Wartung der Ultraleichtflugzeuge

Beim Ein-und Ausbau vom Rettungsgerät gibt’s schon mal blaue Flecken

Von Lothar Schwark

Seit 10 Jahren Jahren ist  Thomas Haug bei der Fliegergruppe Freudenstadt als Motorwart tätig. Neben dem Antrieb der DR 400 (Motorflugzeug) betreut er als Ultraleichtwart die Dynamik WT 9 des Vereins.  Diesen Winter gab es für ihn wieder reichlich zu tun. So musste das Rettungsgerät des eleganten Ultraleichtflugzeugs ausgebaut und zur Wartung geschickt werden. Alle Ultraleichtflugzeuge sind mit einem Rettungsgerät ausgestattet, mit dem man sich im Fall der Fälle vor einem ungebremsten Absturz retten kann. Das System funktioniert so, dass ein Mechanismus im Cockpit per Seilzug ausgelöst wird, eine Rakete gezündet wird, und ein Fallschirm dann aus einer Klappe herausgeschossen wird. Das Flugzeug hängt dann an definierten Punkten am Fallschirm um sicher zum Boden zu sinken. Im Rhythmus von sechs Jahren müssen Rakete und Fallschirm von einem zertifizierter Betrieb, der für die Wartung zuständig ist, überprüft werden. Dabei ist beim Aus- und Einbau viel Fingerspitzengefühl gefragt, erläutert Haug seine Arbeit. Im engen Rumpfteil erfolgte der Einbau des Systems von Haug „Kopf voran“ zwischen den Seitenruderpedalen. Unterstützt wurde Thomas Haug von seinem Vereinskollegen Wolfgang Haug, um die Rakete mit ihrem Auslösemechanismus wieder am richtigen Platz zu montieren. Blaue Flecken sind da inklusive, so der Ultraleichtwart zu seiner beengten Arbeit im Rumpf.

Nach vier Stunden war der Einbau des überholten Systems beendet. Auch sonst geht Thomas Haug die Arbeit an der Dynamik nicht aus. So steht bei der 100 Stunden Kontrolle der klassische Ölwechsel an. Arbeiten bis hin zum Getriebewechsel und Zündkerzen tauschen stehen weiter auf dem Plan. Neben Schönheits- und Fahrwerksreparaturen steht demnächst die Überholung eines Zylinders an, informiert Thomas Haug. Er hofft das die Dynamik Anfang April wieder flügge ist.

Damit steht dem Verein wieder ein zuverlässiges und kostengünstiges Flugzeug zum Schlepp der Segelflugzeuge bereit. Mit ihrem 100 PS starken Rotax-912 Motor steigt die Dynamik mit bis zu 6 Meter in der Sekunde. Bei ruhigen Luftverhältnissen marschiert der Ultraleicht zwischen 210-245 Km/h in der Stunde. Bei einer maximalen Flugzeit von sechs Stunden können bis zu 1400 Kilometer zurückgelegt werden.