Runde 10 der 2. Segelflugbundesliga FG FDS 2022

Buchthal findet Schatten unter Kumuluswolken

Von Lothar Schwark

Weiterhin im Aufwind befinden sich die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt nach Rundenwertung 10. Diese schlossen die in Musbach beheimateten Piloten mit einem passablen 6. Rundenplatz und 244,33 Teamspeed ab (Runde 10), was 15 wichtige Zähler einbrachte. Aktuell liegen die Freudenstädter Piloten mit 93 Gesamtpunkten nur noch einen Zähler hinter dem erst möglichen Aufstiegsplatz, denn derzeit die LSG Hersbruck BY) hält.

Die zurückliegende Runde wurde von heißen Luftmassen bestimmt. Zu schaffen machte den Piloten ebenso die pralle Sonne. Nur über der Schwäbischen Alb und Allgäu spendeten einzelne Kumuluswolken Schatten. Unabdingbar war ein guter Sonnenschutz, und dass man viel zum Trinken dabeihatte. Mitentscheidend war, das Timo Lehrke (Süddeutschen Segelflugmeisterschaften) und Max Zeffler mit Co Marven Gründler (Winzeln Open) in Winzeln mitflogen. Rund 40 Flugzeuge in der Luft, erleichterten die Blauthermiksuche. Ausgeschrieben waren Strecken über dem Süd-und Nordschwarzwald bei Flugstrecken von bis zu 243 Km. Zeffler flog in den schnellsten 2:30 Stunden (OLC- Ligawertung) mit dem Vereins Duo Discus 70,02 Punkte/75,8 km/h heraus. Mit der LAK 17 cFES brachte es Lehrke noch auf 57, 75 Punkte/65,58 km/h. Nicht klagen konnten die Piloten über eine Arbeitshöhe von bis zu 2.200 Meter. Gerade noch in letzter Minute rettete sich Lehrke beim Flugplatz Winzeln-Schramberg, als er sich 150 Meter aus dem Tiefparterre rettete, um folgend die letzte Wende Freudenstadt in Angriff zu nehmen.

Auch Zeffler hatte ab und an Tiefpunkte. Es spricht für beide Piloten, dass sie das Thermik fliegen im Griff haben. In Musbach hatten sich Reiner Haist und Wolfgang Haug fürs Fliegen und nicht fürs Freibad entschieden. Mehr als 135 km, rund um den Flugplatz Musbach waren nicht drin. Trotzdem lag Freudenstadt am ersten Ligatag auf dem verheißungsvollen 4. Rundenplatz.

Stürmischer Westwind eröffnete Ligatag 2. Bei anspruchsvollen Startbedingungen in Musbach entschloss sich Michael Buchthal das Rennen anzugehen. Es spricht für sein Können, dass er in der Blauthermik den Sprung zur Schwäbischen Alb schaffte. Dort ermöglichte eine Wolkenstraße mit satten Kumuluswolken ein schnelles Rennen. Mit 116,55 Punkten/123,55 km/h kehrte Buchthal auf Discus 2a nach Musbach zurück. Gesamt erflog er 438 Km.

Tags zuvor kehrte Buchthal von der Segelflug- DM in Zwickau zurück, die er nach 8 Wertungsflügen bei hoher Leistungsdichte unter 35 Piloten mit einem guten 6. Platz, erflog. Einmal schaffte Buchthal, Tagesplatz 2 (Tag 3), am Schlusstag sprang nochmals Tagesplatz 3 heraus. Viel Punkte gingen am 5. Flugtag mit Tagesplatz 27 verloren. Ohne diesen Ausrutscher wäre Buchthal sicherlich auf dem Siegerpodest gelandet. 5 Minuten fehlten am letzten Flugtag, um noch Platz 3 zu erreichen.

„Entscheidend war der Endanflug“, berichtet Buchthal. So flog er fünf vielversprechende Kumuluswolken an, die aber nicht zogen (kein Aufwind).  Über einem Hang mit kreisenden Modellflieger fand er doch noch den rettenden Aufwind, während die Mitbewerber 600 Meter über ihn auf Endanflugkurs waren. Eindrücklich war der erste Flugtag, wo die Piloten 12 km durch den Regen fliegen mussten. An einer Konvergenz stiegen tiefe Wolkenfetzen auf, die den unerwarteten, aber rettenden 3 Meter Aufwind brachten. Trotz Wettbewerbsdruck konnte Buchthal neue Landschaften genießen. Gut gefiel ihm das Elbsandsteingebirge aus luftiger Höhe.

Die Süddeutschen Meisterschaften schloss Lehrke mit Rang 25 ab. Sein bestes Tagesergebnis erflog er mit Rang 12, zweimal musste der Elektroantrieb der LAK 17 c FES aktiviert werden. Zeffler flog nur zwei Tage die Winzeln Open mit und landete unter 13 Piloten zweimal auf Tagesplatz 5.

Runde 9 der 2. Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2022

Ester Aufstiegsplatz in greifbarer Nähe

Von Lothar Schwark

Bei bestem Segelflugwetter flogen die Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt mit 298, 97 Teamspeed einen passablen 7.Platz in Rundenwertung 9 der 2. Segelflugbundesliga heraus. Gepunktet wurde von den Flugplätzen Zwickau, Musbach und Winzeln-Schramberg. Den schnellsten Flug für Freudenstadt legte Michael Buchthal auf Discus 2a bei der Segelflug- DM in Zwickau vor. Zu fliegen war ein 486 km Dreieck von Zwickau über Suhl und Waidhaus zurück nach Zwickau. Für die 2:30 Stunden der Ligawertung sprangen 105,11 Punkte/111,42km/h heraus.

Als echter Langstreckenspezialist flog Hansjörg Rothfuß auf der DG 800 B/18m 97,96 Punkte/ 111,19 km/h für die Ligawertung heraus. 867 Flugkilometersprechen für Rothfuß, der die guten Bedingungen über dem Schwarzwald und bis zur Ostalb nutzte. Timo Lehrke, der auf LAK 17C FES 18m an den Süddeutschen Segelflugmeisterschaften in Winzeln-Schramberg teilnimmt, flog  für die Liga 95,89 Punkte/108,84 km/h heraus. Weitere Flüge absolvierten Martin Haug DG 800B/18m von Oppenheim aus mit 616 km. Christof Geißler absolvierte mit der HPH 304 S Shark von Musbach 495 km, Rainer Haist war mit Co. Marven Gründler im Duo Discus über 482 km unterwegs. Erstmals knackte Jann Heritier mit dem Discus 2b, die magische 500er Grenze (527 km). Bruder Tim Heritier erflog auf Discus 310 Km. Für den Scheinneuling eine reife Leistung. Wolfgang Haug flog auf Discus 301 km heraus.

Gut lief es für Buchthal bis zum 3. Wertungsflug in Zwickau. Im starken Feld erflog er sich am dritten Wertungsflug Tagesplatz 2., und lag dazu auf Gesamtplatz 2. Ein Schnitt von 110,41 Km/h über 421 km brachte am darauffolgenden vierten Wertungstag nur den undankbaren 27 Tagesrang (761 Tagespunkte). Damit viel der Baiersbronner in der Gesamtwertung auf Rang 8 zurück (3964 Punkte). Um das Siegerpodest zu erreichen fehlen auf Rang 3 gerade 145 Zähler. Im engen Feld hat Buchthal noch drei Flugtage um aufzuholen. Da die Leistungsdichte in der Standardklasse sehr hoch ist, wird der kleinste Ausrutscher mit herben Punktverlusten bestraft.

Nicht gut läuft es zur Zeit für Timo Lehrke bei den Süddeutschen Segelflugmeisterschaften. Seine beste Platzierung erflog er am 2. Flugtag mit Tagesrang 22. Beim ersten Luftrennen musste Lehrke nach 585 km bei Gammertingen sein FES (elektrischer Batterieantrieb) aktivieren damit war der Flug beendet. So vermied Lehrke eine Außenlandung, um die restlichen 57 km der auf 642 km angesetzten Flugaufgabe im Kraftflug zu meistern. Nach 317 km endete Wertungstag 3. Angesetzt waren 398 km. Nahezu jedes Segelflugzeug in der 18 Meter Klasse hat mittlerweile einen Hilfsmotor, um eine Außenlandung zu vermeiden.  Noch fünf Flugtage bleiben Lehrke um Punkte gutzumachen, um den Tabellenkeller zu entkommen. Doch bei allem sportlichen Geschehen, genießt Lehrke jeden Flug.

Inzwischen hat sich die Fliegergruppe Freudenstadt in der 2.Liga auf den laufenden 8. Gesamtplatz vorgearbeitet. Aktuell fehlen nur vier Punkte auf den ersten möglichen Aufstiegsplatz (Platz 7). Selbst Rang sechs liegt mit 10 Punkten Rückstand in erreichbarer Ferne. Euphorie kommt bei den Freudenstädter Piloten nicht auf. Sie wissen zu genau, das erst in Runde 19 abgerechnet wird.