Immer noch kein Rennfieber
Von Lothar Schwark
Mit Rundenplatz 22 und 172,80 Speed schlossen die Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt Runde 3 der Segelflugbundesliga ab. Wieder war das Wetter großer Gegenspieler. Der erste Rundentag (Samstag) war fliegbar. Doch von Westen kroch langsam ein Tiefdruckgebiet mit Wolkenabschirmungen heran, um die anfangs vorherrschende Thermik in der Musbacher Region abzuschwächen. Richtig gut war es noch in Richtung Ostalb, was die Piloten vom Internationalen Hahnweidewettbewerb in Kirchheim/Teck bei Flügen in Richtung Raue Wanne und Harburg nutzen konnten. Der beste Streifen lag am westlichen Alpenrand bis zur Schwäbischen Alb. Am Sonntag ging in Baden Württemberg nichts, während zwei hessische Vereine am selben Tag im aufbauenden Wetter noch kräftig punkten konnten. Auch im norddeutschen Tiefland waren am Sonntag noch einige erfolgreiche Flüge möglich, während der Regen über Musbach unaufhörlich den Ton angab.
Ein großes Handicap haben die Musbacher Piloten dazu. Sie sind überwiegend mit reinen Segelflugzeugen unterwegs, während zahlreiche Piloten der Mitbewerber mit eigenstartfähigen Segelflugzeugen oder Turbomotoren unterwegs sind. Da der Ab- und Anflugkreis von früher 15 Kilometer wieder abgeschafft wurde, können die Mitbewerber mit Hilfsmotoren, Wetterlagen mit starkem Rückenwind nutzen, um im Bedarfsfall auf den Hilfsmotor zurückzugreifen. Für den reinen Segelflieger bedeutet das die Außenlandung oder Landung auf einem Flugplatz. Aus diesem Grund setzten die Freudenstädter Aufwindexperten ihren Flug so an, um sicher nach Musbach zurückzukehren.
Mit einem Speed von 61,54 Punkte/65,24 km/h war Marven Gründler mit dem Discus 2b der Fliegergruppe Freudenstadt unterwegs. Er wendete in Höhe Oppingen auf der Alb um sich dann unter zunehmender Bewölkung nach Musbach zurück zu kämpfen. Westlich des Neckartals fand er Steigen um die 1,5 Meter/Sekunde und damit die Rückfahrkarte nach Musbach. Gesamt sprangen noch 266 Flugkilometer heraus. Etwas kürzer war Jakob Schick mit dem Vereins Ventus C 17,6 unterwegs. Auf dem für ihn relativ neuen Flugzeugtyp flog er 58,74 Punkte/61,49 km/h und gesamt 180 km heraus. Constantin Wiegert schaffte es mit seinem Mini Nimbus auch noch in die Luft. Er erzielte noch 58,52 Punkte/58,43 km/h und insgesamt 150 Kilometer.
Deutlich besser lief es für Gründler und Schick in der U 25 Wertung. Da sprang für Freudenstadt ein 5 Rundenplatz mit 117,28 Speed und 40 Punkte heraus. In der laufenden Gesamtwertung liegt man aktuell auf Platz 4 mit 86 Punkten. Wenn es in den ersten drei Runden noch zäh lief, sind die Musbacher Piloten sicher in den kommenden 16 Runden weitaus bessere Platzierungen abliefern zu können, und damit auch die Klasse halten zu können.
Bilder: Schwark und Schick