Runde 10 der 2. Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2023

Australische Wetterbedingungen

Von Lothar Schwark

Mit Runde 10 haben die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt das Bergfest der 2. Segelflugbundesliga gefeiert. Das Wetter war überragend. In einem äußerst packenden Luftrennen flogen die Freudenstädter Segelflieger mit 337,46 Speed/12 Punkte den 9. Rundenplatz heraus. In der laufenden Gesamtwertung rutschte man auf Rang 4 zurück. Aber noch nie waren die Chancen so groß Platz eins zu erobern, da die SFV Mannheim (1), FLG Dettingen (2) und FSV Mössingen (3) alle Punktgleich nur einen Zähler vor Freudenstadt liegen.
Rundentag eins wird wohl in die Segelfluggeschichte eingehen. Es herrschten quasi australische Wetterbedingungen mit starken Aufwinden und einer hohen Arbeitshöhe. So wurden an diesem Tag Deutschlandweit 711 OLC Flüge gemeldet. Davon 35 Flüge über 1000 km, die je nach Flugzeug, Streckenführung, Wertungsart und Index bewertet wurden. Überwiegend wurden die Flüge mit 18-Meter Flugzeugen oder Orchideen der Offenen Klasse (bis 29 Meter Spannweite) erflogen. Aber auch mit Standardklasse Flugzeugen (15 Meter) wurden drei 1000 Km Flüge absolviert. Sensationell, die 836,54 Flugkilometer von Jannis Däuble, der mit einer reinen Holzkonstruktion K-6 E von Poltringen/Ammerbuch flog. Auch in Musbach entwickelten sich am ersten Rundentag knapp nach 9.00 Uhr Ortszeit erste erfolgversprechende Kumuluswolken. Gegen 10:23 Uhr erfolgte der erste Start in Musbach. Den ergiebigsten Samstagflug schaffte Michael Buchthal mit einem Discus 2a mit 742 km. Er flog ein Dreieck über dem Schwarzwald, Schwäbischen Alb und Odenwald bis in die Nähe Vielbrunn heraus. Im Nachhinein reichten 100,9 Punkte/106,96 km/h nicht für die Bundesligawertung. Tags darauf (18. Juni) nutzte Buchthal bei zunehmenden schlechter werden Bedingungen die Gunst der Stunde, um doch noch mit 113,68 Punkte/120,50 km/h (Gesamt 575 km) Rundenschnellster der Freudenstädter zu werden.
Trotz abschirmender hoher Bewölkung traf er auf Aufwinde von über 5 Meter/Sekunde an, die ihn förmlich wie im Expressfahrstuhl nach oben hievten. Mit diesem Flug verbesserte sich Freudenstadt nach Tag eins von Rang 11 auf neun. Ebenso am ersten Rundentag erflog Tilman Fuchs auf Discus 2c/18m 113,37 Punkte/125,28 km/h (höherer Index) bei Gesamt 703 km. Nahezu auf der selben Route (Schwarzwald, Alb; Odenwald ) war Constantin Wiegert mit einem Mini Nimbus (15 Meter) unterwegs. Er schaffte 110,41 Punkte/116,20 km/h (Gesamt 603 km). Reiner Haist war auf Kestrel 17 mit 104,00 Punkte/111,8 km/h als viertschnellster Pilot bei Gesamt 594 km dabei, gefolgt von Martin Haug, der auf DG 808B/18m von Oppenheim/Rheinhessen aus 102,60Punkte/116,42 km/h bei Gesamt 637 km erzielte. Ligatag zwei war Frank Popp auf DG 800S/18m mit 91,36 Punkte /104,38 km/h (Gesamt 526 km) dabei.

Was Runde 10 besonders auszeichnete, waren die Leistungen der jungen Scheinpiloten. Mit 103,91 Punkte /110,15 km/h (Gesamt 675 km) spielte der 16-jährige Marven Gründler (Discus 2b) seine Trumpfkarten aus. Bei den Rookies Neueinsteiger (Nach Scheinerhalt) platzierte sich Gründler Weltweit auf Platz 1. Ebenso kurz nach Scheinerhalt flog der 16-jährige Jakob Schick 96,40 Punkte/102,19 km/h bei Gesamt 611km heraus. Bei den Rookies platzierte er sich Weltweit auf Platz 5. Mit 504 km schaffte Anton Harzer (17.Jahre) seinen ersten 500er. Für die Bundesliga brachte dies 97,00 Punkte/102,82 km/h. Damit zahlt sich derzeit die gute sportliche Begleitung der Jugendlichen durch die erfahrenen Leistungspiloten aus.

Lehrke gewinnt Winzeln Open

Max Zeffler landet auf Platz 7

Von Lothar Schwark

Jedes Jahr führt der LSV Schwarzwald von Fronleichnam bis Sonntag (8-11 Juni)  mit den Winzeln Open einen attraktiven Vereinswettbewerb durch, wozu auch Fliegerfreunde aus weiteren Clubs eingeladen werden. Neben dem sportlichen Bereich, steht auch der Spaß am Fliegen und die Kameradschaft im Vordergrund. Während die Fliegergruppe Freudenstadt mit ihrem UL (Ultraleichtflugzeug) beim Schleppen mithalf, stellten sich von ihr Timo Lehrke und Max Zeffler dem sportlichen Vergleich. Nach drei spannenden Wertungsflügen gewann Lehrke mit einem Mini Nimbus die Mixed Klasse in der 13 Pilotinnen und Piloten mitflogen. Bei ausgezeichneten Aufwindbedingungen erflog Lehrke beim ersten Wertungsflug über 338,38 km mit 102,13 km/h den Tagessieg. Die zweite Flugaufgabe, eine AAT Aufgabe über 3:00 Stunden, bewältigte er mit Tagesplatz 2 und einem Schnitt von 94,04 km/h was 949 Punkte erbrachte. Schneller war nur Martin Soell von der FG Blaubeuren der mit einem Discus T 100,7 km/h und 1000 Tagespunkte erflog. Die 2:15 AAT Aufgabe (mehre frei ausfliegbare Wendesektoren) des letzten Tages absolvierte Lehrke mit 104,80 km/h /671 Punkte. Mit 112,79 km/h/741 Punkte holte sich Soell nochmals den Tagessieg. In der Endabrechnung hatte Lehrke jedoch mit 2620 Punkten die Nase vorne. Soell folgte mit 2579 Punkten auf Rang 2 gefolgt von Sabine Hofer vom LSV Schwarzwald die auf Ventus c 17,6 mit 2485 Punkten Gesamtplatz 3 belegte.

Max Zeffler erflog in der Unlimited Klasse unter 13 Teilnehmer mit 1776 Punkten Gesamtplatz 7. Gegenüber den leistungsstärkeren Langohren mit 20 Meter Spannweite konnte er im schnellen Vorflug nicht immer mithalten. Wertungsflug eins bewältigte er mit einem Schnitt von 102,88 km/h/692 Punkte und Tagesplatz 7 über 428 km. Die 3.00 Stunden AAT Aufgabe des Folgetags meisterte er mit Platz 10 und 90,94 km/h/465 Punkte. Am Schlusstag sprang bei der 2:30 Stunden AAT Tagesplatz 6 mit 106,66 km/h/619 Punkte heraus.