Buchthal findet Schatten unter Kumuluswolken
Von Lothar Schwark
Weiterhin im Aufwind befinden sich die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt nach Rundenwertung 10. Diese schlossen die in Musbach beheimateten Piloten mit einem passablen 6. Rundenplatz und 244,33 Teamspeed ab (Runde 10), was 15 wichtige Zähler einbrachte. Aktuell liegen die Freudenstädter Piloten mit 93 Gesamtpunkten nur noch einen Zähler hinter dem erst möglichen Aufstiegsplatz, denn derzeit die LSG Hersbruck BY) hält.
Die zurückliegende Runde wurde von heißen Luftmassen bestimmt. Zu schaffen machte den Piloten ebenso die pralle Sonne. Nur über der Schwäbischen Alb und Allgäu spendeten einzelne Kumuluswolken Schatten. Unabdingbar war ein guter Sonnenschutz, und dass man viel zum Trinken dabeihatte. Mitentscheidend war, das Timo Lehrke (Süddeutschen Segelflugmeisterschaften) und Max Zeffler mit Co Marven Gründler (Winzeln Open) in Winzeln mitflogen. Rund 40 Flugzeuge in der Luft, erleichterten die Blauthermiksuche. Ausgeschrieben waren Strecken über dem Süd-und Nordschwarzwald bei Flugstrecken von bis zu 243 Km. Zeffler flog in den schnellsten 2:30 Stunden (OLC- Ligawertung) mit dem Vereins Duo Discus 70,02 Punkte/75,8 km/h heraus. Mit der LAK 17 cFES brachte es Lehrke noch auf 57, 75 Punkte/65,58 km/h. Nicht klagen konnten die Piloten über eine Arbeitshöhe von bis zu 2.200 Meter. Gerade noch in letzter Minute rettete sich Lehrke beim Flugplatz Winzeln-Schramberg, als er sich 150 Meter aus dem Tiefparterre rettete, um folgend die letzte Wende Freudenstadt in Angriff zu nehmen.
Auch Zeffler hatte ab und an Tiefpunkte. Es spricht für beide Piloten, dass sie das Thermik fliegen im Griff haben. In Musbach hatten sich Reiner Haist und Wolfgang Haug fürs Fliegen und nicht fürs Freibad entschieden. Mehr als 135 km, rund um den Flugplatz Musbach waren nicht drin. Trotzdem lag Freudenstadt am ersten Ligatag auf dem verheißungsvollen 4. Rundenplatz.
Stürmischer Westwind eröffnete Ligatag 2. Bei anspruchsvollen Startbedingungen in Musbach entschloss sich Michael Buchthal das Rennen anzugehen. Es spricht für sein Können, dass er in der Blauthermik den Sprung zur Schwäbischen Alb schaffte. Dort ermöglichte eine Wolkenstraße mit satten Kumuluswolken ein schnelles Rennen. Mit 116,55 Punkten/123,55 km/h kehrte Buchthal auf Discus 2a nach Musbach zurück. Gesamt erflog er 438 Km.
Tags zuvor kehrte Buchthal von der Segelflug- DM in Zwickau zurück, die er nach 8 Wertungsflügen bei hoher Leistungsdichte unter 35 Piloten mit einem guten 6. Platz, erflog. Einmal schaffte Buchthal, Tagesplatz 2 (Tag 3), am Schlusstag sprang nochmals Tagesplatz 3 heraus. Viel Punkte gingen am 5. Flugtag mit Tagesplatz 27 verloren. Ohne diesen Ausrutscher wäre Buchthal sicherlich auf dem Siegerpodest gelandet. 5 Minuten fehlten am letzten Flugtag, um noch Platz 3 zu erreichen.
„Entscheidend war der Endanflug“, berichtet Buchthal. So flog er fünf vielversprechende Kumuluswolken an, die aber nicht zogen (kein Aufwind). Über einem Hang mit kreisenden Modellflieger fand er doch noch den rettenden Aufwind, während die Mitbewerber 600 Meter über ihn auf Endanflugkurs waren. Eindrücklich war der erste Flugtag, wo die Piloten 12 km durch den Regen fliegen mussten. An einer Konvergenz stiegen tiefe Wolkenfetzen auf, die den unerwarteten, aber rettenden 3 Meter Aufwind brachten. Trotz Wettbewerbsdruck konnte Buchthal neue Landschaften genießen. Gut gefiel ihm das Elbsandsteingebirge aus luftiger Höhe.
Die Süddeutschen Meisterschaften schloss Lehrke mit Rang 25 ab. Sein bestes Tagesergebnis erflog er mit Rang 12, zweimal musste der Elektroantrieb der LAK 17 c FES aktiviert werden. Zeffler flog nur zwei Tage die Winzeln Open mit und landete unter 13 Piloten zweimal auf Tagesplatz 5.