Runde 14 der 2. Segelflugbundesliga FG FDS 2022

Wetter kochte im Süden auf Sparflamme

Von Lothar Schwark

Zweigeteiltes Wetter brachte den Aufwindstürmern der Fliegergruppe Freudenstadt in Rundenwertung 14 nur den 18 Rundenplatz und 3. Punkte. Damit rutschten die in Musbach beheimateten Piloten in der laufenden Gesamtwertung mit 125 Zählern auf Rang 7 zurück, was aber immer noch ein Aufstiegsplatz wäre. Während auf einer Linie nördlich von Mannheim gelegen, in einem Streifen zwischen Rheinland -Pfalz bis Regensburg – Bayrischer Wald beste Wolkenthermik bei hervorragenden Bedingungen den Weg vorgab, hatten es die südlich gelegenen Vereine weitgehend mit Blauthermik zu tun. Das bremste den Liga Schnitt (2:30 Stunden) deutlich herab.

Überwiegend entschieden sich die Freudenstädter Aufwindexperten für den Schwarzwald, wo am ersten Ligatag noch einige Kumuluswolken die Aufwinde aufzeigten. Doch nach und nach ließ die trockene Luft diese Aufwindzeichen verschwinden. Gefragt war nun die große Erfahrung vieler Flüge nach Sonnenstand und Höhe wurden die bekannten Hot Spot angeflogen.  Dabei orientieren sich Piloten an den markanten Ablösestellen, wie Waldecken, Fruchtfelder oder auch Ortschaften. Oft genug helfen auch die Bussarde, Schwalben oder Störche mit, den entscheidenden Aufwind zu treffen. Und immer wieder ist es für die Segelflieger ein Genuss mit ihren gefiederten Freunden gemeinsam und harmonisch kreisend an Höhe zu gewinnen. Zu einem Jo-Jo Flug über dem gesamten Schwarzwald hatte sich Reiner Haist mit einem Kestrel 17 entschlossen. Er empfahl sich mit 87,24 Punkte/93,78 km/h bei gesamt 405 km.

Zweitschnellster Pilot wurde Frank Popp mit einer DG 800S/18m. Ebenfalls mit einer großen Flugerfahrung ausgestattet, traf Popp die Aufwinde im Blauen (keine Wolken) gut und erflog 84,09 Punkte/96,07 km/h (gesamt 436 km).  Ebenfalls ein großer Schwarzwaldkenner ist Christof Geißler. Mit der HPH 304 S Shark flog er 63, 95 Punkte/72,58 Km/h, gesamt 277 km heraus, und wurde drittschnellster Musbacher Pilot. Bei Lenzkirch kam Geißler tief und musste Wasserballast ablassen. Damit war die Außenlandung abgewendet, aber für den weiteren Flugweg der Schnitt ausgebremst.  Richtig gut lief es auch nicht bis Neuhausen ob Eck. Das Donautal sonst ein verlässlicher Thermikgarant kochte diesmal auf Sparflamme. Nördlich oberhalb von Mannheim jagten die Piloten dagegen unter Aufwind starken Wolkenstraßen in Richtung Osten dahin. In diesem Gebiet erzielten einige Piloten Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 158 Speed. Das war im südlichen Teil nicht drin.

Zwei weitere Flüge schafften Michael Buchthal und Joachim Treier mit je einem Duo Discus.

Über diese Erlebnisflüge von Musbach bis zur Grenze nach Südtirol in die weite Alpenwelt wird noch gesondert berichtet. Das Ganze mit einem Segelflugzeug ganz ohne Hilfsmotor zu erleben, war für beide erfahrene Piloten selbst ein großartiges Erlebnis. Ihre Flugschüler Marven Gründler und Jakob Schick sind noch heute wie betäubt, was für großartige Eindrücke in der Alpenwelt aufsaugen konnten.