Kaltluft in Runde 19 brachte Platz 10
Was für ein Abschluss! Nach einem thermischen Jahrhundertsommer bot auch das letzte Rennen in der Segelflugbundesliga bestes Kaltluftwetter. Drei Piloten der FG Freudenstadt nutzen das Wetter für Dreiecksflüge in den Odenwald (Schlierstadt), Ostalb (nördlich Ingolstadt) und zurück nach Musbach. Frank Popp, Timo Lehrke und Martin Haug absolvierten die gesamte Strecke im Teamflug und erzielten mit einer Rundenspeed von 319 Platz 10. Dabei lag ihre Geschwindigkeit im Wertungsfenster zwischen 112 und 117 km/h. Die am Sonntag eingeflossene Kaltluft brachte gute Flugbedingungen mit knackigen Steigwerten, nur gegen Abend wurde die Thermik im Westen frühzeitig durch eine Abschirmung gedämpft. Somit entfiel der geplante Schenkel in den Südschwarzwald. Mit jeweils etwa 530km Flugdistanz war man aufgrund des späten Abflugs dennoch zufrieden.
In Runde 18 hingegen konnte mangels Piloten nur Tagesplatz 26 erreicht werden. Jörg Müller und Timo Lehrke waren für die FG Freudenstadt unterwegs. Dies trübt die Freude über Gesamtplatz 11 keineswegs. In Anbetracht der häufig dünnen Personaldecke wertet man das Ergebnis als sportlichen Erfolg.
Bild: Heimflug über die schwäbisch Alb, im Bild Timo Lehrke im Discus 2 (Martin Haug)
Und hier der Schlussbericht FG Freudenstadt 2. Segelflugbundesliga 2018 von Lothar Schwark
Nach einer außergewöhnlichen Saison, die über Monate nahezu täglich Überlandflugwetter bot, ging in Musbach mit Rundenwertung 19 die 2. Segelflugbundesliga zu Ende. Nochmals gaben die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt alles und schlossen Runde 19 mit dem 10. Rundenplatz und 318,66 Speed/11 Punkte ab. Trotz der guten Tagesplatzierung, rutschte Freudenstadt in der Gesamtwertung noch auf Platz 11 zurück. Im Endspurt wurden die Musbacher Piloten noch von der LSG Hersbruck überholt, die in der letzten Runde den Rang 4 mit 364,9 Speed/17 Punkte erflog. Das Finale der 2. Segelflugbundesliga wurde zumindest am Sonntag nochmals von hervorragenden Segelflugwetter bestimmt. So wurden in Deutschland nochmals Strecken bis knapp an die 1000 km erflogen. Ein bischen im Nachteil war der Südwesten. Nachdem die Kaltfront am Samstag zur Freude der Landwirte endlich einige Liter Regen brachte, brauchte es am Sonntag einige Stunden, bis die feuchte Luft weggeräumt wurde. Mit jedem Kilometer nach Nordosten setzte sich aber die kristallklare Kaltluft immer besser durch. Im Fachjargon wird das von den Segelfliegern kurz und bündig Hammerwetter genannt. Und in den Bärten (gute Aufwinde) kurbelten (kreisten) die Piloten nochmals um die Wette. Relativ spät hob das Trio Timo Lehrke, Martin Haug und Frank Popp nach 12.00 Uhr in Musbach ab. Im Teamflug steuerten die drei erfahrenen Piloten, den Odenwald und dann Eichstätt in Bayern an. Das Wetter brachte zuverlässige Aufwinde, die von klaren Kumuluswolken gekennzeichnet waren. Auf dem Rückflug bremste dann auf der Schwäbischen Alb die einfließende Warmluft und auflösenden Wolken etwas den Schnitt. Auf Discus 2b flog Lehrke über die 2.30 Stunden Wertungsdistanz 110,81 Punkte/117,45 km/h heraus. Gesamt freute er sich über entspannte 545,6 km. Bedingt durch den Flugzeugfaktor schaffte Haug mit seiner DG 400/17 Meter 105,96 Punkte/113,11 km/h(528,8km) . Mit seiner schnittigen DG 800S erflog Popp 101,89 Punkte/111,82 Km/h. Mit Gesamtplatz 11 können die Musbacher Aufwindjäger schlussendlich leben. Einmal mehr war es die dünne Personaldecke die einen größeren Erfolg verhinderte. In mehreren Runden konnten teilweise nur zwei Piloten punkten. Jeweils acht Mal platzierten sich Lehrke und Christof Geißler unter den drei schnellsten Piloten einer Runde. Martin Haug punktete an 6. Rundentagen. Fünfmal zeichnete sich Joachim Treier aus. Axel Reich schaffte es viermal unter die schnellsten drei. Jeweils drei Mal waren Michael Buchthal , Frank Popp und Reiner Haist platziert, während Jörg Müller zweimal erfolgreich punktete. Hansjörg Rothfuß und Max Zeffler waren einmal in der 2. Bundesligawertung. Rothfuß glänzte dagegen mit mehreren Langstreckenflügen. Unvergessen sein Direktflug von Musbach nach Sisteron/Südfrankreich. Noch bis Ende September sind für die Segelflieger sicherlich noch der eine oder andere Thermikstreckenflug möglich. Danach locken wieder die Wellen zu ausgiebigen Höhenflügen. Und da wird in der Segelflugfachwelt gerade ein neuer Rekord im Höhenflug gemeldet. Mit dem Spezialsegelflugzeug Perlan 2 mit Druckkabine drangen Jim Payne und Morgan Sandercock in Argentinien bis nahezu 18 km in die Stratosphäre ein. Mit diesem Forschungsflugzeug will man beweisen, das in bestimmten Wellensystem Höhen von über 25 Km machbar sein können.
Runde 11 der 2. Segelflugbundesliga. 1. LSV Gifhorn(NI) 384,28 Speed/20 Punkte. 2. Aero Club Berlin (BL) 375,90/19. 3.LSC Bad Homburg (HE) 366,05/18. 10. FG Freudenstadt (BW) 318,66/11.
Gesamtwertung 2. Segelflugbundesliga 2018. 1. SFG Steinwald (BY) 296 Punkte. 2. LSV Gifhorn (NI) 272. 3. LSV Homberg/Ohm (HE) 221. 10. LSG Hersbruck (BY) 161. 11. FG Freudenstadt