Zwei weitere Alleinflieger

Patric und Siheng absolvieren Alleinflug

Von Lothar Schwark

Die Erfolgsstory der Alleinflieger in Musbach geht weiter. Am 28. August gratulierten Fluglehrer Axel Reich und Clemens Schmiederer ihrem Flugschüler Patric Schuler zu seinem ersten Alleinflug. Der 24 jährige absolvierte im Juni 2022 seinen ersten Schulflug. Schon sehr früh hat der Freudenstädter sich für die Fliegerei begeistert und gerne Flugzeuge am Himmel und Flughäfen beobachtet. Erste Flugerfahrung gabs dann am PC am Simulator. Bei einem Rundflug in Winzeln, den er zum Geburtstag geschenkt bekam, wusste er definitiv: ich will selbst mit dem Fliegen anfangen. Berufsbedingt wurde dieses Ziel erst einmal zurückgestellt. Anfangs der diesjährigen Flugsaison blieb endlich etwas Zeit übrig.

Nach dem ersten Tag in Musbach habe ich mich dann richtig wohlgefühlt. Und nach schon drei Monaten und 90 Starts stand nun der erste Alleinflug an. Schuler schätzte es sehr mit so erfahrenen Fluglehrern wie Weltmeister Michael Buchthal oder jung Fluglehrer Constantin Wiegert abheben zu können. Auch der Teamgeist und die Kameradschaft in der Fliegergruppe Freudenstadt begeistert den 24-jährigen. Inspiriert hat Patric Schuler der 13-jährige Oskar Haug. Der ist seit seinem 10. Lebensjahr stetiger Gast in Musbach. Oskar ist der Enkel von Werner Haug (Senior) der maßgeblich am Aufbau des Segelfluggelände Musbach beteiligt war. Mit Sondergenehmigung schult Oskar nun fleißig, und hofft, dass es nächstes Jahr einen milden Januar gibt. Denn dann wird er 14 Jahre und darf alleine fliegen.

Die Freundschaft zu ihm und den anderen Kameraden schätzt Patric. Ebenso in den Kreis der Alleinflieger flog sich Siheng Yang. Er ist auch schon mit viel Engagement seit einem Jahr dabei. Mit seinem jugendlichen Leichtgewicht muss Siheng stets zwei Bleigewichte in den Flieger packen, damit die Schwerpunktlage des Fliegers passt. Mit dazu hilft auch der Rettungsfallschirm, der einige Kilogramm auf die Waage bringt.

Nach mehreren Alleinflügen auf dem Schulungsdoppelsitzer ASK-13 wechseln die neuen Piloten auf den Astir CS. Mit diesem gutmütigen 15-Meter Segelflugzeug werden die ersten längeren Thermikflüge unternommen, stets unter Aufsicht eines Fluglehrers. Immer wieder fliegen die Jungpiloten dann mit einem Fluglehrer im Duo Discus mit. Mit diesem Hochleistungssegelflugzeug werden dann gemeinsam erste Überlandeinweisungen unternommen. Frühestens mit 16 Jahren kann der Segelflugschein absolviert werden. Fluglehrer und Vorsitzender der Fliegergruppe Freudenstadt Axel Reich, freut sich über das überaus große Engagement der Jugendlichen. Zu den großen Fortschritten hat auch das diesjährige hervorragende Flugwetter beigetragen. Noch bis Ende Oktober findet an den Wochenenden in Musbach regelmäßiger Flugbetrieb statt.

Runde 19 der 2. Segelflugbundesliga 2022

Hauchdünn am Aufstieg vorbei

Von Lothar Schwark

Es sollte nicht sein. Mit Rundenplatz 3 und 329,18 Teamspeed /18 Punkten, verfehlte die Fliegergruppe Freudenstadt hauchdünn den Aufstieg ins Oberhaus der Segelflugbundesliga. Vier Punkte Rückstand auf die SFG Bensheim waren nicht mehr gut zu machen, da die Hessen mit Rundenplatz 6 /307,23 Speed /15 Punkte auf Gesamtplatz 6 landeten. Im Gegenzug war die FSG Schwarze Heide mit 196 Punkten auf Platz 7 (letzter Aufsteigerplatz) zurückgefallen.  Freudenstadt hatte ebenfalls 196 Zähler erflogen. Nun kam es wie im Fußball, wo das bessere Torverhältnis in der Tabelle entscheidet. Mit 4.431.06 Speed, hatten die Nordrhein – Westfalen die Nasse vorne, da Freudenstadt nur auf 4.158 ,84 Speed kam. Wäre man in der Schlussrunde nur 2:12 Km/h schneller gewesen, hätte man den FSVO Reinheim (HE) der 331,29 Speed und Rundenplatz 2 erflog, überholt. Es wäre der goldene Punkt zum Aufstieg gewesen.

Trotzdem können sich die Musbacher Aufwindjäger erhobenen Haupts aus der diesjährigen 2. Segelflugbundesliga verabschieden. Es war schon eine besondere Saison. Mit drei Nullrunden, bedingt durch das Wetter, verzeichneten die Freudenstädter Ligapiloten einen absoluten Kaltstart, während die Konkurrenz dahineilte. In Rundenwertung  4 deckte man sein Können mit Rundenplatz 3 auf. Insgesamt landete man 11-mal unter den Top Ten. Dabei wurde zweimal ein Rundensieg und zwei 3. Plätze erflogen wurde. Mitentscheidend war Runde 8. Während in Musbach keine Flüge möglich waren, erflog Michael Buchthal bei einem Trainingsflug zur DM in Zwickau 10 wichtige Runden punkte. Runde 12  brachte mit Rundenplatz 27  nur einen Trostpunkt. In Rundenwertung 19 war der erste Ligatag nicht fliegbar. Dagegen brachte Tag zwei exzellentes Segelflugwetter über Hessen und Teilen Baden-Württembergs.  Motiviert hatten die Musbacher Aufwindjäger früh Wasserballast getankt und ihre Luftrenner startklar gemacht. Durch die höhere Flächenbelastung rechnete man mit höheren Schnitten.

Auch in der Schlussrunde spielte Michael Buchthal seine Qualitäten als Toppilot  aus. Mit einem Duo Discus WL und Copilot Jakob Schick erstürmte er mit einem Jo – Jo Flug (mehrere Wendepunkte) über dem Schwarzwald satte 114,5 Punkte/ 123, 94 km/h (Gesamt 574Km) heraus). Auf Kestrel 17 war Max Zeffler gleichfalls über dem Schwarzwald mit 108,4 Punkte/116,53 km/h (Gesamt 407 km) unterwegs. Mit einer HPH 304 S Shark wurde Christof Geißler drittschnellster Freudenstädter, indem er 106, 28 Punkte/ 120,63 km/h (Gesamt 701 km) erflog. Weitere Flüge in der Abschlussrunde absolvierten Timo Lehrke Mini Nimbus (100,86 Punkte/106,16 km/h/Gesamt 628 km), Hansjörg Rothfuß DG 800 B/18m (100,16 Punkte/ 113,69 km/h/Gesamt 556,64 km, Christine Balz-Goral mit Copilot Reiner Haist Duo Discus WL (88,14 Punkte/96,08 km/h/Gesamt 507 km) sowie die beiden Jugendlichen  Scheinneulinge Anton Harzer Discus 2b (91,31 Punkte/ 96, 78 km/h /Gesamt 381 km) und Tim Heritier Discus (74,79 Punkte/ 78,72 km/h /Gesamt 353,92 km)

Folgende Freudenstädter Piloten haben sich in den 19 Runden zumindest einmal unter den drei schnellsten Piloten des Vereins eingereiht. Absoluter Überflieger wurde Michael Buchthal (12-mal). Max Zeffler und Timo Lehrke waren (6x) dabei. Christof Geißler und Reiner Haist (4x) platziert. Martin Haug und Tilman Fuchs (3x), Frank Popp und Axel Reich je (2x), Joachim Treier (1x).