Realistische Übung in vollständig vernebelter Halle
Von Lothar Schwark
In einer speziellen Übung befassten sich die Feuerwehrabteilungen Musbach und Freudenstadt mit den Besonderheiten des Fluggeländes Musbach. Angedacht war ein Schwelbrand an der Akkuladestation in der oberen Flugplatzhalle. Dadurch kam es zum Stromausfall, die automatischen Hallentore öffneten nicht. Von der Fliegergruppe Freudenstadt meldete deren Vorsitzender Axel Reich der anrückenden Musbacher Feuerwehr, dass drei bis fünf Personen in der Halle vermisst werden.
Täuschend echt, wurde die Flugzeughalle mit einer Kunstnebelmaschine vernebelt. In der stockfinsteren Halle war die Sicht teilweise bei Null. Da die Musbacher Wehr, die mit sieben Mitgliedern zum Einsatzort kam, nur über ein Tragkraftspitzenfahrzeug verfügt (500 Liter Wasser), forderte Gruppenführer Marius Marschner zur Verstärkung die Abteilung Freudenstadt an.
Das Übungsszenario wurde vom Musbacher Abteilungskommandant Christof Seeger- Armbruster beobachtet. Er hatte im Vorfeld die Übung mit ausgearbeitet. Derweil erkundete ein erster Atemschutztrupp in der stockfinsteren Halle die Lage. Mit Anfangs lauten Hupgeräuschen machte der Windenfahrer auf sich aufmerksam. Er hatte sich noch in die Bedienerkabine der Winde geflüchtet. Drei weitere Vermissten waren zwischen den Flugzeughänger und in einem PKW eher schwer zu finden.
Nachdem Freudenstadt mit vier Fahrzeugen und 25 Personen angerückt war, machten sich drei Atemschutztrupps auf die Suche nach den Vermissten. Vor der Halle wurde eine Riegelstellung simuliert, um gedacht umliegende Gebäude von der Strahlungswärme zu schützen. Da die Wasserversorgung durch nur einen Hydranten eher schwierig war, wurde theoretisch das AB Löschfahrzeug mit 12.000 Liter und ein TLF mit 5.000 Liter nachgefordert. Auch die große Drehleiter der Freudenstädter Abteilung war im Einsatz. Nach und nach wurden die vermissten Personen gefunden und gerettet. Wichtig war es, die Halle schnellstmöglich mit einem Druckbelüfter zu entlüften.
Zugführer Tom Anger (Freudenstadt) war mit den Leistungen seiner Mannen zufrieden. Für ihn verlief die Übung weitgehend flüssig. Alle hätten gewusst, wo man anpackt. Dieser Meinung schloss sich der stellvertretende Stadtbrandmeister Andreas Bencke an. Bei einem Rundgang durch die Hallen, erläuterte Vorsitzender Reich den Verantwortlichen, am Beispiel des UL Dynamic, das Selbstrettungssystem. Angesprochen wurden Gefahren, wenn bei einem Unfall die Rakete, die den Fallschirm aus der Box ziehen soll, nicht auslöst.