Die Fliegergruppe ist auch im Winter aktiv

Von Winterschlaf keine Spur

Werkstattarbeit

Auch im Winter tut sich in der Fliegergruppe Freudenstadt allerhand. Die fliegerischen Aktivitäten fallen wetterbedingt zwar deutlich geringer aus, dafür wird viel in der Werkstatt gearbeitet. Die Winterwartung der Flugzeuge gehört eben genauso zum Vereinsleben wie das aktive Fliegen.  Zum üblichen Wartungsprogramm gehört vor allem die gründliche Flugzeugreinigung, Gelenke, Bolzen  und Lager schmieren, Oberflächen polieren und einzelne Lackschäden ausbessern. Kleinere Schäden können einige gut ausgebildete Vereinsmitglieder selbst reparieren, nur große Schäden werden von professionellen Betrieben übernommen. Diese sind aber zum Glück der Ausnahmefall. Die Werkstattarbeit findet Samstagnachmittags statt, Unterstützer sind herzlich willkommen!

Theorieunterricht

Neben der Winterwartung werden die Flugschüler theoretisch für den Erwerb des Flugscheins vorbereitet. Hierzu gehört umfassendes Theoriewissen, welches die Fluglehrer im Theorieunterricht vermitteln. Jeder Flugschüler muss in  Fächern wie Meteorologie, Navigation, Technik und Aerodynamik tiefgehendes Wissen erwerben, damit er oder sie die Fragestellungen zur Prüfung beantworten kann. Das theoretische Grundwissen ist Grundvoraussetzung für den Abschluss der praktischen Prüfung.

Hauptversammlung und weitere Termine

Weiter findet in der Winterzeit die Hauptversammlung der Fliegergruppe Freudenstadt statt. In diesem Jahr berichtet der Vorstand am Samstag 16.03 . im Gasthof Linde in Lombach über das vergangene Jahr. Zudem wird über die Planungen für das aktuelle Jahr informiert. In diesem Jahr feiert die Fliegergruppe ihr 90-jähriges Jubiläum mit einer Segelfliegerparty am Samstag 02.11 19:30  im Hotel Waldlust im Stil der „Roaring Twenties „. Man darf gespannt sein.  Im Vorfeld findet als Highlight der diesjährige Deutsche Segelfliegertag in Freudenstadt im Kurhaus statt. Hierzu werden zahlreiche Gäste aus der Segelflugszene aus ganz Deutschland erwartet.

Fliegen in Namibia

Dass man trotzt des winterlichem Wetters nicht ganz auf das Fliegen verzichten muss, zeigen die Urlaubsaktivitäten von Axel und DIrk Reich. Beide waren mit ihrem Doppelsitzer Nimbus 4DM in Namibia und konnten aktenberaubende Eindrücke sammeln. Zudem gelangen ihnen Flüge von über 1.000 km. Der Zeitungsbericht kann hier nachgelesen werden. >>>Fliegen in Namibia<<<

Bilder: Axel Reich

Wellenflugwetter im November 2018

Ost-Welle!

Bereits zum Anfang der Wintersaison stellte sich über Süddeutschland eine typische Winterwetterlage ein, die für kräftigen Ostwind und damit Wellenaufwinde sorgte. Zum Wochenende des 17.+18. Novembers bewegte sich ein Hoch über Deutschland und ein Tief über Italien an die passende Position, dass die Winde die im Uhrzeigersinn um das Hoch und gegen den Uhrzeigersinn um das Tief wehen, ausreichend stark wurden, damit über dem Schwarzwald und Odenwald „Wellen“ entstanden. Neben einem ausreichend starken Wind, mindestens 40-50 km/h, sind die quer zur Windrichtung ausgerichteten Täler und Abrisskanten des Schwarz- und Odenwaldes Voraussetzung für die Bildung von „Rotoren“ und den darüber liegenden wellenartigen Aufwinden.

Mehrere Vereinsmitglieder der FG Freudenstadt und FG Renchtal nutzen diese Aufwinde um weite Strecken zurück zu legen, und das in deutlich höheren Gefilden als dass dies bei normalen Thermikflügen möglich ist. Die Wellenaufwinde reichen oft in Höhen von über 5.000 Meter hinaus. Damit auch Segelflieger die Möglichkeit zum Aufstieg in diese Höhen erhalten, wurde über dem Schwarzwald ein spezieller Luftraum eingerichtet, im welchem per Freigabe durch die Flugsicherung (FIS) Höhenflüge möglich sind. Die Freigabe an diesem Wochenende endete in Flugfläche 140, das sind 14.000 Fuß oder rund 4.300 Meter über Null. Die Piloten der FG Freudenstadt schöpften den Spielraum auch voll aus. Aus der Höhe konnte man dann weiter in den Südschwarzwald fliegen oder auch nach Norden in den Odenwald. Die Windgeschwindigkeiten bewegten sich zwischen 50 un 80 km/h. Streckenflüge erfolgen meist über bekannte Routen. Vom Odenwald kommend flog Martin Haug von der Welle des Königsstuhls bei Heidelberg in die Murgtalwelle, welche in Gaggenau beginnt. Danach führt die Route zur Hornisgrinde, wo die nächste Welle zu finden ist. Entlang an der Schwarzwaldhochstraße mit der Welle am Schlifkopf geht es weiter zur Welle beim Brandenkopf, bei Oberharmesbach. Hansjörg Rothfuss, Christof Geissler, Timo Lehrke mit Co Armin Baur und Frank Popp waren ebenfalls auf dieser Route unterwegs. Am Sonntag wurden die Wellensysteme weiter im Süden erkundet, hierzu flogen Geissler, Rothfuß und Haug nach Elzach, dann ins Simonswälder Tal bis hin zum Kandel. Sowohl Samstag wie auch Sonntag konnten sie dabei jeweils mehrere Hundert Kilometer Strecke fliegen. Martin Haug flog am Sonntag wieder zurück zum rheinhessischen Flugplatz Oppenheim. Hierzu erhielt er großzügige Höhenfreigaben von der Flugsicherung auch außerhalb des Wellenfluggebiets im Schwarzwald, was die Heimkehr im Segelflug deutlich erleichterte.

Trotz den frostigen Temperaturen waren die Bedingungen im Cockpit erträglich, da die Sonne ungestört einstrahlen konnte und die Piloten ausreichend wärmte. Die Winterpause hat sich für die Flugsportler der FG Freudenstadt somit etwas verkürzt. Weitere Wellenflugtage werden sicher noch folgen…

Bilder: Hansjörg Rothfuß, Martin Haug