Jury President bei Segelflug- EM in Tschechien
Von Lothar Schwark
Seit nunmehr 44 Jahren ist Christof Geißler fest mit dem Flugsport verbunden. Mit dem Segelfliegen begann der Freudenstädter 1980 in Musbach. In der Zwischenzeit ist er dort ehrenamtlich als Segelflug- Ultraleichtflugzeug- und Motorfluglehrer LAPL (A) und CRI tätig. Geißler nahm an zahlreichen Deutschen Meisterschaften teil und wurde zweimal Deutscher Meister in der Doppelsitzerklasse. Ebenso flog er vier Doppelsitzer Europameisterschaften mit. Durch seine große Erfahrung ist er seit 2010 Delegierter der Bundeskommission Segelflug des DAeC (Deutscher Aero Club) für die Internationale Segelflugkommission (International Gliding Commission IGC) in der Weltluftsportorganisation FAI. Auch ist Geißler Mitglied des FAI-/IGC Vorstand. Ebenso Chairman des IGC Handicap- Committee, das die Leistungen der einzelnen Segelflugzeuge durch einen Handicap Faktor bewertet. Weiter ist Geißler Segelflug- Referent des Baden Württembergischen Luftfahrtverband (BWLV) und Mitglied in den Referaten Sport/Spitzensport (RSS) und Sport/Regelwerk (RSR) in der Bundeskommission Segelflug im DAeC.
Ausgerüstet mit seiner großen Erfahrung war Geißler im zurückliegenden August für zwei Wochen bei den Segelflug EM in der Club, Standard und 15 Meter Klasse als Jury President in Tabor/Tschechien tätig. Der Jury President ist im Auftrag der FAI (Federation Aeronautique International) vor Ort. Als Vorsitzender der Jury, nimmt er im Fall der Fälle Proteste oder Beschwerden entgegen. Während er als Jury President über den ganzen Zeitraum vor Ort war, gab es zwei weitere Mitglieder der internationalen Jury. Dies war ein qualifizierter Segelflugpilot aus Schweden und eine Pilotin aus Tschechien. Diese zwei Mitglieder kamen bei Meetings der Jury über Online -konferenzen zum Einsatz. Die Jury achtete auch darauf, dass alle Nationen und Sportler gleichermaßen und fair behandelt wurden. Auch dass es keine Bevorzugung einzelner Nationen geben darf.
Der Luftsport unterliegt wie auch andere Sportarten den Richtlinien der World Anti Doping Agentur. Dazu hat die FAI ein spezielles Regelwerk erstellt. Selbst bei einem Schnupfen muss erst einmal die Liste der erlaubten Medikamente von der WADA überprüft werden. Ansonsten macht sich der Sportler ganz schnell einem Dopingvergehen schuldig. Und da spielt es keine Rolle ob man Leichtathlet oder Segelflieger ist. Am Ende der EM bestätigt der Jury President, dass alles entsprechend der Regeln stattgefunden hat und die Wertung korrekt ist. Damit hörte die Arbeit für Geißler nicht auf. Nach Abschluss einer Meisterschaft muss innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmen in formeller Weise an die FAI/World Air Sports Federation und Internationale Segelflugkommission ein Bericht verfasst werden. Langeweile kam bei 11 Wertungstagen und 100 Piloten in drei Flugzeugklassen für den Freudenstädter nicht auf. Mit Robin Sittmann stellte das Deutsche Team den Europameister der Standardklasse.
Wenn es Geißlers Zeit zulässt, ist er von Musbach aus gerne zu Streckenflügen mit dem Segelflugzeug unterwegs. Und bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Fluglehrer kann er seinen Segelflugschülern und den sonstigen Nachwuchsfliegern wichtige Erfahrungen vermitteln.