Klassenerhalt erstes Ziel
Von Lothar Schwark
Während sich die Fußballbundesligasaison 2021/22 ihrem Ende zuneigt, fiebern die Piloten der FG Freudenstadt Runde eins der Segelflug – Bundesliga entgegen. .Ab kommenden Wochenende (16/17. April) werden in 19 Runden wieder die deutsche Meister der Segelflug – Bundesliga und 2. Segelflug- Bundesliga ausgeflogen. In die Wertung fließen jeweils die schnellsten 2:30 Stunden eines Fluges ein. Je Rundenwertung zählen die drei schnellsten Flüge eines Vereines. Während der best platzierte Verein pro Runde 20 Punkte erhält, bleiben bei einem abgestuften Wertungsverfahren den Mannschaften ab Rang 20 nur ein Tagespunkt. Die Flüge werden mit einer Genauigkeit von 30 Meter von einem Logger im Flugzeug aufgezeichnet. Damit belegen die Luftsportler, dass sie alle luftrechtlichen Vorgaben, wie Kontroll- oder Sperrgebiete beachtet haben. Im von Kontrollzonen und Sperrgebieten gepflasterten Luftraum belegen die Segelflieger der DFS (Deutsche Flugsicherung), dass sie verlässliche Partner im Luftraum sind. Während man früher mit Kompass und Flugkarte auf dem Knie terrestrisch (Erdsicht) navigierte, sind heute moderne Bordcomputer nicht mehr wegzudenken. Die Hightech Geräte ermöglichen eine akribische Navigation, die es den Piloten erlaubt, sich ganz auf den Flugweg und das Wetter zu konzentrieren.
Weiterhin profitieren die Luftsportler von speziell angebotenen Wettermodellen für den Segelflug. Schon Tage voraus kann man sich optimale Thermikverhältnisse und dazugehörigen Fluggebiete informieren. Festzustellen ist, dass sich der Segelflug in den letzten zwei Jahrzehnten revolutioniert hat. Von rund 900 deutschlandweiten Luftsportvereinen, heben inzwischen 30 Vereine in der Bundesliga, weitere 30 in der 2. Segelflug Bundesliga ab. Die übrigen Vereine fliegen in der Qualiliga sieben Aufsteiger aus. In der 2. Liga gibt es sieben Auf und Absteiger. In Liga eins steigen sieben Vereine ab.
Die Musbacher Aufwindjäger wollen zumindest in der 2. Segelflug Bundesliga gut mitmischen. Ziel bleibt der Klassenerhalt. Wenn alles ideal läuft, strebt man weiterhin einen Aufstiegsplatz an. Entscheidend werden neben der Personalsituation auch die jeweiligen Wetterlagen sein. Ist das Jahr im Schwarzwald mehr vom Hochdruck geprägt, herrschen gute Aufwindbedingungen. Bei mäßigen Lagen ist man dagegen eher in der Ebene besser aufgehoben. Bei starkem Wind und Hochdruck sind die Nord-und Ostdeutschen Vereine im Vorteil, da sich dann Wolkenstraßen über den sandigen Heidelandschaften ausbilden. Die ermöglichen lange Gleitflüge ohne Kreisflug. Wichtig ist es für die Piloten im Voraus den optimalen Flugweg zu lesen. Schnell sind die Teilnehmer, die nur die stärksten Aufwinde nutzten, oder unter Wolkenstraßen lange geradeaus fliegen können. Das wird in der Fliegersprache als Kurbelanteil (Kreisen in der Thermik) bezeichnet. Fliegt man zu tief herab, besteht die Möglichkeit bei den Kühen zu landen. Absaufen, bezeichnen die Segelflieger auch eine Landung auf Wiesen oder Äcker.
In Musbach hoffen die Piloten auf ein erstes sonniges Wochenende. Neben Michael Buchthal, Frank Popp, Christof Geißler, Hansjörg Rothfuß, Reiner Haist, Timo Lehrke und weiteren erfahrenen Piloten, hoffen auch die Nachwuchsflieger ihre ersten Punkte in der nun anstehenden 2. Segelflug Bundesliga zu erfliegen.