OLC Segelflugbundesligastart mit Verspätung

Während die Fußballbundesliga dem Saisonende entgegenstrebt , freuen sich die Musbacher Segelflieger auf den Start der OLC Bundesliga. Ab 15/16 Mai treten je 30 Vereine in der ersten wie 2. Segelflugbundesliga an. Bedingt durch die Pandemie werden heuer wie im Vorjahr bis 21/22 August wieder nur 15 Runden (Normalfall19 Runden) ausgeflogen. Folgend steht der Deutsche Meister in der ersten wie zweiten Liga fest. Ermittelt werden sieben Auf-und Absteiger der 2. Liga, wie auch sieben Absteiger aus Liga eins. Pro Runde fließen die drei schnellsten Piloten eines Vereins in die Wertung ein. Ein Logger hält dabei die schnellsten zweieinhalb Stunden eines Fluges fest. Nach der Landung geben die Piloten ihre Flüge ins OLC Wertungssystem (Online Contest). Somit sind alle Flüge in Sekundenschnelle auch von der Konkurrenz einzusehen.

Damit ist die Garantie gegeben, das die Piloten alle sportlichen, aber auch Luftraumregeln eingehalten haben. Denn im Gegensatz zu Reinhard May in seinem Klassiker: „ Über den Wolken muss die Freiheit wohl Grenzenlos sein“ ist der Luftraum in Deutschland von zahlreichen Kontrollzonen, Flugbeschränkungsgebieten oder Gefahrengebiete gepflastert. Im Regelfall kann der Luftraum bis zur Flugfläche 95 (knapp 3000 NN) genutzt werden. Rund um die großen Flughäfen gibt es Sektoren, mit unterschiedlichen Flughöhen, die penibel eingehalten werden müssen. Während man früher von Hand und mit der Karte die terrestrische Navigation durchführte, stehen den Piloten heute moderne GPS Empfänger und Geräte für die detaillierte Kartendarstellung zur Verfügung. So können Lufträume bis auf rund 30 Meter genau angeflogen werden. Diese Sicherheit ermöglicht es, sich noch mehr auf die einzelnen Aufwinde zu konzentrieren. Es gilt nur die stärksten Aufwinde zu nutzten, denn das macht den Überlandflug schnell.

Kondition sollten die Piloten*innen bei ihren bis zu 10 Stunden andauernden Überlandflügen im engen Cockpit haben. Im Gegenzug ist man vor jedem Corona Virus sicher. Bei gutem Wetter absolvieren die Musbacher Segelflieger Flugstrecken von bis zu 900 km mit Schnitten von bis zu 120/km/h und mehr. Es gibt aber Tage, an dem man bei Warmluftlagen mühsam mit gerade 50-60 Km/h die Stunde vorankommt. Und macht der Wettergott ab und an einen dicken Strich durch die Wettervoraussage bleibt ab und zu und nur die Außenlandung auf einem fremden Flugplatz, oder einer Wiese oder Feld. In der Fachsprache heißt das : „ Bin abgesoffen“! Dann machen sich die Rückholer mit dem PKW und großen Flugzeuganhänger auf den Weg. Früher war das noch ein echtes Abenteuer. Da war in den 50/60er Jahren noch oft der freie Flug gefragt. Bei Westwind peilten die Piloten das Traumziel Wien an, im Gegenzug wurden bei Ostwind Flüge bis zum Atlantik nach Frankreich geschafft. Als der Flug aller Flüge wird immer noch die freie Strecke vom unlängst verstorbenen Hans-Werner Grosse gezählt. Der startete am 25.April am frühen Morgen in Lübeck um abends nach 1460 km Flugstrecke in Biarritz zu landen. Die Musbacher Segelflieger freuen sich nun auf den Bundesligastart. Ziel ist es zumindest den Klassenerhalt zu halten, oder im Idealfall den Aufstieg zu schaffen. Wir hoffen auf schnelle Runden und gutes Flugwetter so der Leistungsflugreferent Frank Popp für die Fliegergruppe Freudenstadt

Bericht und Fotos: Lothar Schwark