Ehrenmitglied Adolf Günter verstorben

Fliegergruppe Freudenstadt trauert um verdientes Mitglied/ lange Jahre als Fluglehrer und Schlepppilot tätig


Die Fliegergruppe Freudenstadt trauert um ihr Ehrenmitglied Adolf Günter. Er verstarb am 09. April im Alter von 87 Jahren . Günter wuchs im Christophstal auf. Sein Elternhaus befindet sich unter dem Bärenschlößle. Der Flugsport begeisterte ihn von früher Jugend auf. Bei der Neugründung des Vereins nach dem 2. Weltkrieg ( 1951) war Günter Gründungsmitglied. Er erlebte den Neuaufbau des Vereins in allen Phasen. So war er in der Nachkriegszeit bei manchen Holzschlag dabei. Damals war bei den Freudenstädter Fliegern mehr Waldarbeit als Fliegen angesagt war. Mit dem verdienten Geld, konnte man Material zum Bau eines Schulgleiter SG 38 erwerben. Noch heute belegen immer noch gut funktionierende Rollschiebetore an der ersten Flugzeughalle, die technischen Fähigkeiten von Günter. Schon zuvor, war er bei der Planierung des Fluggeländes dabei. Lange Jahre war er Segelfluglehrer im Verein. Viele, der noch heute aktiven Piloten, erlernten bei ihm das Fliegen. Anfangs stieg man mit der Rhönlerche auf, später war die K-7 ein Lieblingsvogel von Günter. Uneigennützig kümmerte er sich um die damalige Jugend. Für manchen war er wie ein Vater. So durften damalige Jugendliche in den 60er und 70 er Jahren manchen günstigen Motorflug von Karlsruhe-Forchheim in den Schwarzwald erleben. In Musbach selbst, war Günter ebenso Jahrzehnte als Schlepppilot aktiv. Zielgenau fand er die Aufwinde. Die damalige Vereins Morane lag ihm am Herzen. Manchen Fluggast brachte Günter die Faszination des Fliegens nahe. Kunstflug bereitete ihm früher viel Freude. Wenn es bei einem Turn im Cockpit flüssterleise wurde, und man sich für Sekundenbruchteile schwerelos fühlte, war Günter in seinem Element. Als einziger Pilot in Musbach übte er zeitweise den Blindflug mit dem Segelflugzeug aus. Hoch aufschießende Kumuluswolken haben es ihm stets angetan. Den Kunstoffvogel ASW-15 rüstete er mit Wolkenfluginstrumentierung und Transponder aus. Damals war Wolkenflug noch möglich. Mehrmals gab es eine Genehmigung zu Wolkenflügen von der Flugsicherung. Auch im höheren Alter genoss es Günter entspannt mit dem Segelflugzeug über dem Nordschwarzwald zu kreisen. Er war einer der ersten, die nach der Aufbauphase des Musbacher Fluggeländes Überlandflüge mit dem Segelflugzeug anging. Günter hatte seinen Wohnsitz in Freudenstadt und Gerlingen. Die Wochenenden verbrachte er überwiegend in Musbach, wo ihn viele Bürger noch kennen. Die Fliegergruppe Freudenstadt wird ihr Ehrenmitglied nicht vergessen. Mit seiner Ehefrau Inge Günter trauert die FG Freudenstadt um ein verdientes Mitglied.

Bild+Text von Lothar Schwark