Jugendgruppe holt sich U 25 Urkunde beim OLC Finale ab

Platz drei für die Jugend der FG Freudenstadt

Von Lothar Schwark

Mit viel Motivation holten sich die Jugendlichen der Fliegergruppe Freudenstadt, angeführt von ihrem Jugendleiter Patric Schuler, beim renommierten OLC- Finale in Poppenhausen/Rhön ihre Urkunde für den 3. Platz der U25 Wertung unter 91 Vereinen ab. Dazu gratulierte auch Reiner Rose als der Gründer des Online Contest herzlich. Der OLC ist weltweit die renommierteste Meldeplattform im Streckensegelflug. Beim OLC Finale wurden die besten Langstreckenflieger geehrt. Für die Freudenstädter Nachwuchssegelflieger die Gelegenheit die großen der Langstreckenszene kennenzulernen. Interessant war die Wetteranalyse vom OLC Meteorologe Bernd Fischer der die 19 Runden der Segelflugbundesliga zusammengefasst hat. Selbst für Fischer hatte das Jahr 2024 manche besondere Wetterlage zu bieten. Vom Wetter war das eine der abwechslungsreichsten und mit unter ungewöhnlichste Bundesligasaison.

Für Jakob Schick, Marven Gründler und weitere Freudenstädter Nachwuchsflieger war es am Tag danach ein sehr interessantes Erlebnis auf der Wasserkuppe (Hessens höchster Berg mit 950 Meter) in die Geschichte der Anfänge des Segelflugs einzutauchen. Im Deutschen Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe konnte man die Entwicklung vom Lilienthal Gleiter bis zur Hochleistungs-Orchidee nachverfolgen. Bedingt durch den starken Wind konnten die Gummiseilstarts mit einem Schulgleiter nicht durchgeführt werden. Das will man aber unbedingt noch nachholen. Egal wo man in den Orten um die Wasserkuppe war, konnte man spüren, wie der Segelflug die Gegend hier beflügelt. So ist der älteste Segelflughersteller die Firma Alexander Schleicher auch in Poppenhausen/Rhön angesiedelt. Unlängst erflog Stefan Langer mit einer AS 33 in Uvalde/Texas in der 18 Meter Klasse den Weltmeistertitel.

Spürbar nicht nur für die Freudenstädter Nachwuchsflieger war, dass man als Segelflieger auch in der Jugendherberge wie auch in den Restaurants sehr willkommen war. So habe man sich sehr gut aufgehoben gefühlt. Ein großes Event beim OLC Finale war die Vergabe der einzelnen Förderflugzeuge. Hier hofft die Freudenstädter Jugend in den kommenden Jahren mal den einen oder anderen Förderflieger mit guten Leistungen für ein ganzes Jahr zu erfliegen. Auf dem Rückweg machte man bei Segelflugfreunden noch in Gelnhausen Rast, um dort einige Platzrunden unter dem Deckel des Frankfurter Luftraums zu erfliegen. Nochmals die Ergebnisse der U 25 Wertung. 1. SFZ Königsdorf (BY) 508 Punkte. 2. LSV Bruchsal(BW) 487 Punkte.3. FG Freudenstadt (BW) 477 Punkte

Mäßige Streckenflugsaison 2024

Marven Gründler in diesem Jahr über 155 Stunden in der Luft

Von Lothar Schwark

Mit dem kalendarischen Herbst neigt sich in Musbach die Streckenflugsaison ihrem Ende entgegen. Insgesamt wurden 2024 von den Aufwindjägern der Fliegergruppe Freudenstadt 138 Streckenflüge fürs OLC Portal (Online Contest) gemeldet. Der überwiegende Teil der Flüge wurde von Musbach aus absolviert. Urlaubsflüge in Österreich und Frankreich flossen ebenso in die Wertung ein. Gegenüber den Vorjahren wurden 2024 deutlich weniger Langstreckentage verzeichnet. Auf einen 1000 km Flug muss man in Musbach weiterhin warten. Am Können der Piloten liegt es nicht, doch im Optimalfall müssen alle Faktoren wie das Wetter, Vorbereitung und ein früher Start passen. Langstreckenlagen müssen schon Tage voraus erkannt werden. Hier stehen den Segelfliegern inzwischen hervorragende Wettermodelle zur Verfügung, die eine hohe Trefferquote haben. Entscheidend ist die Wahl des Flugzeugtyp. Piloten mit 18 Meter Flugzeugen oder darüber hinaus, können bedingt durch die Reichweite (Gleitzahl) größere Aufwindlose Gebiete überqueren.

Nach einem eher durchwachsenen Sommer brachte der September nochmals gute Aufwindbedingungen. Die wurden von den Jugendlichen Marven Gründler, Anton Harzer und Jakob Schick zu Flügen bis knapp an die 400 km genutzt. Aber auch die Thermikfüchse Frank Popp und Reiner Haist nutzten die September Tage nochmals zu ergiebigen Streckenflügen. Übers Jahr hat Marven Gründler 29 Streckenflüge eingereicht. Dabei war er 155,19 Stunden in der Luft, und hat 2024 bei OLC Flügen rund sechseinhalb Tage in der Luft verbracht. Auch Anton Harzer war mit 23 OLC Flügen und 105,27 Flugstunden gut dabei. Jakob Schick meldete 22 Flüge mit 58,27 Stunden. Bedingt durch den Berufsstart waren es ab und an für ihn kürzere Feierabendflüge. Mit diesem Trio ist die Musbacher Fliegerjugend auch für die Zukunft ganz gut aufgestellt. Mit Martin Pollex (9 OLC Flüge) Tim Heritier (2 OLC Flüge), Siheng Yang (2 OLC Flüge), Oskar Haug (2 OLC Flüge) steht bereits die nächste Generation bereit, um 2025 ebenfalls kräftig mit Punkten zu können.

Flüge über 600 Km schafften Marven Gründler (635/621 km), sowie Timo Lehrke (624 km). Beste Tage waren der 09./10. und 28. Mai. Flüge über 500 km absolvierten Frank Popp und Anton Harzer. Zu Flügen zwischen 300 und über 400 km waren Hansjörg Rothfuß, Reiner Haist, Constantin Wiegert, Martin Haug und Christof Geißler unterwegs. Neben dem sportlichen Fliegen kam der Genuss des Fliegens nicht zu kurz. Das Kreisen unter satten Kumuluswolken machte viel Spaß. Über den Wolken war man bei Wellenflügen unterwegs. „Beim Segelfliegen wird uns immer wieder die Kraft der Natur bewusst“ so Leistungsflugreferent Popp, wenn er an starke Aufwinde von bis zu 5 Meter/Sekunde zurückdenkt. Fit muss man schon sein, wenn man an Langstreckentagen zwischen 8-10 Stunden im engen Cockpit unterwegs ist. Dabei müssen konstant neue Entscheidungen gefällt werden, um den optimalen Flugweg zu finden. Vergleichbar mit dem Schach, wo Spielzüge ebenfalls genau vorausgeplant werden müssen. „Schach Matt“ lautet es dann manchmal nach einer Außenlandung, wenn die angeflogenen Aufwindquellen nicht funktioniert haben. Ende Oktober werden die Vereinsflugzeuge dann in der Vereinswerkstatt bis in den März 2025 gewartet. Man hofft jedoch  auch in diesem Winter ab und an die Wellenaufwinde bei Südwest und Nordostlagen nutzen zu können.