Die diesjährige Wetterküche macht es den Musbachern Segelfliegern weiterhin nicht leicht
Von Lothar Schwark
Im Vorfeld eines Tiefs wurde Musbach am Samstag von schwülheißen Luftmassen geflutet. Dabei wurde die Auslösetemperatur für tragende Aufwinde so gut wie nicht erreicht. Besser sah es nur über dem Hauptkamm des Nordschwarzwald aus. Dort baute sich am Nachmittag noch auf einem Streifen von rund 30 Kilometer zwischen dem Stausee Kleine Kinzig und Hornisgrinde mäßige Thermik auf. Dort wirkte sich bereits die feuchtere Luft des heranziehenden Tiefs aus, in der sich einzelne Kumuluswolken als sichtbare Thermikbojen bildeten.
Die Kunst lag aber darin diese Thermik streifen zu erreichen. Von der Winde ging in Musbach am ersten Ligatag absolut nichts. Geblieben wäre nur ein weiter Flugzeugschlepp mit ungewissen Ausgang. Hier waren einige Piloten die einen Hilfsmotor an Bord hatten im Vorteil. Auch erfolgten teils lange Flugzeugschlepps von Bruchsal, oder wurde mit Motorkraft aus dem Sektor Stuttgart der Norschwarzwald anvisiert. Mit ihren reinen Segelflugzeugen verzichteten die Musbacher Aufwindjäger auf einen Start, da der Ausgang diesmal im nahezu unlandbaren Gelände nicht sicher gewesen wäre.
Seine Ausnahmestellung belegte dagegen Michael Schlaich vom LSV Schwarzwald. Er schaffte es ohne Motoreinsatz die Thermik starke Gebiet zu erreichen und erzielte mit einem Jo-Jo Flug noch 230 km. Sein Bundesligaschnitt betrug dabei mit dem Ventus 2cxM 18 M. Seine Klasse belegte Schlaich auch dass er die erste Stunde nie höher als 400 Meter über Grund war. Seine Geduld zahlte sich aus. Am Nachmittag war er über der Schwarzwaldhochstraße und in der Nähe der Hornisgrinde bis zu 2500 Meter NN (Meereshöhe). Mit zwei weiteren Piloten erreichte der Musbacher Flugplatznachbar LSV Schwarzwald mit 197,81 Speed einen beachtenswerten 6 Rundenplatz.
Der Sonntag war vom Wetter dann eindeutig. In ganz Deutschland wurden gerade zwei Flüge im Nordosten mit je rund 100 km gemeldet. Es bleibt zu hoffen das die Musbacher Junioren in den kommenden Runden in der U-25 Wertung noch den Anschluss an das Spitzenfeld halten können. Hier ist man mittlerweile auch mit 231 Punkte auf den derzeitigen 6. Platz zurückgerutscht. Der Zug, der zum Verbleib in der Segelflugbundesliga fährt, dürfte dagegen leider abgefahren sein.