Runde 3 der 2. Segelflugbundesliga FG FDS 2023

Hohe Wolkenfeder bremsen Aufwinde ab

Von Lothar Schwark

Auch in Rundenwertung 3 der 2. Segelflugbundesliga hatte die Wetterküche für die Segelflieger manche Überraschung parat. Zumindest im Südwesten wurde die auflebende Thermik immer wieder von hohen Wolkenfeldern ausgebremst. Im Nordosten dagegen brachte der zweite Rundentag gute Flugbedingungen, die hohe Schnitte in der trockenen Kaltluft erlaubten. Mit einem Rundenplatz 12 und 217,55 Teamspeed/9 Punkte bei 30 teilnehmenden Vereinen schlossen die Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt Rundenwertung 3 ab. Schnellster Aufwindjäger war einmal mehr Michael Buchthal der mit einem Discus 2a 88,86 Punkte/94,19 km/h im schnellsten Zeitfenster über 2:30 Stunden herausflog (Gesamt 280km). Buchthal nutzte dabei ein gutes Wetterfenster das ihn zuerst bis nahe der Burg Hohenzollern führte, folgend wendete der Discus 2a um nochmals bis Musbach zu fliegen, im dritten Flugabschnitt nutzte er die aufgereihte Thermik um mittig auf der Schwäbischen Alb etwas westlich von Inneringen zu wenden. Viel Luft hatte er bei einer maximalen Höhe von rund 1740 Meter NN nicht unter den Flügeln.

Der kurze Thermik – Abstand ermöglichte teils längere Flugabschnitte im Geradeausflug, die den sogenannten Delphinflug ermöglichen. Dabei nutzt der Pilot die aufsteigende Luftsäulen im Langsamflug um dann im Fallen wieder zügig an Fahrt aufzunehmen. Timo Lehrke flog mit einem Mini Nimbus 70,51 Punkte/74,21 km/h (gesamt 271 km) heraus. Lehrke nutzte neben dem Flugabschnitt Farrenberg – Albstadt die Hinterkante der Schwäbischen Alb um bei Allmendingen (nördlich von Ehingen/Donau) zu wenden. Über Villingendorf arbeitete er sich nach Musbach zurück.

Trotz spätem Start flog Hansjörg Rothfuß auf DG 800 B/18m bei abbauendem Wetter noch 58,18 Punkte/66,04 km/h (Gesamt 207 km) ebenfalls in Richtung Alb heraus. Mit einem Discus schaffte der Jugendliche Jakob Schick noch 44,68 Punkte/47,36 km/h (Gesamt 165km). Damit hatte er auch einen Flug in die U25 Liga geschafft. In die U25 Liga hat es auch Marven Gründler geschafft, dessen Luftreise ebenfalls mit einem Discus jedoch auf dem Flugplatz Farrenberg beendet war 103 km/29,21 km/h. Die U25 ist eine Mannschaftswertung für Nachwuchspiloten 25 Jahre und jünger, die am Online Contest teilnehmen. Rundentag zwei brachte von Musbach aus keine Flüge. Nordöstlich von Mannheim herrschten dagegen absolute Rennbedingungen.

Marven Gründler, Tim Heritier, Jakob Schick (von links)

Runde zwei 2. Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2023

Buchthal nutzt durchziehendes Wetterfenster

Von Lothar Schwark

Während Rundenwertung 2 der 2. Segelflugbundesliga im Nordosten Deutschlands teils gutes Flugwetter mit passablen Aufwindbedingungen brachte , konnten die Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde 2 nur kurzfristige Wetterfenster nutzen, die einen Überlandflug erlaubten. Rundentag eins (Samstag) erlaubte von Musbach aus keine Bundesligaflüge. Aus Westen aufziehende Stratuswolken bremsten die Thermikentwicklung frühzeitig aus, während im Osten in Teilen der Schwäbischen Alb, dem Thüringer Wald und in den Alpen bestes Flugwetter herrschte.

Nachdem eine Kaltfront in der Nacht mit Regenschauern durchzog, sah es Sonntag früh bei noch tiefhängenden Wolkenresten nicht gerade hoffnungsvoll aus. Michael Buchthal vertraute derweil den Wettermodellen, die für den Mittag eine kurzfristige Wetterlücke, vor dem nächsten heranziehenden Regen, voraussagten. Doch nach und nach hob sich die Wolkendecke an, und kurz vor 13.00 Uhr hob Buchthal mit einem Duo Discus WL in Musbach ab, um zumindest einen Wertungsflug für den Freudenstädter Verein zu erzielen. Nach nahezu drei Stunden schwebte er wieder in Musbach ein. Für die Ligawertung sprangen 64,39 Punkte/ 69,7 km/h (gesamt 211 km) h bei einem Schnitt über die 2:30 Stunden Wertungszeit heraus. Bei diesem Flug war selbst der ehemalige Weltmeister gefordert. Bei einer niederer Arbeitshöhe tastete er sich Richtung Enzklöstere voran, um folgend den Südschwarzwald anzupeilen. Dort sah die Wetteroptik noch am ergiebigsten aus.

Der Eindruck täuschte nicht. Westlich von Schwenningen stieg die Wolkenbasis an. Aus rund 2000 Meter NN sah die Welt ganz anders aus. Das erlaubte zumindest einen nicht zu Nervenzehrenden Heimflug nach Musbach. Zwischenzeitlich zog die Bewölkung dort wieder zu, einzelne Schauer zeichneten sich ab. Dem abbauenden Wetter musste sich Tim Heritier nach zwei Stunden geschlagen geben. Ohne OLC Wertung rollte er mit dem Vereins Discus auf dem Musbacher Fluggelände aus. So konnten die Jugendlichen in der U 25 Wertung dieses Mal nicht punkten. Den 8 Platz in Rundenwertung zwei sicherte noch Martin Haug ab, der mit einem Ventus 2cxM/18m im Rheinhessischen Oppenheim abhob. „Über dem Rheintal gab es vom Odenwald bis nahe Karlsruhe bessere Aufwindbedingungen, bei einer annehmbaren Arbeitshöhe“ meldete Haug. Schade fand er es das kein dritter Pilot in die Wertung flog, dann wäre man ganz vorne dabei gewesen . Haug flog 76, 72 Punkte/87,65 km/h (gesamt 279 km) heraus. Die Hoffnung auf beständiges Flugwetter bleibt weiterhin gedämpft. Wenn überhaupt wird in den jetzigen Wettermodellen der Samstag (29. April) als fliegbar vorausgesagt. Schon in der Nacht zum 30. April sagen viele Wettermodell starken langanhaltenden Regen voraus. Und da bleiben selbst die Vögel am Boden.