Kurze Wetterlücke genutzt
von Lothar Schwark
Wie in den Runden zuvor, mussten sich Musbachs Aufwindjäger in Runde 11 der 2. Segelflugbundesliga mit thermischer Magerkost begnügen. Es blieb nur der Samstag der mit viel Glück für zwei Stunden Aufwinde lieferte . Aussichtslos der Sonntag. Hier bremste eine geschlossene Wolkendecke über Musbach und dem Schwarzwald die Aufwinde aus. Nur im Rheintal bildete sich Thermik aus.
Die Gunst der Stunde konnte Martin Haug am Samstagnachmittag nutzten. Bevor er seinen Bundesligaflug startete, hatte er ein erstes Flugabenteuer erlebt. So hatte er eine Befähigungsüberprüfung auf dem UL (Typ Dynamic) zur Verlängerung der Lizenz absolviert. Dazu gehörte auch der Anflug des Stuttgarter Flughafen. An Tübingen vorbei, wurde der Meldepunkt Sierra (Pflichtmeldepunkt außerhalb der Kontrollzone) angeflogen. Ziel war dabei, die Landebahn des Stuttgarter Flughafen zu Queren, um über den Ausflugspunkt Whiskey die Kontrollzone zu verlassen. Da zu dieser Zeit eine Boeing 737 von TuiFly anflog wurde die Dynamikbesatzung in den Gegenanflug 07 (Landerichtung) geschickt. Nach der Landung der 737 konnte man so einmal tief über die komplette Piste fliegen und dem Lotsen eine kleine Abwechslung bereiten. „Das hat man auch nicht alle Tage“ so Haug.
„Zurück in Musbach habe ich auf einen Bundesligaflug gelauert“ berichtet der Fluglehrer der Fliegergruppe Freudenstadt. Wolkenabschirmung auf Abschirmung zog durch, die ASK 13(Schulflugzeug) blieb nie hängen (kein Aufwind). Gegen 15.30 Uhr wurde es etwas heller. Folgend bereitete Haug den Discus CS des Vereins für einen Flug vor. Nach dem Windenstart auf 300 Meter Höhe über Grund, kämpfte Haug eine Stunde lang im Platzbereich ums pure oben bleiben. Zu seiner Freude bildeten sich plötzlich Cumulus Aufreihungen . Bei der labilen Luftmasse reichte es aus, dass die Sonne nur kurz durchkam. Leider zeigte die beste Aufwindstraße in Richtung Stuttgarter Sektoren (Luftraum für Segelflugzeuge gesperrt). Richtung Nordschwarzwald waren die Wolken zerzaust und brachten nur geringe Steigwerte . Haug gelang es dann noch zwischen Calw und Kleine Kinzig einzelne Wenden anzufliegen. So reichte es dann gut mit 4 möglichen Schenkeln die Mindestwertungsstrecke zu erreichen. Mit 51,83 Punkte/54,55 km/h erflog er für die FG Freudenstadt wichtige 6. Punkte. Nur 15 von 30 Vereinen schafften eine Wertung. Ab Platz 10 erflog jeweils nur ein Pilot eine Wertung, was die Schwierigkeit dieser Wetterlage belegte. Auf Rang 10 fehlen Freudenstadt aktuell 11Zähler. Von einem Abstiegsplatz istman derzeitig 20 Punkte entfernt.