Schulungsdoppelsitzer bekommt neue Rumpfbespannung

Werkstattarbeit steht an

Von Lothar Schwark

Nachdem die Flugsaison 2023 für die Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt weitgehend geendet hat, steht nun in der Werkstatt die Wartung der Flugzeuge an. Anfang Herbst wurden nochmals einige Segelflugzeuge in Kunststoffbauweise vom Flugzeugprüfer Silvan Meckelnburg bei der Jahresprüfung abgenommen. Hier arbeitet die Fliegergruppe Freudenstadt in zwei Blöcken. Neben der Herbstabnahme wird ein Großteil der Flotte Mitte Ende März vor der Saison abgenommen Meckelnburg ist mit der Fliegergruppe Freudenstadt verbunden. Der früher in Hamburg wohnhafte, hatte in Freudenstadt eine Großmutter, die er regelmäßig in den Ferien besuchte. Immer wieder schaute er auf dem Musbacher Fluggelände vorbei, um sehnsüchtig den Flugzeugen nachzuschauen. Durch den Kontakt mit einem Vereinsmitglied, blieb die Verbundenheit zu den Segelfliegern bestehen.

1998 war es dann soweit. Silvan nahm in Musbach an einem Schnupperlager der Segelflieger teil. Der Funke sprang sofort über und anschließend legte Silvan bei einem Hamburger Verein den Segelflugschein ab. Anschließend faszinierte der Wettbewerbsflug, er nahm an mehreren Deutschen Meisterschaften im Streckenflug teil. Vor acht Jahren absolvierte Meckelnburg in Kirchheim/Teck beim Segelflugzeughersteller Schempp Hirth eine Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer. Seit sieben Jahren ist er Fluglehrer und seit 2019 Prüfer für Luftfahrtzeuge.

Am Ort wo alles mit der Fliegerei anfing, prüft er nun seit 2020 die Kurstoffsegelflugzeuge der Fliegergruppe Freudenstadt, Renchtal und Privathaltern. Im selben Jahr absolvierte Silvan seinen ersten 1000 Km Flug mit einem Segelflugzeug. Mittlerweile hat sich Meckelnburg zum technischen Betriebswirt weitergebildet und arbeitet inzwischen für den Baden Württembergischen Luftfahrtverband als hauptamtlicher Mitarbeiter für die Technik und als stellvertretender Betriebsleiter. Auch jährt sich heuer für Silvan das 25 Jahr im Segelflug. „Und da hat Freudenstadt nach seiner Ansicht einen großen Anteil“ daran .

Derweil bereitet der technische Leiter Timo Lehrke mit seiner Mannschaft einen Teil der Segelflugzeugflotte auf die Saison 2024 vor. Während bei Kunstoffflugzeugen weitgehend die normale Wartung stattfindet, steht der Werkstattcrew mit der Überholung des doppelsitzigen Schulungsflugzeug ASK-13 eine größere Hausaufgabe ins Haus. So wird in diesem Winter der Rumpf des bewährten Flugzeuges neu bespannt. Davor der Stahlrohrrumpf gründlich durchgearbeitet. Alte Steuerseile , Beschläge, Bremsklappen- und Umlegehebel nebst weiteren Bauteilen durch neue ersetzt. Zum Schluss der Arbeiten wird der Rumpf mit einem Oratex-Gewebe bespannt. Im Gegensatz zum früheren Baumwollgewebe, das mehrfach mit Spannlack bearbeitet werden musste. Das neue Gewebe bringt eine erhebliche Gewichtseinsparung, und geringere Arbeitsbelastung. Die neue deutlich leichtere Bespannung kommt der Zuladung zugute . Um mit der neuen Bespanntechnik vetraut zu sein, haben mehrere Mitglieder der Fliegergruppe beim Baden Württembergischen Luftfahrtverband einen Lehrgang absolvierte.

Dabei ist die ASK-13 mit Baujahr 1975 weiterhin ein sehr attraktives Flugzeug. Fluglehrer schätzen eine gute Sicht und Sitzmöglichkeiten . Inzwischen hat der Doppelsitzer 22.683 Starts und 4.517 Stunden hinter sich. Generationen von Flugschülern haben auf der ASK 13 ihren ersten Alleinflug absolviert. Mit nahezu 49 Jahren ist die „alte Lady“ auch in Zukunft ein absolut sicheres Fluggerät. Wenn Flugzeuge gut gewartet werden, haben sie eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.Die ganze Grundüberholung wird von einem amtlichen Prüfer überwacht. Uns so hebt die ASK 13 sicherlich noch weitere Jahre in Musbach ab.

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