Mäßige Streckenflugsaison 2024

Marven Gründler in diesem Jahr über 155 Stunden in der Luft

Von Lothar Schwark

Mit dem kalendarischen Herbst neigt sich in Musbach die Streckenflugsaison ihrem Ende entgegen. Insgesamt wurden 2024 von den Aufwindjägern der Fliegergruppe Freudenstadt 138 Streckenflüge fürs OLC Portal (Online Contest) gemeldet. Der überwiegende Teil der Flüge wurde von Musbach aus absolviert. Urlaubsflüge in Österreich und Frankreich flossen ebenso in die Wertung ein. Gegenüber den Vorjahren wurden 2024 deutlich weniger Langstreckentage verzeichnet. Auf einen 1000 km Flug muss man in Musbach weiterhin warten. Am Können der Piloten liegt es nicht, doch im Optimalfall müssen alle Faktoren wie das Wetter, Vorbereitung und ein früher Start passen. Langstreckenlagen müssen schon Tage voraus erkannt werden. Hier stehen den Segelfliegern inzwischen hervorragende Wettermodelle zur Verfügung, die eine hohe Trefferquote haben. Entscheidend ist die Wahl des Flugzeugtyp. Piloten mit 18 Meter Flugzeugen oder darüber hinaus, können bedingt durch die Reichweite (Gleitzahl) größere Aufwindlose Gebiete überqueren.

Nach einem eher durchwachsenen Sommer brachte der September nochmals gute Aufwindbedingungen. Die wurden von den Jugendlichen Marven Gründler, Anton Harzer und Jakob Schick zu Flügen bis knapp an die 400 km genutzt. Aber auch die Thermikfüchse Frank Popp und Reiner Haist nutzten die September Tage nochmals zu ergiebigen Streckenflügen. Übers Jahr hat Marven Gründler 29 Streckenflüge eingereicht. Dabei war er 155,19 Stunden in der Luft, und hat 2024 bei OLC Flügen rund sechseinhalb Tage in der Luft verbracht. Auch Anton Harzer war mit 23 OLC Flügen und 105,27 Flugstunden gut dabei. Jakob Schick meldete 22 Flüge mit 58,27 Stunden. Bedingt durch den Berufsstart waren es ab und an für ihn kürzere Feierabendflüge. Mit diesem Trio ist die Musbacher Fliegerjugend auch für die Zukunft ganz gut aufgestellt. Mit Martin Pollex (9 OLC Flüge) Tim Heritier (2 OLC Flüge), Siheng Yang (2 OLC Flüge), Oskar Haug (2 OLC Flüge) steht bereits die nächste Generation bereit, um 2025 ebenfalls kräftig mit Punkten zu können.

Flüge über 600 Km schafften Marven Gründler (635/621 km), sowie Timo Lehrke (624 km). Beste Tage waren der 09./10. und 28. Mai. Flüge über 500 km absolvierten Frank Popp und Anton Harzer. Zu Flügen zwischen 300 und über 400 km waren Hansjörg Rothfuß, Reiner Haist, Constantin Wiegert, Martin Haug und Christof Geißler unterwegs. Neben dem sportlichen Fliegen kam der Genuss des Fliegens nicht zu kurz. Das Kreisen unter satten Kumuluswolken machte viel Spaß. Über den Wolken war man bei Wellenflügen unterwegs. „Beim Segelfliegen wird uns immer wieder die Kraft der Natur bewusst“ so Leistungsflugreferent Popp, wenn er an starke Aufwinde von bis zu 5 Meter/Sekunde zurückdenkt. Fit muss man schon sein, wenn man an Langstreckentagen zwischen 8-10 Stunden im engen Cockpit unterwegs ist. Dabei müssen konstant neue Entscheidungen gefällt werden, um den optimalen Flugweg zu finden. Vergleichbar mit dem Schach, wo Spielzüge ebenfalls genau vorausgeplant werden müssen. „Schach Matt“ lautet es dann manchmal nach einer Außenlandung, wenn die angeflogenen Aufwindquellen nicht funktioniert haben. Ende Oktober werden die Vereinsflugzeuge dann in der Vereinswerkstatt bis in den März 2025 gewartet. Man hofft jedoch  auch in diesem Winter ab und an die Wellenaufwinde bei Südwest und Nordostlagen nutzen zu können.