Segelflugbundesliga 2024 Runde 9

Gegenwind als Spaßbremse

Von Lothar Schwark

Weiterhin mit wechselhaften Wetterbedingungen mussten die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Rundenwertung 9 der Segelflugbundesliga kämpfen. Immerhin waren nach zwei wetterbedingten Nullrunden wieder Flüge aus Musbach möglich. Während an Ligatag eins in Musbach nichts ging, brachte Tag zwei (Sonntag) einen Hoffnungsschimmer. Auf der Rückseite einer Kaltfront setzte Thermik ein, doch der sehr starke Westwind verbliess die Aufwinde.

Mit dem Wind waren schnelle Schnitte möglich. Anderseits blieb man bei Gegenwind quasi auf der Stelle stehen, und kam nur im Kriechgang voran. Angesichts dieser Bedingungen verzichteten die meisten Senioren auf einen Überlandflug. Einzig Joachim Treier unternahm mit dem Duo Discus XL einen Überlandflug in den Südschwarzwald. Leider wurde der Flug nicht konrrekt aufgezeichnet, so dass der Flug nicht in die Wertung kam. Unversucht wollten es die Jugendlichen Jakob Schick und Anton Harzer nicht lassen. Schick schaffte schlussendlich auf Ventus C 17,6 Meter 74,3 Punkte/82,1 km//Gesamt 279 km, Harzer war mit der HPH 304 Shark mit 61,75 Punkte/70,09 km/h /232 Km unterwegs. Damit erflogen beide Junioren in der U25 Liga mit 136,05 Speed den 2. Rundenplatz. In der laufenden Gesamtwertung liegt Freudenstadt mit 231 Punkten aktuell auf dem 3. Platz. In der Segelflugbundesliga sprang nur der 28 Platz heraus. Leider bleibt momentan nur der 29 Gesamtplatz mit 9. Punkten.

Immer noch hofft man auf stabile Hochdrucklagen. Immer wieder lag Musbach in den Vorrunden am Rand des schlechten Wetters. Nur 50 km entfernt, konnten Piloten auf der Schwäbischen Alb dagegen gute Schnitte erfliegen. Tagessieger LSV Rinteln erflog in Runde 9 im starken Hangaufwind des Teutoburger Wald oder des Ith einen sensationellen Speed von 384,99 Speed. Weitere Vereine profitierten davon, dass ihre Piloten bei sehr gutem Wetter an der Segelflug-DM in Zwickau teilnahmen.

Anton Harzer schildert seinen spannenden Flug mit der HPH 304 Shark „Der Flug war für mich recht spannend, da ich als einziger der es Überland probiert hat ,aus der Winde heraus gestartet war“. Das hat auch gut funktioniert.  Bis Donaueschingen lief es super. Folgend wurde es schwierig.  Erst an den Gräten östlich von der Donau, im Tiefparterre fand Harzer dank Hang, Sonne und Wind wieder einen Aufwind. Dort traf er Schick. „Schwierig wurde es in Richtung Albstadt, da habe ich mich etwas verbastelt“ so Harzer. Über eine halbe Stunde kämpfte er, bis er wieder mehr Luft unter den Flügeln hatte. Der Westwind blies konstant mit bis zu 40 Km/h. Am Übersberg fanden beide Musbacher Aufwindjäger den Aufwind des Tages, der mit 4 Meter Sekunde hob. Ab dem Farrenberg trat man mit angezeigten 600 Meter Plus auf Musbach den Heimweg an. Leider bremste nun 50km/h Gegenwind und auch noch einen Regenschauer musste durchflogen werden. „Das hat uns den Rest gegeben, bilanziert Harzer diesen Flugabschnitt. Der Wald vor Musbach wurde immer größer. Rettung brachte ein Aufwind an einer Waldkante bei Lützenhardt, nachdem schon ein Außenlandefeld ausgesucht war. Der Aufwind trug schlussendlich so hoch, das es beiden Junioren sicher auf den Haiterbacher Flugplatz reichte. Von dort trat man  per Rückschlepp den Heimweg nach Musbach an. Zumindest in der U 25 Liga will man weiter um Podiumsplätze kämpfen. Eher mäßig  sieht es in der Segelflugbundesliga aus. Da fehlen aktuell 32 Punkte zu einem Nichtabstiegsplatz.