Jakob Schick und Martin Pollex fliegen frei
Von Lothar Schwark
Obwohl das diesjährige Flugwetter oft zu wünschen übrig lässt, läuft es im Ausbildungsbetrieb der Fliegergruppe Freudenstadt rund. Unlängst konnte der Vorsitzende der FG Freudenstadt Axel Reich wiederum zwei Jugendlichen zum ersten Alleinflug gratulieren. Nach jeweils drei sauberen Platzrunden, dürfen sich Jakob Schick (14 Jahre) und Martin Pollex (15 Jahre) nun voller Stolz das A-Abzeichen mit weißer Möwe auf blauen Grund anheften. Schick ist ein original Musbacher Kind. Schon als Kind schaute er immer wieder auf dem Musbacher Flugfeld vorbei. Die Faszination des Fliegens ließ ihn nicht mehr los. Mit seinen ersten Alleinflügen erfüllte er sich nun seinen Traum vom Fliegen. Pollex, der in Loßburg wohnhaft ist, zog das Musbacher Flugfeld ebenso magisch an. Mit ihren ersten Alleinflügen haben beide Jugendliche die erste Hürde zum Luftfahrerschein PPL-C (Segelflug) geschafft.
Unter Aufsicht der diensthabenden Fluglehrer können sie nun Alleinflüge im Umkreis von Musbach absolvieren. Neben dem Schulungsflugzeug ASK-13 wartet auf die kommende Scheinpiloten auch der schicke Duo Discus des Vereins mit 20 Meter Spannweite. Auf diesem Hochleistungssegelflugzeug werden die Flugschüler in Begleitung eines Fluglehrers in die Kunst des Überlandfliegen eingewiesen. Denn nach dem Absolvieren eines ersten Theorieblocks und Ablegen des Funksprechzeugnis steht ein Überlandflug von mindestens 50 km an. Ebenso werden Starts und Landungen auf fremden Flugplätzen durchgeführt. Wenn alle Bedingungen zum PPL -C erfüllt sind, kann der Flugschein ab dem 16 Lebensjahr erworben werden.
Wichtig ist die Disziplin beim Fliegen. Ebenso das Vertrauensverhältnis zwischen dem Fluglehrer und Flugschüler. Alle Beteiligten wissen zu genau, einmal in der Luft hilft kein Bremsen mehr. So werden Gefahrensituationen, wie zum Beispiel ein Seilriss an der Winde, oder Landungen aus ungewohnter Position immer wieder mit den Fluglehrern geübt. Nach rund 70-80 Schulstarts heben die Flugschüler meist erstmals alleine ab. Für die Beteiligten immer wieder ein erhebendes Gefühl, wenn sich das Windenseil straft, und man erstmals ohne Fluglehrer abhebt. Befreit vom Seil, genießt man die Stille und weiche Steuerdrücke. Dann erfasst viele Piloten ein echtes Glücksgefühl. Sie spüren es deutlich; ich bin allein unterwegs. Nochmals steigt der Puls etwas an, wenn es heißt sanft neben dem Landekreuz aufzusetzen.