Rundenwertung 11 der 2 Segelflugbundesliga 2020

Hitze und Blauthermik bremsen Schnitte aus

Von Lothar Schwark

Hitze, nur wenige Kumuluswolken und teils unrunde Aufwinde forderten die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde 11 der 2. Segelflugbundesliga heraus. Im Endeffekt blieb den Freudenstädter Piloten nur Rundenplatz 26 mit 269, 72 Speed/1 Punkt, was jedoch  nicht am fliegerischen Leistungsvermögen lag. Während nördlich der Mainlinie gut strukturierte Kumuluswolken einen schnellen  Weg vorgaben, mussten sich die in Musbach beheimateten  Piloten anfangs vorsichtig bei Blauthermik (keine sichtbaren Aufwinde) vorantasten. Besser ging es folgend über der Schwäbischen Alb, wo zumindest einige  Thermikbojen in Form von Kumuluswolken vorhanden waren.

Während der schnellste Pilot  in der 2. Liga  127,98 Punkte/141,42 km/h (Speed) zwischen Saarland und dem Thüringer Wald vorlegte, flog Christof Geißler als schnellster Freudenstädter  95,82 Punkte/ 108,76 km/h ( 2:30 Stunden) heraus. Gegenüber dem Vortag verbesserte Geißler  seinen Schnitt um rund 10km/h. Gesamt erflog er  am ersten Ligatag 491 km, während der  Folgetag mit der HPH 304/S Shark  516 km erbrachten. Geißler schilderte seine Eindrücke vom ersten Flug. Es war durchaus spannend. Die in  St Blasien erreichten 2800 m unter der einzigen Kumuluswolke  im Südschwarzwald, reichten  laut Rechner bei  starken Gegenwind nur bis Winzeln (Flugplatz). So nutzte ich weitere kleine Wolke im Simonswälder Tal. Über den Kandel kreiste ich ganz nach oben. Aus 2.800 Meter NN reichte  es nun sicher nach Hause. Entspannt kam ich in 500m über dem Musbacher Flugplatz  an.  Als zweitschnellster Freudenstädter Pilot  empfahl sich Timo Lehrke (Discus 2b) mit 88,40 Punkte/93,7 km/h. Beim Hitzerennen legte er insgesamt 534,6 km zurück.  Packende Lehrstunden, wie man sicher und schnell Überlandfliegen kann erlebte Jann Heritier. Er war mit  seinem Fluglehrer Constantin Wiegert im  Duo Discus WL ebenfalls über dem Schwarzwald und Schwäbischer Alb unterwegs. Es  sprang ein Ligaschnitt von 85,5 Punkte/92, 56 km/h heraus. Gesamt war man 546,8 km unterwegs. Weitere  Ligaflüge schafften Reiner Haist (Kestrel 17m/80,33 Punkte/86,35 km/h), sowie  Tilman Fuchs (Discus 2/18m/ 79,73 Punkte/ 88, 1 km/h. Beide Ligapiloten  legten Strecken von je  450 km zurück.

Der Hochsommer und das Hitzehoch forderten den Thermikstürmern  einiges ab. Selbst in bis zu 2.500 Meter NN war die Hitze  deutlich zu spüren. Wichtig ist bei solchen Flügen genügend Wasservorrat an Bord zu haben. Blauthermik fordert den Piloten dazu einiges ab. Je tiefer man kommt, muss man sich die Aufwinde  geländebezogen  suchen. Waldkanten, Getreidefelder oder von der Sonne angestrahlte Bergrücken bringen oft den rettenden Aufwind. Bussarde, Störche  oder die schnittigen Mauersegler  sind  ebenso verlässliche Thermikbojen für die Segelflieger. Für die Piloten ist es oft ein Genuss mit ihren tierischen Freunden entspannt im Aufwind  zu kreisen. Natur und Technik verbinden sich  immer wieder zum  harmonischen Element.

Runde 11 der 2. Segelflugbundesliga. 1. LSV Hofgeismar (HE) 375,54 Speed/20 Punkte. 2. SFZ Aachen (NW) 355,62 Speed/19 Punkte. 3. SFC Schwäbisch Hall (BW) 351,75 Speed/18. 26. FG Freudenstadt (BW) 269,72 Speed/1 Punkt.

Laufende Gesamtwertung der 2. Segelflugbundesliga nach 11 Runden. 1. FLG Blaubeuren (BW) 150 Punkte. 2. LSV Hofgeismar (HE) 142 Punkte. 3. FSV Laichingen (BW) 127 Punkte. 16. FG Freudenstadt (BW) 79 Punkte.

Bilder: Christof Geissler