Hitze und Blauthermik bremsen Schnitte aus
Von Lothar Schwark
Hitze, nur wenige Kumuluswolken und teils unrunde Aufwinde forderten die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde 11 der 2. Segelflugbundesliga heraus. Im Endeffekt blieb den Freudenstädter Piloten nur Rundenplatz 26 mit 269, 72 Speed/1 Punkt, was jedoch nicht am fliegerischen Leistungsvermögen lag. Während nördlich der Mainlinie gut strukturierte Kumuluswolken einen schnellen Weg vorgaben, mussten sich die in Musbach beheimateten Piloten anfangs vorsichtig bei Blauthermik (keine sichtbaren Aufwinde) vorantasten. Besser ging es folgend über der Schwäbischen Alb, wo zumindest einige Thermikbojen in Form von Kumuluswolken vorhanden waren.
Während der schnellste Pilot in der 2. Liga 127,98 Punkte/141,42 km/h (Speed) zwischen Saarland und dem Thüringer Wald vorlegte, flog Christof Geißler als schnellster Freudenstädter 95,82 Punkte/ 108,76 km/h ( 2:30 Stunden) heraus. Gegenüber dem Vortag verbesserte Geißler seinen Schnitt um rund 10km/h. Gesamt erflog er am ersten Ligatag 491 km, während der Folgetag mit der HPH 304/S Shark 516 km erbrachten. Geißler schilderte seine Eindrücke vom ersten Flug. Es war durchaus spannend. Die in St Blasien erreichten 2800 m unter der einzigen Kumuluswolke im Südschwarzwald, reichten laut Rechner bei starken Gegenwind nur bis Winzeln (Flugplatz). So nutzte ich weitere kleine Wolke im Simonswälder Tal. Über den Kandel kreiste ich ganz nach oben. Aus 2.800 Meter NN reichte es nun sicher nach Hause. Entspannt kam ich in 500m über dem Musbacher Flugplatz an. Als zweitschnellster Freudenstädter Pilot empfahl sich Timo Lehrke (Discus 2b) mit 88,40 Punkte/93,7 km/h. Beim Hitzerennen legte er insgesamt 534,6 km zurück. Packende Lehrstunden, wie man sicher und schnell Überlandfliegen kann erlebte Jann Heritier. Er war mit seinem Fluglehrer Constantin Wiegert im Duo Discus WL ebenfalls über dem Schwarzwald und Schwäbischer Alb unterwegs. Es sprang ein Ligaschnitt von 85,5 Punkte/92, 56 km/h heraus. Gesamt war man 546,8 km unterwegs. Weitere Ligaflüge schafften Reiner Haist (Kestrel 17m/80,33 Punkte/86,35 km/h), sowie Tilman Fuchs (Discus 2/18m/ 79,73 Punkte/ 88, 1 km/h. Beide Ligapiloten legten Strecken von je 450 km zurück.
Der Hochsommer und das Hitzehoch forderten den Thermikstürmern einiges ab. Selbst in bis zu 2.500 Meter NN war die Hitze deutlich zu spüren. Wichtig ist bei solchen Flügen genügend Wasservorrat an Bord zu haben. Blauthermik fordert den Piloten dazu einiges ab. Je tiefer man kommt, muss man sich die Aufwinde geländebezogen suchen. Waldkanten, Getreidefelder oder von der Sonne angestrahlte Bergrücken bringen oft den rettenden Aufwind. Bussarde, Störche oder die schnittigen Mauersegler sind ebenso verlässliche Thermikbojen für die Segelflieger. Für die Piloten ist es oft ein Genuss mit ihren tierischen Freunden entspannt im Aufwind zu kreisen. Natur und Technik verbinden sich immer wieder zum harmonischen Element.
Runde 11 der 2. Segelflugbundesliga. 1. LSV Hofgeismar (HE) 375,54 Speed/20 Punkte. 2. SFZ Aachen (NW) 355,62 Speed/19 Punkte. 3. SFC Schwäbisch Hall (BW) 351,75 Speed/18. 26. FG Freudenstadt (BW) 269,72 Speed/1 Punkt.
Laufende Gesamtwertung der 2. Segelflugbundesliga nach 11 Runden. 1. FLG Blaubeuren (BW) 150 Punkte. 2. LSV Hofgeismar (HE) 142 Punkte. 3. FSV Laichingen (BW) 127 Punkte. 16. FG Freudenstadt (BW) 79 Punkte.
Bilder: Christof Geissler