Knapp am Siegerpodest vorbei

Michael Buchthal beendet Segelflug DM mit Platz 5

Von Lothar Schwark

Wechselhafte Wetterbedingungen bestimmten die Deutschen Segelflugmeisterschaften der Standard und Clubklasse in Zwickau. Nach sieben spannenden Wertungsflügen beendete Michael Buchthal von der Fliegergruppe Freudenstadt die DM mit Gesamtplatz 5 unter 39 Teilnehmern
Buchthal übte mit Sebastian Nägel von der Fliegergruppe Wolf-Hirth in Kirchheim/Teck nahezu den perfekten Teamflug aus. In der Endabrechnung lag Nägel (Discus 2a) mit 5018 Punkten genau einen Punkt vor Buchthal der 5017 Zähler (Discus 2a) aufwies. Nicht zu bremsen waren aber die jungen Wilden, die ebenso den Teamflug ausübten. Das Niveau in der Standardklasse war so hoch, dass sicherlich die ersten 15 Piloten für einen Podestplatz in Frage kamen. Mitentschieden wurde die Meisterschaft bereits am ersten Wertungsflug. Angesetzt war eine 183,3 km Flugaufgabe die jedoch kein Teilnehmer schaffte. Während Tagessieger Maximilian 150 km weit kam, strandeten Buchthal und Nägel bereits nach 67,4 km. Gegenüber der Spitze verloren sie bereits wertvolle 60 Punkte. Besser lief es für Buchthal am zweiten Flugtag mit Platz 10, zeitgleich mit Nägel und 89,41 km/h. Der dritte Flugtag brachte Tagesplatz 4, über 335 km mit einem Schnitt von 108,54 km/h, während Simon Briel mit 110,41 km/h an die Tagesspitze stürmte. Mitentscheidend war wiederum der 4. Flugtag über 388 km, den Buchthal mit Tagesrang 20, 92,50 km/h und 676 Punkten abschloss. Gegenüber Tagessieger und den späteren Deutschen Meister Jan Omsel brachte dies einen herben Punktverlust von 324 Punkten was nicht mehr gut zu machen war. Besser lief es für den ehemaligen Weltmeister am 5. Flugtag mit Rang 4 (93,8 km/h) bei einer 2.30 Stunden Zeitaufgabe in bestimmten Wendekreisen. Wertungsflug 6 brachte nochmals Platz 6. Im Endspurt des 7 Flugtags reichte Tagesplatz 7 über 413 km (108,81 km/h/962 Punkte) leider nicht aus, um weiter vorzudringen, da der letzte Flugtag wegen schlechtem Wetter gestrichen wurde. Die ersten zwei Piloten sind nun zur nächsten Segelflugweltmeisterschaft qualifiziert. Platz 3 und 4 können in der Regel noch die Segelflug-EM mitfliegen. Dieses Ziel hat Buchthal um einen einzigen Punkt verfehlt.

Endergebnis Deutsche Segelflugmeisterschaften der Standardklasse in Zwickau. 1.Jan Omsel (HE )Discus 2a 5325 Punkte. 2. Enrique Levin (HE) Discus 2a 5202 Punkte. 3. Frederik Hein (BW) LS-8/ 5085 Punkte. 4. Sebastian Nägel (BW) Discus 2a 5018 Punkte. 5. Michael Buchthal (BW) 5017 Punkte.

Siebte Runde 2. Segelflugbundesliga

Musbachs Aufwindjäger machen Plätze gut

Von Lothar Schwark

Mit Rundenplatz 5 ( 298,10 Speed/16 Punkte) in Runde 7 der 2. Bundesliga arbeiteten sich die Aufwindjäger der FG Freudenstadt auf den derzeitigen 20 Platz der laufenden Gesamtwertung vor. Tag eins von Runde 7 brachte Langstreckenbedingungen, während der Folgetag (Sonntag) Rennbedingungen über dem Schwarzwald erzeugte. Seinen Jo-Jo Flug über dem Schwarzwald um mehrere Wenden herum mit gesamt 555 km (118,91 km/h/2. Bundesliga) kommentierte ein beeindruckter Christof Geißler. „Der Schnee an den Ostkanten des Feldberges erinnerte mich daran, dass sich dort und sonst wo im Schwarzwald im Winter der große Wintersport dreht. Doch auch in Sachen Thermik und Segelflugmöglichkeiten steht für Geißler der Schwarzwald den Wintersportmöglichkeiten in keiner Weise nach. Der Sonntag zeigte ihm einmal mehr, was diese großartige Mittelgebirgslandschaft dem Segelflug zu bieten hat; in Worten für Geißler war dies nahezu unbeschreiblich.
Und mittendrin im Flug konnte er dazu erfolgreich einen schnellen Aufwind ritt für die Bundesliga erzielen. Max Zeffler schleppte Geißler zum Reichenbacher Loch geschleppt wo es beim Windrat erste schwache Thermik gab. Mit 120 Liter Wasser in den Flügeln stieg die HPH 304S Shark nur schwer. Geduld war gefragt. Vorsichtig tastete sich Geißler zu den ersten Wolkenfetzen am Ruhestein vor. A der n Hornisgrinde; hob es ihn bis auf 2000m NN. Über den Glaswaldsee, Brandenkopf, das Kinzigtal am Fohrenbühl vorbei ; gings bereits auf 2.300m unter 1/8 Bewölkung; bis nach Ibach(hinter St. Blasien). Man sah die Berner Alpen absolut perfekt, und selbst die weit entfernte Landebahn von Zürich. Zurück erfolgte ein schneller Sprint zur Schwarzenbachtalsperre; unter einer sich entwickelnden Konvergenz. Jetzt zahlte sich das Wasser in den langen Geradeauspasagen aus. Teils fand der HPH 304S Shark Pilot ruppige Aufwinde von 5 Meter/Sekunde vor. Über dem mittleren Schwarzwald um Furtwangen und der Linachsee-Talsperre ging es bis auf Flugfläche 95 (9500ft hoch,knapp 3.000m). Weit und breit gab es in Süddeutschland am Sonntag nicht ähnlich gute Thermikverhältnisse wie bei uns im Schwarzwald freute sich Geißler. Den zweitschnellsten Sprint erflog Joachim Treier am Vortag auf Discus 2c/18m. Bei einer Gesamtstrecke von 680 km über Baden-Württemberg-Hessen-Bayern erflog Treier einen Ligaschnitt von 98,26 Punkte/108,58 km/h. In Oppenheim starte Martin Haug mit seiner DG 400/17m um 95,04 Punkte/101,46 km/h herauszukitzeln. Haug war bei 579 km in Richtung Eichstätt und der Albhinterkante unterwegs. Reiner Haist erflog mit Co. Michael Lamparth auf dem Vereins Duo Discus ebenfalls einen Ligaschnitt von 83,3 Punkte/89,54 über dem Schwarzwald. Pechvogel war Hansjörg Rothfuß. Durch einen Loggerfehler kam sein Flug von 790 km leider nicht in die Wertung. Schon an Himmelfahrt haben Rothfuß, Timo Lehrke und Frank Popp mit je um 550 km gewerteten Langstreckenflügen eine gute Leistung erflogen.
Ziel ist es nun sich in der Ligawertung zumindest ins Mittelfeld vor zufliegen.

Rundenwertung 7 der 2. Segelflugbundesliga. 1.LSG Hersbruck (BY) 320,06Speed/ 20 Punkte. 2. FC Eichstätt (BY) 316,98/19. 3. AFZ Unterwössen (BY)300,66/18. 5. FG Freudenstadt (BW) 298,10/16.

Laufende Gesamtwertung der 2. Segelflugbundesliga. 1.FC Eichstätt (BY) 98 Punkte. 2. AC Bad Nauheim (HE) 96. 3. Aero-Club Ansbach (BY) 93. 20. FG Freudenstadt (BW) 35.

2400/22/36 Christof Geißler flog den schnellsten Sprint in Rundenwertung 7 der 2. Segelflugbundesliga heraus.

Text und Bilder von Lothar Schwark