Sahara-Sand und Tiefflugeinlagen
Von Lothar Schwark
Bei nur mäßiger Thermiklage flogen die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde 6 mit 199,83 Teamspeed und 4 Zählern Rundenplatz17 heraus.
Fliegbar war in Musbach nur der erste Rundentag, mit eher mäßigen Aufwinden, die zum Teil von hohen Cirruswolken abgeschwächt wurden. Beste Bedingungen herrschten indessen im Nordosten Deutschland, wo sich unter Hochdruckeinfluss gute Thermik ausbilden konnte. Gut ging die Oberpfalz, was der Rundensieg vom AC Weiden (BY) mit satten 340,10 Speed belegte. Michael Buchthal war diesmal als Copilot mit Klemens Schmiederer unterwegs. Bei einem Jo-Jo Flug über dem Schwarzwald erzielte das Duo Discus Team über die 2.30 Stunden Wertungszeit 79,18 Punkte/85,72 km/h. Gesamt wurden 334,5 km erflogen. Teilweise konnten Aufwinde bis zu 3,2 Meter Sekunde ausgekreist werden.
Buchthal analysierte den Flug: „Durch die Wetterlage und Gewitter vom Vortag, dem Sahara-Sand in der Luft und den drohenden Unwettern zum Abend hin, wiedermal ein spannendes Flugerlebnis, zumal die Wolkenbasis durch die Feuchte vom Vortag extrem unterschiedlich und zum Teil auch sehr tief war“ so der ehemalige Weltmeister in seiner Analyse. Beim Start z.B. war nördlich Musbach die Basis bei 1200mNN, über Klosterreichenbach an einer einzigen Wolke jedoch 1500mNN. Die Höhe hat dann gerade so gereicht, um in 1200m NN über dem Kniebis Anschluss an die Wolken der Schwarzwaldhochstraße zu bekommen.
Und so ging der Tag dann weiter, immer wieder mit Tiefflugeinlagen unter aus der Ferne perfekt aussehenden Wolken, die bei Ankunft dann jedoch zumeist schon nicht mehr gezogen haben. Ohne Hilfsmotor war immer viel Umsicht gefragt, um bei fehlenden Aufwinden die bekannten Flugplätze oder Landewiesen anzufliegen. Gut in Schwung war Martin Haug mit seiner Eigenstartfähigen DG 400/17. Haug war bis zum Schluchsee unterwegs, um dann zügig Richtung Musbach zu spurten. Doch die bekannten Aufwinde rund um Musbach verweigerten ihre Dienste. So startete Haug nochmals einen Versuch, der erfolgreich war. Über dem Schwarzwald und Alb erzielte er noch 60,31 Punkte/64,38 km/h in nun mäßiger Thermik. Als dritter im Bunde war Wolfgang Haug mit dem Vereins Discus erfolgreich. Er erflog ebenfalls über dem Schwarzwald wichtige 54,39 Punkte/ 57,23 km/h.
Rundentag 2 brachte kein Überlandflugwetter. Einzig die Flugschüler freuten sich über das passende Platzrundenwetter rund um den Musbacher Flugplatz. Aktuell hat man drei Punkte Abstand auf Platz 15. Mit 10 Punkten Vorsprung auf Platz 24 hält man das Abstiegsgespenst auf Distanz. „Das kommende Wochenende (Runde 7) verspricht zumindest am Samstag gutes Flugwetter“ ist sich Martin Haug sicher. Abergläubisch darf man nicht sein. Denn am darauffolgenden Siebenschläfer (27. Juni) ist schon wieder Regen angesagt. Und das soll ja dann sieben Wochen so bleiben. Hier hofft man auf neuere Erkenntnisse der Meteorologen, die ein Einpendeln der Sommerwetterlage so um den 5 Juli herum als Marker sehen.
Runde 6 der 2. Segelflugbundesliga.1.AC Weiden (BY) 340,10 Speed/20 Punkt. 2. AC Pirna (SN) 306,88 Speed/19 Punkte. 3. LSG Hersbruck (BY) 292,20 Speed/18 Punkte.17. FG Freudenstadt (BW) 199,83 Speed/4 Punkte.
Laufende Gesamtwertung der 2. Segelflugbundesliga (6 von 15 Runden). 1. AC Pirna (SN) 89 Punkte.2. SFV Mannheim (BW) 86 Punkte. 3. SVV Ludwigshafen/Rhein (RP) 61 Punkte. 18. FG Freudenstadt (BW) 31 Punkte.
BIlder Lothar Schwark