Runde 9 der 2.Segelflugbundesliga FG FDS 2023

Buchthal mit rasantem Sprint

Von Lothar Schwark

Abermals von sehr guten Segelflugbedingungen war Rundenwertung 9 der 2. Segelflugbundesliga geprägt. Das Wetter über dem Schwarzwald war gut, die Schwäbische Alb ging teils hervorragend.

Mit jedem Kilometer nach Osten und Richtung Bayrischer und Thüringer Wald explodierte die Thermik förmlich was Rundenerster SFZ Ottengrüner Heide mit 354,47 Teamspeed/20 Punkte eindrücklich belegte. Die Bayern waren dabei bis in die Tschechoslowakei unterwegs, wo Wolkenstraßen langes und schnelles Geradeausfliegen erlaubte. Ebenso ein Thermik Hotspot war Brandenburg und der Fläming. Die ausgetrockneten Sandböden erzeugten starke Aufwinde, die der FK Brandenburg mit 341,52 Teamspeed/19 Punkte zu Rundenplatz 2 ummünzte. Die Piloten der FLG Blaubeuren peilten die Ostrichtung der Alb und den Bayrischen Wald an. Mit 339,12 Teamspeed /18 Punkten holten sie sich Rundenplatz 3. Mit Rundenplatz 11und 300,51 Teamspeed/10 Punkte war die Fliegergruppe Freudenstadt noch ordentlich dabei. Bis Rundenplatz 7 ging es eng zu. Hier fehlten den Musbacher Aufwindjägern gerade einmal 4 km/h.  In der laufenden Gesamtwertung wurde Platz 3 mit 95 Punkten gehalten. Zur aktuell Erstplatzierten FLG Dettingen/Teck fehlen aktuell sechs Zähler. Nahezu in Griffweite bleibt der SFV Mannheim mit nur drei Punkten Vorsprung.

Einmal mehr spielte Michael Buchthal mit seinem Discus 2a und 113,54 Punkte/122,35 km/h über die 2:30 Stunden Wertungszeit seine Karten aus. Mit einem Jo-Jo Flug über der Schwäbischen Alb und Abstecher über den Südschwarzwald (Gesamt 479 km) zeigte Buchthal absolute Konsequenz. Viel Konzentration ist im hautengen Cockpit gefragt. Schnell ist nur der Pilot, der die stärksten Aufwinde erkennt und dann auch trifft. Genau dieses Aufwindlesen erfordert große Erfahrung, die man sich über Jahre erfliegt. Ebenso so ein Thermikfuchs ist Reiner Haist der mit einem Kestrel 17 ohne Wasserballast gute 93,86 Punkte/100,9 km/h über dem Schwarzwald erflog (Gesamt 377km). Drittschnellster Freudenstädter Aufwindstürmer wurde in Runde 9 Timo Lehrke, der bei den Winzelner Open mit einem Mini Nimbus 93,12 Punkte 98,01 km/h erzielte (377 km).

Weitere Bundesligaflüge schafften. Marven Gründler Discus 2b 92,34 Punkte /97,88 km/h (Gesamt 558 km), Constantin Wiegert/Co. Jann Heritier Duo Discus 90,43 Punkte/97,2 km/h (Gesamt 555 km), Max Zeffler LAK 17/FES 18m 90,23 Punkte/102,41 km/h (Gesamt 310 km), Tobias Abraham/Co. Joachim Treier Duo Discus WL 84,04 Punkte/90,34 km/h (Gesamt 386 km), Martin Haug Ventus 2cxM 18m Start in Oppenheim 81,53 Punkte/93,15 km/h (Gesamt 500 km über Eifel, Taunus, Rhön, Odenwald).

Fliegende Holländer auf Tour

Von Lothar Schwark

Besuch aus Holland begrüßte vergangenes Wochenende (03/04. Juni) die Fliegergruppe Freudenstadt. Gegen 19.00 Uhr schwebten Mark Leeuwenburgh , Alfred Paul  Alfers und Bart Berendsen vom Amsterdamsche Cv Zweefvliegen auf der Piste 35 (350 Grad) in Musbach zur Landung ein. Hinter sich hatten sie eine Luftreise zwischen 622 und 672 Km. Gegen 11.30 Ortszeit war das Trio in Soesterberg/Niederlande, unweit von Amsterdam gestartet. Damit belegten sie das Segelfliegen eine faszinierende und dazu umweltfreundliche Sportart ist. Außer in der kurzen Startphase waren die Holländer nur mit der Kraft der Sonne unterwegs, die für ordentliche Aufwinde sorgte.

Auf ihrem Wandersegelflug mussten die Segelflieger zahlreiche Kontrollzonen und Beschränkungsgebiete über den Niederlanden und Deutschland beachten. So wurde der Frankfurter Luftraum von zwei Piloten über dem Taunus umflogen. Dabei mussten strickt die Höhen der einzelnen Sektoren eingehalten werden. Möglich machten dies die modernen Segelflugzeuge des Typen ASH-29 E/18m die über sehr gute Gleitflugleistungen verfügen. Berendsen schaffte den Einstieg in den Nordschwarzwald mit seinem Ventus cT 17,6m über Pforzheim. Seine zwei Flugkollegen Leeuwenburgh und Alfers genossen noch die Hornisgrinde die mit einem Aufwind das Ticket nach Musbach brachte.

Kurzfristig besorgten die Musbacher Flieger ihren Flugkameraden eine Übernachtungsmöglichkeit in der Pension Sonnenschein in Herzogsweiler. Nach einem ausgiebigen Frühstück bedankten sich die Holländer bei der Betreiberin für die gute Gastfreundschaft. In Musbach zurück gings mit neuem Elan in Luft. Als erfahrener Schlepppilot platzierte der 2. Vorsitzende die Holländer in den starken Aufwind bei der Deponie Bengelbruck. Von dort machte sich Berendsen auf den Rückweg nach Soesterberg, während seine zwei weiteren Flugkameraden nach weiteren 713 km auf dem Flugplatz Burg Feuerstein landeten. Nach einer weiteren Übernachtung und abermals 686 Motorlosen Kilometer schwebten Leeuwenburgh und Alfers ebenso wieder auf ihrem Heimatflugplatz Soesterberg/Niederlande ein.