Runde 18 der 2. Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2022

Showdown in Runde 19

Von Lothar Schwark

Einen sportlichen Dämpfer in Runde 18 der 2. Segelflugbundesliga mussten die Aufwindjäger der FG Freudenstadt hinnehmen. Mit Rundenplatz 17 und nur vier Punkten, rutsche man auf Platz 8 der Gesamtwertung zurück. Damit hätte man den siebten Aufstiegsplatz, den derzeit die SFG Bensheim hält, um drei Punkte verfehlt. Die Hessen haben in den Runden 16 (Platz 1), 17 (Platz 3) und 18 (Platz 13) Freudenstadt im Schlussspurt überholt. Einen großen Anteil hatte dabei das Wetter. Während man im Schwarzwald immer mehr mit der Blauthermik kämpfen musste, herrschte in Hessen und Nordöstlichen Bayern absolutes Traumwetter. In dieser Häufigkeit hat es solche Wetterlagen in Deutschland sicherlich noch nie gegeben. Auch hier ist der Klimawandel deutlich zu spüren.  Segelflugmeteorologen sprechen in der Zwischenzeit von Wetterbedingungen, wie sie in Namibia oder weiteren Segelflugparadiesen der Welt vorfinden zu sind. In den vergangenen zwei Wochen absolvierten bei einem Qualifikationswettbewerb in Lachen-Speyerdorf die Teilnehmer immer wieder Flugstrecken über 500 Km mit Schnittgeschwindigkeiten bis zu 162 km/h zurück. Während die Konkurrenz in Runde 18 im Nordosten mit Power unter Wolkenstraßen dahin jagte, waren die Musbacher Piloten über dem Schwarzwald und Teilen der Schwäbischen Alb oft in der Blauthermik unterwegs. Hilfreich war am ersten Ligatag eine Wolkenbasis von teils über 3000 Meter. Nach Vorgaben der Flugsicherung konnte die Thermik nur bis maximal 2950 Meter NN genutzt werden. Richtig ab ins gute Wetter ging es ab Aalen.  Wenden wie Regensburg oder der Bayrischen Wald wurden angeflogen. Die exzellenten Bedingungen brachten der FLG Grabenstetten mit 379,21 Speed den Rundensieg. Ligatag zwei war von Musbach aus noch schwieriger zu meistern. Hohe Cirruswolken bremsten die Sonne wie auch die Aufwinde aus. Kurzfristig bildeten sich am 2 Ligatag noch einige Kumulus über dem nördlichen Schwarzwald aus. Axel Reich nutzte die Chance um mit seiner LAK 17 B FES 18m 94,13Punkte/106,84 km/h (2:30 Stunden) zweitschnellster Aufwindjäger der Fliegergruppe zu werden. Gesamt war er 395 km unterwegs. Tags zuvor erflog Michael Buchthal auf Discus 2a über dem Schwarzwald und Teilen der Alb 106,3 Punkte/112,67 km/h (Gesamt 426 km). Reiner Haist erzielte auf Kestrel 17 einen Ligaschnitt von 89,08 Punkte/95,76 km/h (Gesamt 334 km).  In seinem ersten Überlandflugjahr schaffte   Junior Tim Heritier mit 82,74 Punkte/87,09 km/h (Gesamt 231 km) einen Ligaflug. Zum großen Showdown kommt es nun in Runde 19. Entscheidend wird das Wetterlotto sein. Freudenstadt muss versuchen Bensheim zumindest vier Punkte abzunehmen. Bei Punktegleichheit verfügen die Hessen über den besseren Gesamtschnitt. Wenn es gut läuft, könnte noch der derzeitige fünfte die FSG Schwarze Heide (NW) abgefangen werden. Hier müsste Freudenstadt in der Abschlussrunde sieben Zähler gutmachen. Schlechter als Gesamtplatz 8 kann man die Endwertung nicht abschließen. Selbst wenn der 9 die LSG Schwäbisch Hall 20 Tagespunkte erfliegen würde, kann er Freudenstadt mit aktuell 27 Punkten Rückstand nicht mehr überholen.

Runde 17 der 2. Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2022

Aufstieg weiterhin drin

 Von Lothar Schwark

 Freudenstadt. Bildlich gesehen, befinden sich die Ligapiloten der Fliegergruppe Freudenstadt, im Endanflug der 2. Segelflugbundesliga. Runde 17 brachte mit 284,79 Speed Rundenplatz 9 und 12 wichtige Punkte.  Trotzdem rutsche man auf Rang 7, aber weiterhin einen Aufstiegsplatz zurück. Einmal mehr, hatte das Wetterpendel in Richtung Nordost umgeschlagen. Die besten Bedingungen gab es in großen Teilen Hessens, Sachsen und Niedersachsen. Freudenstadt schaffte es in dieser Runde als einziger Baden-Württembergische Verein der 2. Liga sich unter den Top Ten zu platzieren.

Als schnellster Freudenstädter Pilot hob Martin Haug in seiner beruflich bedingt zweiten Heimat in Oppenheim/Rheinhessen ab. Damit befand er sich in der besten eingeflossenen Luftmasse, um anfangs die schöne Pfalz anzufliegen. Bei immer besseren Bedingungen arbeitete sich Haug dann bis zum Sauerland vor. Von dort gings mit Rückenwind wieder in Richtung Heimat zurück. 2:30 Stunden Ligazeit erbrachten 101,91 Punkte/112,61 km/h. Gesamt war Haug mit einem Ventus 2b 573 km unterwegs. Der Vogel geht richtig gut, bilanzierte der Fluglehrer der FG Freudenstadt.  Timo Lehrke spurtete mit Co. Jakob Schick 92,18 Punkte/99,78 km/h heraus. Mit dem Duo Discus war das Team zwischen Alb und Schwarzwald unterwegs. Gesamt sprangen 366,97 km heraus. Teile des Schwarzwaldes und die westliche Albvorderkante beschleunigten Max Zeffler mit der HPH 304 S Shark auf 90,7 Punkte/102,95 km/h. Insgesamt erflog er 443 km. Mit einer LAK 17C FES 18m war Axel Reich nahezu auf derselben Strecke unterwegs. Reich kam auf 90,54 Punkte/102,76 km/h (Gesamt 443 km).

Bei der Urlaubsbedingt eher dünnen Personaldecke kommt es jetzt darauf an, in verbleibenden zwei Runden jede Chance zu nutzten. Verfolger SFG Bensheim hat aktuell sechs Punkte Rückstand. Auf Platz 6, den derzeit die LSG Hersbruck hält, fehlen vier Punkte. Selbst Rang 4 den derzeit die FLG Grabenstetten (BW) mit 180 Punkten innehat, ist mit nur sechs Punkten Rückstand theoretisch machbar. Großer Würfelfaktor könnte in den zwei Restrunden das Wetter sein. Von der Leistungsdichte könnte zum Schluss jeder der genannten Vereine die Nasse vorne haben. Martin Haug ist trotzdem zuversichtlich, dass es in diesem Jahr mit dem Aufstieg klappen könnte. Dass die in Musbach beheimateten Piloten nach Anfangs drei Nullrunden aktuell um einen Aufstiegsplatz fliegen, belegt ihre momentan gute Form.