Erneuter Rundensieg in U 25 Wertung
Von Lothar Schwark
Zweigeteilt zeigte sich das Segelflugwetter in Runde 15 der Segelflugbundesliga. Quasi wieder in Griffnähe, erblickte man von Musbach aus Richtung Klippeneck erste Kumuluswolken. Musbach selbst lag bereits unter einer abschirmenden Wolkendecke, die keine Aufwinde mehr zuließ. Anders sah es am zweiten Ligatag (Sonntag) aus, als man von einem heranziehenden Hochdruckgebiet profitieren konnten. Da die Luft trocken war, verschwanden nach und nach die Kumuluswolken, die ansonsten verlässlich den Segelflieger Aufwinde anzeigen. In der sogenannten Blauthermik waren die Aufwinde nur noch schwer zu finden.
Das spürten auch die Teilnehmer des Klippeneckwettbewerb, die als Wenden Freudenstadt oder Altensteig vorgegeben hatten. Rund 90 Prozent der Piloten konnten die Aufgabe nicht erfüllen. Das eher mäßige Segelflugwetter hielt in Musbach selbst wohl einige Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt vom Streckenfliegen ab, oder sie hatten bereits ihre Urlaubsreise angetreten. So hob allein Anton Harzer mit dem Discus b von Musbacher Fluggelände ab. Bei schwierigen Bedingungen flog er für die Segelflugbundesliga noch 48,38 Punkte/50,82 km/h heraus. Gesamt erzielte Harzer rund um Musbach 164,27 km. Als zweiter Jugendlicher hob Marven Gründler diesmal auf der Hahnweide bei Kirchheim/Teck ab. Dort hatte er die Möglichkeit einmal mit einem Wolkenrenner Ventus 2a abzuheben. Dabei hatte Gründler das Glück, näher am guten Wetter dran zu sein. Mit dem für ihn noch neuen Flugzeugtyp flog er noch gute 94,89 Punkte/108,97 km/h. Gesamt war Gründler 378 km im Bereich bis Aalen-Elchingen und Schlierstadt unterwegs.
In der Segelflugbundesliga brachten beiden Flüge mit 143,27 Speed nur Platz 23. Es fehlte wieder der dritte Pilot. So blieb einmal mehr nur der Trostpunkt. Anders sah es in der U25 Wertung aus. Da hat sich der Einsatz von Gründler und Harzer in Runde 15 mit dem Rundensieg ausgezahlt. Damit festigte man unter 86 Vereinen den derzeitigen 4. Platz. Wenn es weiter gut läuft, dürfte Gesamtplatz 3, den der FSV Ammerbuch hält noch machbar sein. 25 Punkte können noch aufgeholt werden.
Ab dem Wochenende wird es für Gründler, Harzer und Jakob Schick ernst. In Grabenstetten steht die Junioren Quali zur Junioren-DM im Jahr 2025. Gründler startet mit einem Discus 2b in der Standardklasse. Der trägt das Wettbewerbskennzeichen AB, das an den verstorbenen Ehrenvorsitzenden August Bruder erinnert. Dieser hat maßgeblich beim Aufbau des Musbacher Fluggelände mitgewirkt. Schick fliegt in der Clubklasse und nutzt den Discus b mit seinem Wettbewerbskennzeichen MUS das unmissverständlich an Musbach erinnert. Harzer ist in der Clubklasse ebenso mit einen Discus b und Wettbewerbskennzeichen SH dabei. Alle drei Flugzeuge stellt der Verein den Junioren zur Verfügung. Die Konkurrenz in Grabenstetten ist nicht ohne. Ziel aller drei Musbacher Jugendliche ist den Sprung zur Junioren-DM 2025 zu schaffen.
Runde 14 der Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2024: Kurzer Sprint zum Tag der offenen Tür
Endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis konnten zumindest die jugendlichen Aufwindjäger in Runde 14 der U 25 Wertung verzeichnen. Mit 178,46 Speed und 50 Punkten flogen Marven Gründler und Martin Pollex Platz 1 in der U 25 Wertung heraus. Ein weiteres Erfolgserlebnis hatten die Jugendlichen mit Siheng Yang der mit 62,53 Punkten/66,29 km/h selbst einen Flug für die Segelflugbundesliga schaffte. Das Ganze war aber bei bestem Segelflugwetter Beiwerk. Offiziell schaffte Yang mit 148 km seinen geforderten 50 km Flug für den Segelflugschein.
Eigentlich wollte man in Musbach in Runde 14 gar keine Streckenflüge unternehmen, da nahezu alle Mitglieder zu Diensten bei den Tagen der offenen Tür eingeteilt war. Im Angesicht des hervorragenden Segelflugwetters machten sich Marven Gründler, Martin Pollex und Yang doch zu einem kurzen zweistündigen Sprint auf. Mit dem Discus 2b sprintete Gründler ohne Wasserballast 96,25 Punkte/102,02 km/h (Gesamt 2km) heraus. Mit dem Vereins Ventus 15m schaffte Pollex noch achtbare 82,21 Punkte/88,99 km/h (Gesamt 188,74 km). Von Oppenheim in Rheinhessen spielte Martin Haug seine Klasse mit 103,18 Punkte/117, 88 km/h heraus. Gesamt war er zwischen dem Taunus, Schwäbischer Alb und dem Südschwarzwald 603 km unterwegs. Haug berichtet: Anfangs lief es sehr zäh. Auf der Schwäbischen Alb musste ich zweimal einer Schauerlinie ausweichen. Entgegen sonst sehr guten Aufwindverhältnissen lief die Alb wegen der vielen Feuchte nicht sonderlich gut. Der Schwarzwald brachte dann die ersehnte gute Thermik. In Rund 2400 Meter NN durfte Haug dann seinen Heimatplatz Musbach betrachten. Mühsam wurde es dann nochmal im Rheintal bei Blauthermik (ohne Kumuluswolken).
Zumindest in der U 25 Wertung wollen die Junioren am Ball bleiben. Dort werden auch nur die schnellsten zwei Piloten gewertet. In der anstehenden Rundenwertung 15 sagen die Wetterdienste eher wieder sehr wechselhaftes Wetter voraus. Ab dem 03-10. August fliegen Marven Gründler (Standardklasse/19 Piloten) sowie Jakob Schick und Anton Harzer (Beide Clubklasse /28 Teilnehmer) in Grabenstetten die Junioren – Quali zur Junioren DM 2025 heraus. Die Wochenendflüge fliesen da auch in die Segelflugbundesliga und U 25 ein. Damit dürfte das Tal der Tränen zumindest in Grabenstetten durchquert sein.