wettbewerbserfahrung.  Er hat bereits mehrere Wettbewerbe und Meisterschaften in Musbach begleitet und ist mit dem Schwarzwaldwetter bestens vertraut. Die Auswertung der Flüge wird Tobias Abraham übernehmen. Ebenfalls als sehr erfahrener Meisterschaftspilot und Segelflugreferent des Baden-Württembergischen Luftfahrtverband ist Christof Geißler für das Sicherheitskomitee dabei.

Mit Marven Gründler in der Standardklasse, sowie Jakob Schick in der Clubklasse sind zwei Mitglieder der Fliegergruppe Freudenstadt am Start. Für beide ist es die erste Deutsche Meisterschaft. Ziel ist dabei eine gute Platzierung. Ein großer Traum der beiden Musbacher Aufwindjäger dürfte die Qualifikation zur im Jahr 2026 stattfindenden Junioren-WM in Aalen- Elchingen sein. Dort werden 80 Piloten aus rund 15 Länder in der Standard- und Clubklasse im August 2026 am Start sein. Während so große Vereine wie der Luftsportring Aalen bis zu 450 Mitglieder haben, stemmt die Fliegergruppe Freudenstadt die Junioren- DM mit maximal 40-50 Mitglieder. Das ganze dazu ehrenamtlich. Auch zählt man auf die Unterstützung befreundeter Luftsportvereine die mit ihren Schleppflugzeugen aushelfen werden.

In den kommenden Monaten ist somit viel Arbeit auf dem Musbacher Fluggelände gefragt. So muss die Piste in einem Top Zustand sein, und auch die Räumlichkeiten zum täglichen Briefing gestaltet werden. Spätestens im Frühjahr wird das Organisationsteam zur nächsten Vorbereitungssitzung zusammenfinden.

 

Mit ersten Flügen in die neue Saison 2025

Hangflug an der Albkante

Von Lothar Schwark

Mit ersten Flügen starteten Marven Gründler und Timo Lehrke von der Fliegergruppe Freudenstadt in die neue Saison. Da sich das Musbacher Fluggelände noch im Winterschlaf befindet, wichen beide Musbacher Piloten auf die Hahnweide bei Kirchheim/Teck aus. Dort bestanden gute Startmöglichkeiten. Gründler und Lehrke konnten bei mäßigen Nordwestwind den Hangaufwind der westlichen Vorderkante der Schwäbischen Alb nutzen. Im Fokus stand dabei einfach die Flüge zu genießen. Doch ganz ohne sportliche Ambitionen gings dann doch nicht. Am Abend meldete Gründler bei seinem viereinhalb Stunden Flug 136 Flugkilometer. Sein großer Dank ging dabei an die Familie Holighaus, die Gründler ihren Ventus 2ax zum Fliegen zur Verfügung gestellt hatte. Lehrke war ebenso mit seinem Mini-Nimbus unterwegs. Er schaffte noch 107 Flugkilometer bei bitterer Kälte.

Dies hinderte laut Gründler aber insgesamt sieben Piloten nicht daran, zu ersten erlebnisreichen Flügen abzuheben. Dabei konnte man am Rande der Schwäbischen Alb ein Kontrastprogramm zwischen grün und Schneeeis genießen. Marven Gründler schildert seine Eindrücke: „Es hat riesig Spaß gemacht zur Hahnweide zu fahren, da unser Musbacher Fluggelände noch mit reichlich Schnee bedeckt war. Ein Dank ging an die Vereine der Hahnweide die uns einen Start auf ihrem Fluggelände ermöglicht haben. Der Nordwestwind brachte uns die Hoffnung auf erfolgreiche Hangwindflüge. Das klappte dann auch, und kurz vor dem Sonnenuntergang waren wir dann in der Welle unterwegs. Da haben wir von der Flugsicherung eine Freigabe bis zu 5000 Ft (Fuß) bekommen. Am Anfang bin ich mit Jan Lucas Aberle der in der 3V unterwegs war, Richtung Westen die Alb angegangen Auf Anhieb fühlte ich mich wieder im VV (Ventus 2ax) wohl. Für mich immer noch ein Segelflugzeug zum Träumen. Die Hänge trugen bis rund 1000 Meter NN. Zurück zur Teck sind wir dann dort wieder bei rund 750 Meter NN am Hang eingestiegen. Das war kein Problem, die Teck ging den ganzen Tag auch von unten raus zuverlässig.“

Die Teckburg thronte dabei am Albtrauf im satten weiß, des gefallenen Schnees. „An der Teck traf ich dann meinen Vereinskamerad Timo Lehrke. Wir beschlossen nach Osten den Boßler anzupeilen. Mit dem Wind im Rücken klappte das gut. Die Freude war groß als der Boßler mit einem Meter Steigen gut ging. Gegen den Wind gings zur Teck zurück, um dort nochmal in deren Hangwind aufzutanken. Die Eindrücke waren grandios, und das Rossfeld lockte als nächstes Ziel. Zurück sind wir dann das Lenninger Tal entlang geflogen“, berichtet Gründler. Die sieben Flugzeuge von der Hahnweide, haben sich laut Marven gut an den verschiedenen Hängen verteilt. Genuss pur war das abendliche Gleiten im Wellenaufwind.

 

 

Europaweit erreichte Gründler an diesem Tag im Online Contest den 3. Tagesplatz (137,86 Punkte), gefolgt von Lehrke mit Platz 4 (107,82 Punkte).

Sehr gute Ergebnisse erzielten die Musbacher Jugendlichen im Jahr 2024 auch im WeGlide Wettbewerb des Deutschen Aero Club (DAeC). In der Jugendwertung landete Gründler weltweit unter 849 Piloten mit fünf Flügen und 3.252,60 Punkten auf dem beachtenswerten 9. Platz. Die weiteren Platzierungen der Jugendlichen. Anton Harzer Platz 62 (2.254 Punkte), Jakob Schick Platz 210 (1.253 Punkte), Tim Heritier Platz 474 (359 Punkte). Martin Pollex Platz 542 (277,20 Punkte). Weltweit belegte die FG Freudenstadt mit allen Piloten (Senioren/Junioren) unter 1232 Vereinen einen guten 164 Platz (18 Piloten/155 Flüge/41.705 Motorlose Kilometer). Die Leistung ist umso beachtlicher, da viele Vereine mit viel mehr Piloten mitmischen können. So hat der weltweit erste SFZ Königsdorf beim WeGlide 107 Piloten mit 1096 Flügen im Rennen. Dabei wurden von den Bayern 419.933 km erflogen. In Musbach bereitet man sich nun bereits auf die neue Saison vor. Gründler ist dabei bei den im Juli in Musbach stattfindenden Deutschen Junioren- Meisterschaften in der Standardklasse gesetzt.