Von Lothar Schwark
Der Coronavirus bremst in diesem Jahr auch den sportlichen Segelflug aus. Schmerzlich für den Deutschen Aeroclub das in diesem Jahr die vorgesehene Segelflug-WM in Stendal nicht stattfinden kann und auf das nächste Jahr verschoben wurde. Auch wurden 2020 die geplanten Deutschen Meisterschaften und mehrere Quali Meisterschaften abgesagt, die nun alle 2021 stattfinden sollen. Erfreulich für die Freudenstädter Aufwindjäger ist dagegen die Nachricht das ihre Flüge für die dezentral stattfindende Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug ab 30. Mai wieder gewertet werden, da der Deutsche Aero Club die laufende Wertung Corona bedingt, ab Mitte März gestoppt hatte. Ebenso hatte der Online Contest als größte Segelflugplattform für digital gemeldete Überlandflüge, die Wertung im Mai unterbrochen, da in Deutschland in manchen Bundesländern geflogen werden konnte, während in anderen Bundesländern die Piloten nur den Bussarden beim Kreisen zusehen konnten.
Da nun deutschlandweit wieder geflogen werden kann, werden alle Flüge ab dem 21. Mai wieder.gewertet. Auf die sportliche Saison freuen sich nun auch die Freudenstädter Segelflieger. Das sie ihren Sport überhaupt betreiben können, liegt auch daran das gegenüber anderen Menschen ausreichend Abstand haben. So ist der Flächenhalter gute 7,5 Meter vom Piloten entfernt. Einklinken findet auch in gebührenden Abstand statt. Erst einmal in der Luft ist man dem Corona Virus entflohen. Das Problem von Geisterflügen, wie die Fußballer bei ihren Geisterspielen in der ersten und zweiten Liga haben die Segelflieger nicht. Ihre Zuschauer sind die Bussarde, Milane oder Störche im gleichen Aufwind. Die Segelflugbundesliga und 2. Segelflug-Bundesliga verzeichnet einen Corona bedingten Spätstart. Statt Mitte April hebt man nun erstmals am 30/31 Mai ab. So werden nur 13 statt der vorgesehenen 19 Runden ausgeflogen. Gewertet werden die schnellsten 2:30 Stunden eines Fluges. Auch kommen nur die Flüge in die Wertung, wenn der Pilot es zumindest bis 15 Km an den Startplatz heran fliegt. In beiden Ligen fliegen je 30 Vereine mit, von denen die jeweiligen letzten sieben dann absteigen. Im Gegenzug steigen die sieben besten der Regionalliga in die 2. Segelflugbundesliga auf, wie auch die besten sieben der 2. Liga.
Die Freudenstädter Flieger wollen auf jeden Fall versuchen zumindest die 2. Segelflugbundesliga zu halten. Wichtig ist für sie gesund über die Runden (Corona) zu kommen, und dabei bei allen Einschränkungen etwas Spaß zu haben. Denn nach dem Fliegen heist es dann, die Instrumente und weitere Bauteile des Flugzeugs zu desinfizieren. Nicht zu kurz kommt dabei auch das Händewaschen und der Abstand. Am Himmelfahrtstag hoben die Musbacher Piloten dann zu ersten Trainingsflügen mit bis zu 590 Km zurück. So schaffte Joachim Treier 592 km,Hansjörg Rothfuß (560 km), Timo Lehrke (516 km), Frank Popp (526 km) und Reiner Haist (426 km) trotz eines späten Startfenster noch ordentliche Distanzen über Baden-Württemberg, Hessen und Bayern.
Ganz heim reichte es dann bei einsickernder Warmluft nicht mehr. Doch trotz Landungen auf fremden Flugplätzen hat es allen Spaß gemacht und man freut sich auf Runde 1 der 2. Segelflugbundesliga.
Foto: Lothar Schwark