Verstärkung in der Ausbildung
Von Lothar Schwark
Mit Max Zeffler hat die Fliegergruppe Freudenstadt einen weiteren Segelfluglehrer in ihren Reihen. Ende 2024 schloss er seine Fluglehrerausbildung auf dem Flugplatz Winzeln- Schramberg ab. Entgegen früheren Jahrzehnten, musste er nicht, wie seine älteren Fluglehrerkollegen einen zusammenhängenden dreiwöchigen Lehrgang, bei der damaligen Segelflugschule des Baden-Württembergischen Luftfahrtverband auf dem Hornberg besuchen. Dort wurde neben der Theorie auch das praktische Fliegen in diversen Doppelsitzern geübt. Zum Abschluss wurde unter Aufsicht des Regierungspräsidium Stuttgart auf dem Hornberg die Theorie und Praxisflüge abgelegt. In heutigen Zeiten findet man immer weniger Fluglehrerabsolventen, die ehrenamtliche drei Wochen am Stück für den Verein investieren können.
So gibt es inzwischen mehrere Ausbildungsformen zum Fluglehrer. Eine davon war ein gemeinsamer Fluglehrerlehrgang, den die Fliegergruppe Freudenstadt, mit dem LSV Schwarzwald und der FG Lahr-Ettenheim durchführte. Geflogen wurde an unterschiedlichen Tagen, abwechselnd auf einem der Flugplätze der Vereine. Bei ihren Flügen wurden die Fluglehrerabsolventen von langjährigem und erfahrenem Fluglehrer begleitet. Diesmal aber in der Funktion eines Flugschülers, der für manche Überraschung bei den Steuereingaben gut war. Wichtig war dabei dem gedachten Flugschüler die Angst vor dem Fliegen zu nehmen. Häufig reagieren angehende Flugschüler/innen verkrampft oder mit überhasteten Steuereingaben. So wurden nahezu alle denkbaren Situationen durchgespielt.
Vor der Freigabe zum ersten Alleinflug, muss jeder Fluglehrer sicher sein, das sein Flugschüler den ganzen Flugablauf, bestehend aus Start, Flug und Landung absolut beherrscht. Ist der Flugschüler erst einmal in der Luft, muss einfach alles passen, da man nicht mal kurz anhalten kann. Der Fluglehrerlehrgang wurde mit einer zweiteiligen Prüfung abgeschlossen. Für den Theorie teil mussten die zukünftigen Fluglehreraspiranten eine Lehrprobe vorbereiten und vor dem Prüfer eine Stunde Theorieunterricht abhalten. Bei vier praktischen Prüfungsflügen übernahmen die Prüfer Michael Zistler und Karl-Heinz Beisser die Rolle eines Flugschülers. Dabei erlebten die angehenden Fluglehrer so manche Überraschung ihrer gedachten Schützlinge.
Danach war es geschafft. Jetzt hat der LSV Schwarzwald fünf neue Fluglehrer, der FG Lahr-Ettenheim zwei, und Freudenstadt einen neuen Segelfluglehrer. Großes ehrenamtliches Engagement bewiesen während der Ausbildung die einzelnen Fluglehrer der Vereine. Für die Fliegergruppe Freudenstadt war immer wieder Ausbildungsleiter und Fluglehrer Axel Reich dabei. Am ersten Aprilwochenende durfte Zeffler nun seine erste Überprüfungsflüge mit Scheinpiloten absolvieren. Denn nach der langen Winterpause muss jeder Scheinpilot vor dem Saisonbeginn einen Überprüfungsstart mit Fluglehrer absolvieren.
Zeffler selbst besitzt noch den Berufspilotenschein. Seit 17 Jahren ist er fest mit der Fliegerei verbunden. Seine große Leidenschaft sind großräumige Überlandflüge mit dem Segelflugzeug. Im Verein fliegt Zeffler neben den Segelflugzeugen, das Motorflugzeug DR 400 oder den Ultraleicht Dynamic mit denen er Schleppflüge durchführt.