Runde 13 der 2. Segelflugbundesliga Fliegergruppe Freudenstadt 2023

Ein schnelles Rennen

Von Lothar Schwark

Mit Rundenplatz 4 und 313,52 Speed/17 Punkte beendeten Musbachs Aufwindjäger Rundenwertung 13 der 2. Segelflugbundesliga. Damit verbesserte sich die Fliegergruppe Freudenstadt in der laufenden Gesamtwertung mit 145 Punkten wieder auf Platz 3. Möglich machten dies exzellente Aufwindbedingungen über dem Schwarzwald, wobei Ligatag eins die besseren Bedingungen brachte.

Anfangs sah das Flugwetter nicht so optimistisch aus. Entgegen der Voraussage einzelner Wettermodelle dominierte Samstag früh zuerst eine graue abschirmende Wolkendecke. Doch nach und nach heizte die Sonne diese Wolkendecke weg. Folgend bildeten sich erste Kumulus Aufwind Kumuluswolken, die mehr und mehr strukturiert über dem Schwarzwald standen. Dies ermöglichte lange Geradeausflug Passagen. Thermikfuchs Reiner Haist nutzte mit seinem belgischen Copiloten Glenn Habex auf einem Duo Discus die Bedingungen optimal. Er erzielte in den schnellsten 2:30 Stunden 111,67 Punkte/120,04 km/h.  Haist berichtet: „Als wir gegen 13.00 Uhr Ortszeit abhoben, gingen wir unser Tagesziel den Schwarzwald mit einem Jo-Jo Flug optimal zu nutzen konsequent an. Wolkenstraßen brachten das Duo Discus Team in Nordrichtung schnell voran. Kurz vor Pforzheim wurde gewendet. Bis Freudenstadt lief es gut, in Richtung Süden baute sich das Wetter erst auf. Etwas verhaltender wurde der Flug Richtung Schluchsee fortgesetzt. Nach der dortigen Wende ging der Plan voll auf. Schöne strukturierte Wolkenstraßen hatten sich gebildet. Bei einer Arbeitshöhe von rund 2400 Meter über NN (Normalnull) war ein zügiges Vorankommen, nach Norden, zurück nach Süden und nochmals Norden garantiert. Im Vorflug gings mit 150-160 km/ h zügig voran. Nur wenige Kreise in Aufwinden von bis zu vier Meter Sekunde waren nötig.“

Auch der Fluggenuss kam nicht zu kurz. Nach absolvieren der schnellsten 2.30 Stunden Wertungszeit, steuerte Haist mit seinem belgischen Fliegerkameraden, der schon mehrfach in Musbach Fliegerurlaub machte, die Hornisgrinde an. Die abendliche Beleuchtung durch die Sonne präsentierte die Schwarzwaldhöhen in voller Schönheit resümierte Haist im Nachblick. Nach rund 5,5 Stunden Flugzeit und 511 Flugkilometer setzte der Duo Discus wieder in Musbach auf. Dieselben Eindrücke dürfte Frank Popp mit seiner DG 800 S erlebt haben. Ebenso über dem Schwarzwald flog er 105,52 Punkte/115,8 km/h (Gesamt 505 km) heraus. Einmal mehr ließ der Nachwuchs aufhorchen. Ebenfalls mit einem Jo-Jo Flug flog Jakob Schick auf Discus b WL 96,34 Punkte/102, 12 km/h (gesamt 351 Km) heraus. Ebenso in Bestform präsentierte sich ebenso Tim Heritier auf Discus b WL. Er erzielte über dem Schwarzwald 93,96 Punkte/99,68 km/h (Gesamt 352 km). Beachtlich auch die Leistung von Marven Gründler, der erst um 16.28 Uhr abhob. Bei langsam abbauenden Thermikwetter schaffte er noch 74,65 Punkte/79,13 km/h (Gesamt 288 km). In der U-25 Wertung landeten Schick und Heritier unter 44 Vereinen auf Rundenplatz 9. zwischenzeitlich hat sich Freudenstadt hier auf Platz 16 der U-25 Wertung vorgearbeitet. In der Rookie Tageswertung (Scheinneulinge) platzierte sich Schick unter 87 Teilnehmer auf Platz 6.Gründler war noch mit Tagesplatz 11 dabei.

Sommernachtsfest und Stadt-Olympiade

Discus wurde zum großen Blickfang

Von Lothar Schwark

Im Rahmen des Freudenstädter Sommernachtsfests und 1. Stadt- Olympiade wirkte nach dem großen Erfolg im Vorjahr abermals die Fliegergruppe Freudenstadt mit. Während man sich Samstagabends bis weit nach Mitternacht im Bierzapfen übte, wurde am Folgetag der Discus zur Stadt-Olympiade aufgebaut. Dazu wurde als Geschicklichkeitsspiel eine Kupfer Musbach – Platzrunde aufgebaut. Wer ohne Klingeln durchkam, hatte sein Erfolgserlebnis. So war der Platz der Fliegergruppe eine von 18 Stationen. Auch sonst wurde dem begeisterten Nachwuchs auf dem Marktplatz Arsenal eine große Sportpalette geboten.

Am Getränkestand ging es am Samstagabend schon mal rund, wenn durstige Festbesucher ein Bierchen oder sonstigen Durstlöscher bestellten. Ausschnaufen war da nicht drin. Im Prinzip war das bereits eine erste Trainingseinheit zum am 4. November stattfindenden Segelfliegertag. Plakativ wurde unterhalb der Marktplatz Treppen der Discus Hänger mit der Aufschrift „Freude an Freudenstadt“ aufgestellt. Dahinter wurde der Discus zeitweise förmlich belagert. Da hatten die Mitglieder allerhand zu tun, um den geordneten Einstieg ins lockende Cockpit zu organisieren. Leuchtende Kinderaugen, wenn die Cockpithaube geschlossen wurde, und mal richtig mit dem Knüppel gerührt wurde. Das erfreute selbst manches Elternteil, das schon mal nach dem Weg nach Musbach und dem Fluggelände fragte.

Erstaunt war dagegen mancher Besucher als er sah, wie sich die Jugend vom Verein (Fliegergruppe) engagierte. Auch die Überlandflieger verzichteten an diesem Tag trotz guter Ausgangslage in der 2. Segelflugliga auf einem Start. Im fernen Oppenheim sicherte hier Mitglied Martin Haug noch zehn Punkte. Man bleibt also im Rennen. Die wichtigste Botschaft der Fliegergruppe lautete: „Wir sind dabei und engagieren uns für unsere Stadt“. „Denn sehen und gesehen werden“ ist in unserer schnelllebigen Zeit dazu mit einem großen Freizeitangebot ein echtes Argument. 2. Vorsitzender Karl Pfau hatte die Veranstaltung vorbildlich vorbereitet. Über 20 Mitglieder der FG Freudenstadt waren so mit Elan dabei.

Wer noch etwas Zeit hatte, lauschte einem brillanten Musikprogramm. Als echter Bringer entpuppte sich die Livemusik mit JACKSON ONE der Michael Jackson Tribute Band. Der King of Pop war im Geiste nochmals für seine Fans auferstanden. Wer nicht da war, hat echt was verpasst.  Mehrere tausend Besucher haben jedoch auch den Segelflug als großen Hit aufgenommen. Für die Fliegergruppe Freudenstadt quasi ein echter Versicherungsschutz, wenn es um den Bestand unseres Sports oder auch des Fluggelände geht.