Runde drei der 2. Segelflugbundesliga FG FDS

Kurzes Wetterfenster genutzt

von Lothar Schwark

Nach einer wetterbedingten Nullrunde, zwecks zu spät aufgehenden Wetterfenster in Runde 2 punkteten die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde 3 wieder. Wie in der Vorrunde war der Samstag voll verregnet, später machte Schneefall der Thermik den Garaus. Da gingen selbst die Vögel zu Fuß. Am Sonntag (05.Mai) gelangte die einfließende Arktische Luftmasse langsam unter Hochdruckeinfluss. Die Schauer ließen nach und gegen 15.00 Uhr konnte in Musbach auf Strecke gegangen werden. Zwischen Schneeschauern erflogen Max Zeffler (Discus 2) und Jörg Müller (Discus) wichtige Punkte. Zeffler konnte bis Hausach und Richtung Pforzheim zwischen den Schneeschauern und erflog 55,79 Punkte/59,14 Km/h(Speed) bei gesamt 167 km . Müller kämpfte im selben Gebiet gegen die Schneeschauer, schließlich brauchte er eine Flugsicht von fünf Kilometer und musste die gegeben Wolkenabstände einhalten. Für ihn sprangen 48,36 Punkte/50,9 km/h (Speed) bei gesamt 154 km heraus. Martin Haug startete in Oppenheim und konnte von dort das Hoch besser nutzten. Im Rheintal und bis nahe der Rhön fand er beste Bedingungen vor und erflog mit seiner DG 400/17m 425 km. In der Bundesligawertung erbrachten die schnellsten 2.30 Stunden 88,85 Punkte/94,85 Km/h(Speed) . Es ging teilweise sehr gut, berichtete der Fluglehrer der FG Freudenstadt. Die Basishöhe im Schwarzwald war mit rund 1.800 Meter (NN)bei wenig Landemöglichkeiten nicht gerade berauschend, berichtete Müller. Ganz anders war die Wetterlage im hohen Norden der Republik. Dort entfalte die Arktisluft ihr ganzes Potential. Bei 10 Stunden Thermik zeit wurden mehrere 1.000 Km Flüge absolviert. Unsere Zeit kommt noch ist sich Thermikfuchs Haug sicher.

Segelflugbundesliga Runde 3. 1. HAC Boberg (HH) 339,64 Speed/20 Punkte. 2. FC Bronkow (BB) 322,60/19. 3. Aero Club Berlin (BL) 307,42/18. 14.FG Freudenstadt (BW) 193,0/7.

Laufende Gesamtwertung 2. Segelflugbundesliga nach Runde 2. 1. AC Bad Nauheim (HE) 44 Punkte. 2. FC Eichstätt (BY) 41. 3. Rhönflug Poppenhausen (HE) 39. 22. FG Freudenstadt (BW) 8.

BIld Lothar Schwark

Ehrenmitglied Adolf Günter verstorben

Fliegergruppe Freudenstadt trauert um verdientes Mitglied/ lange Jahre als Fluglehrer und Schlepppilot tätig


Die Fliegergruppe Freudenstadt trauert um ihr Ehrenmitglied Adolf Günter. Er verstarb am 09. April im Alter von 87 Jahren . Günter wuchs im Christophstal auf. Sein Elternhaus befindet sich unter dem Bärenschlößle. Der Flugsport begeisterte ihn von früher Jugend auf. Bei der Neugründung des Vereins nach dem 2. Weltkrieg ( 1951) war Günter Gründungsmitglied. Er erlebte den Neuaufbau des Vereins in allen Phasen. So war er in der Nachkriegszeit bei manchen Holzschlag dabei. Damals war bei den Freudenstädter Fliegern mehr Waldarbeit als Fliegen angesagt war. Mit dem verdienten Geld, konnte man Material zum Bau eines Schulgleiter SG 38 erwerben. Noch heute belegen immer noch gut funktionierende Rollschiebetore an der ersten Flugzeughalle, die technischen Fähigkeiten von Günter. Schon zuvor, war er bei der Planierung des Fluggeländes dabei. Lange Jahre war er Segelfluglehrer im Verein. Viele, der noch heute aktiven Piloten, erlernten bei ihm das Fliegen. Anfangs stieg man mit der Rhönlerche auf, später war die K-7 ein Lieblingsvogel von Günter. Uneigennützig kümmerte er sich um die damalige Jugend. Für manchen war er wie ein Vater. So durften damalige Jugendliche in den 60er und 70 er Jahren manchen günstigen Motorflug von Karlsruhe-Forchheim in den Schwarzwald erleben. In Musbach selbst, war Günter ebenso Jahrzehnte als Schlepppilot aktiv. Zielgenau fand er die Aufwinde. Die damalige Vereins Morane lag ihm am Herzen. Manchen Fluggast brachte Günter die Faszination des Fliegens nahe. Kunstflug bereitete ihm früher viel Freude. Wenn es bei einem Turn im Cockpit flüssterleise wurde, und man sich für Sekundenbruchteile schwerelos fühlte, war Günter in seinem Element. Als einziger Pilot in Musbach übte er zeitweise den Blindflug mit dem Segelflugzeug aus. Hoch aufschießende Kumuluswolken haben es ihm stets angetan. Den Kunstoffvogel ASW-15 rüstete er mit Wolkenfluginstrumentierung und Transponder aus. Damals war Wolkenflug noch möglich. Mehrmals gab es eine Genehmigung zu Wolkenflügen von der Flugsicherung. Auch im höheren Alter genoss es Günter entspannt mit dem Segelflugzeug über dem Nordschwarzwald zu kreisen. Er war einer der ersten, die nach der Aufbauphase des Musbacher Fluggeländes Überlandflüge mit dem Segelflugzeug anging. Günter hatte seinen Wohnsitz in Freudenstadt und Gerlingen. Die Wochenenden verbrachte er überwiegend in Musbach, wo ihn viele Bürger noch kennen. Die Fliegergruppe Freudenstadt wird ihr Ehrenmitglied nicht vergessen. Mit seiner Ehefrau Inge Günter trauert die FG Freudenstadt um ein verdientes Mitglied.

Bild+Text von Lothar Schwark