Piloten nutzen optimales Rennwetter und satte Aufwinde

Bundesliga Runde 12

von Lothar Schwark

Starke Aufwinde über dem Schwarzwald haben die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt zu Platz 8 in Rundenwertung 12 umgemünzt. In der laufenden Gesamtwertung machten die in Musbach beheimateten Piloten vier Plätze gut. Sie liegen aktuell auf Rang 12. Nur fünf Punkte trennen die Freudenstädter vor der letzten Runde von Platz 10, den die LSG Hersbruck hält. Rein theoretisch wäre mit 14 Punkten Rückstand noch Gesamtplatz 7 möglich, den aktuell die LSG Fallersleben mit 106 Zähler hält.

Wie in den Runden zuvor fand man das beste Rennwetter im Nordosten Deutschlands vor. Dort entwickelten sich über den ausgetrockneten Heidelandschaften starke großflächige Aufwinde. Wiederholt glänzte der Thüringer Wald mit sehr guten Aufwindbedingungen. Über dem gesamten Schwarzwald entwickelten sich anfangs starke Aufwinde.

An beiden Ligatagen kochten die Kumuluswolken jedoch ab dem Nachmittag mehr und mehr über. Graue Fallstreifen zeigten dabei den Niederschlag an. Die Kunst war dabei, die richtigen Aufwindstreifen zu finden. Denn nur wenige Minuten zu spät, kann sich der vermutete Aufwind unter einer Wolke zum starken Abwind mit Regen verwandeln.

Michael Buchthal hatte es mit Copilot Timo Hildenbrand einmal mehr am eiligsten. Mit einem Duo Discus spurteten sie in einem Jo-Jo- Flug über dem Schwarzwald 102,49 Punkte/110,17 km/h (Speed) heraus. „Schon beim ersten Schenkel zum Titisee war das Höllental in einen Schauer gehüllt und die Wolken nicht mehr ganz ›koscher‹. Beim zweiten Südschlenker war südlich von Sulgen wegen eines Gewitters Schluss“, sagte Buchthal. Glücklicherweise seien die Schauer in den Vogesen zu diesem Zeitpunkt aber schon so weit zusammengefallen, dass sich die Westkante des Schwarzwaldes trotz der fortgeschrittenen Tageszeit nochmals entwickelte. Eine Wolkenbank über dem Tonbachtal ermöglichte dann die notwendige Verlängerung bis Kilometer 30 Kilometer mitten über Baden-Baden. „Einfach schön, welche Schauspiele uns die Natur so zum Betrachten offeriert“, so der ehemalige Weltmeister der Standardklasse (Rieti/Italien 2008).

Den zweitschnellsten Flug absolvierte Frank Popp. Der Segelflugreferent der FG Freudenstadt flog mit seiner DG 800S 98,03 Punkte/107,59km/h heraus. Die Gesamtdistanz beim Flug um mehrere Wenden betrug 509 Kilometer. „Wir mussten verlorene Punkte aufholen. Das klappte dann gut. Ab dem Nachmittag fand man satte 3,5 m/s Bärte, also Aufwinde, bei einer Wolkenbasis von bis zu 2500 Meter NN“, berichtete Popp.

Als drittschnellster Aufwindstürmer brachte es Tilman Fuchs (Discus 2c 18m) auf 96,02 Punkte/106,1 km/h. „Der Schwarzwald lief super. Von Pforzheim bis Furtwangen war ich ohne einen Kreis  im Geradeausflug unterwegs“, sagte Fuchs. Weitere Ligaflüge schafften Johannes Ruoss mit Co. Michael Buchthal (Duo Discus/ 83,93 Punkte/90,23 km/h) Reiner Haist (Kestrel 17/85,79 Punkte/92,23 km/h/Gesamt 440 km) und Wolfgang Haug (Discus /62,71 Punkte/66,47Km/h).

Die Abschlussrunde könnte spannend werden. Die Meteorologen sagen eher wechselhaftes Wetter voraus. Das kann die Wertung zumindest bei den Aufstiegsplätzen nochmals kräftig durcheinanderwürfeln.

Bilder Tilman Fuchs, Michael Buchthal