Die Flugsaison ist eröffnet

von Lothar Schwark

Mit einem spannenden Wellenflug eröffnete Martin Haug Ende Februar die sportliche Flugsaison in Musbach. Weltweit im Vergleich mit Piloten in Neuseeland, USA und Australien erflog Haug mit seinen 260,34 Kilometern unter 155 Teilnehmern in der OLC-Tageswertung den 39 Platz. Europaweit reichte es für Platz fünf.

Lange sah es danach aus, als ob sich in diesem Winter keine klassische Wellenlage einstellen würde. Doch am östlichen Rand des zuletzt lang anhaltenden Hochdruckgebiet kam doch noch eine leichte Nordostlage auf. Anfangs behinderte noch eine tiefe Wolkendecke, die sich am östlichen Rand vom Schwarzwald anstaute, einen frühen Start. So musste Haug bis gegen 10.30 Uhr warten, bevor er mit seiner DG 400/17 abheben konnte.
Rasch nach dem Start bot sich ihm ein beeindruckender Blick bis zu den Schweizer Alpen. Mit dem Vorteil des Eigenstarters peilte er die Region um den Schliffkopf an. Kurz zuvor wurde der Solomotor in den Rumpf eingefahren, wo er bis zur Landung verblieb.
Martin Haug, der als Fluglehrer bei der Fliegergruppe Freudenstadt tätig ist, berichtet über den weiteren Verlauf: „Die Standardwelle Schliffkopf und Hornisgrinde ging sehr zuverlässig. Dann stieg ich mit Freigabe der Flugsicherung auf 4000 Meter Meereshöhe. Weiter ging es ins Murgtal, wo die Welle über Forbach gut hob.“ Über dem wilden und unlandbaren Tal war Haug trotz vorhandenen Hilfsmotor vorsichtig unterwegs. Nicht so stark wie erwartet hob die Welle über Gaggenau, die oft über dem Daimler Werk beim Steigen unterstützt.
Zurück ging es an die Hochstraße, wo Haug bis zum Maximum stieg. Dank kooperativen Fluglotsen und vorhandener Transponderschaltung konnte der Pilot in Höhen über 3000 Meter dem Feldberg entgegen streben. Ohne Transponder und Freigabe ist ansonsten in 3000 Meter Höhe für die Segelflieger Schluss.
Luftwalzen schütteln Piloten und Flugzeug kräftig durch
Die Feldberg-Welle erwischte Haug nicht so gut. Bei Kirchzarten fand er aber nochmals eine Schwingung die auf 3000 Meter hob. „Bis dahin war alles ein Spazierflug, dann wurde es aber anstrengend“, berichtet er weiter. Die Welle am Brandenkopf war nicht zu finden. Da half nur die Flucht ins Lee der Moos bei Oppenau/Oberkirch). Wild ging es im Cockpit zu, als der Pilot kräftig von mehreren Luftwalzen durchgeschüttelt wurde. Einer dieser Rotoren kickte ihn wieder in die laminare Strömung zurück. Doch nur mühsam kam Haug in die Hauptwelle zurück. „Es war wie Treppenlaufen“, schildert er einen schweißtreibenden Kampf.
Am Hauptkamm beim Schliffkopf gelang in 1600 Meter der endgültige Einstieg mit Werten von maximal 1,8 Meter Steigen in der Sekunde. Das war sehr lehrreich und von allem etwas dabei“, bilanziert das Mitglied der FG Freudenstadt seinen Flug. Sportlich hat es sich mit seinen Platzierungen durchaus gelohnt. Die Nase vorne hatte dabei Matthias Mertz aus Offenburg, der mit Frühstart auf einer DG 600/18m 449,36 Kilometer erflog.

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Bilder: Martin Haug