Sportkreispräsidium erkundet Musbacher Flugplatz
Von Lothar Schwark
Mehrmals im Jahr trifft sich das Präsidium des Sportkreis Freudenstadt zur Vorstandssitzung unter Leitung von Sportkreispräsident Alfred Schweizer. Da der Baden-Württembergische Luftfahrtverband (BWLV) seit Jahresbeginn 2023 nun ebenso Mitglied im Württembergischen Luftsportverband (WLSB) ist, bot es sich an, einmal bei der Fliegergruppe Freudenstadt in Musbach vorbeizuschauen. Denn die ist nun auch Mitglied vom Sportkreis Freudenstadt. Vor der Präsidiumssitzung stellten der Vorsitzende der Fliegergruppe Axel Reich und deren 2. Vorsitzende Karl Pfau, den Gästen die Infrastruktur auf dem Musbacher Flugplatz vor.
Für mehrere Sportkreisbesucher war es zumindest in Musbach die erste Berührung mit dem Flugsport. Erstaunt war man, zu welch günstigen Konditionen man den Segelflugsport betreiben kann. Fliegt man nur im Windenstart, reicht eine Jahrespauschale von 220 Euro. In dieser sind beliebig viele Flugstunden beinhaltet. Der Jahresbeitrag ist ebenso human. So kommt ein Erwachsener übers Jahr mit rund 450-500 Euro aus. Etwas teurer wird es wenn im Flugzeugschlepp gestartet wird. Da werden die Schleppminuten des Motorflugzeug oder Ultraleichtflugzeug gesondert berechnet. So gab Pfau klar zu verstehen, dass Segelfliegen ein Sport für jedermann und durchaus günstig zu betreiben ist.
Erstaunt waren die Besucher über die Infrastruktur, welche die Fliegergruppe Freudenstadt seit 1969 erstellt hat. Das meiste überwiegend in Eigenarbeit und somit im Ehrenamt. Reich erläuterte wie der Flugbetrieb und die Schulung funktioniert. Alle derzeit neun Fluglehrer und eine Fluglehrerin üben ihre Tätigkeit absolut ehrenamtlich aus. Dabei muss jeder Fluglehrer im Jahr rund sechs Dienste ableisten. Damit der Flugbetrieb funktioniert werden zwischen April und Oktober jedes Wochenende auch jeweils ein Flugleiter, Windenfahrer, Schlepppilot und Helfer eingeteilt.
Gerade für Jugendliche ist zumindest der Segelflug, aber auch das Ultraleicht- und Motorfliegen eine Schule fürs Leben. Schon mit 14 Jahren kann ein Jugendlicher nach Freigabe der Fluglehrer unter Aufsicht alleine fliegen. Mit 16 Jahren kann der Segelflugschein erworben werden. Derzeit klagt die Fliegergruppe Freudenstadt nicht über Nachwuchsmangel.
Vorgestellt wurde dem Präsidium der 16jährige Marven Gründler, der kurz nach seinem Scheinerhalt schon Strecken von nahezu 700 Km im reinen Segelflug absolvierte. Mancher Besucher war erstaunt, dass die FG Freudenstadt mit Michael Buchthal schon einen Weltmeister der Standardklasse (Rieti/Italien 2008) stellte. Und der kann als Fluglehrer und Trainer seine Erfahrung gut an den Nachwuchs weitergeben. Selbst hat die Fliegergruppe schon zwei Weltmeisterschaften in den Jahren 2002 und 2011 ausgetragen.
Am 04. November richtet die Fliegergruppe Freudenstadt bereits zum dritten Mal den Deutschen Segelfliegertag für den Deutschen Aeroclub und dessen Segelflugkommission aus. Zu diesem Event werden im Kongresszentrum und Kurhaus Freudenstadt Spitzenpiloten nicht nur aus Deutschland erwartet. Neben Vorträgen werden die neusten Segelflugzeuge auch der heimischen Hersteller vorgestellt (Schempp-Hirth Kirchheim/Teck). Einig war man sich, dass das Sportkreispräsidium in den kommenden Wochen zum Probefliegen vorbeischauen wird. Weiter freute sich Sportkreispräsident Schweizer, das der WLSB durch die Aufnahme der Luftsportvereine viele neue Mitglieder dazu gewonnen hat. Zum Abschluss der Präsidiumssitzung überreichte er an Axel Reich und Karl Pfau eine Sportkreis Kaffeetasse.