Runde 17 der 2. Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2022

Aufstieg weiterhin drin

 Von Lothar Schwark

 Freudenstadt. Bildlich gesehen, befinden sich die Ligapiloten der Fliegergruppe Freudenstadt, im Endanflug der 2. Segelflugbundesliga. Runde 17 brachte mit 284,79 Speed Rundenplatz 9 und 12 wichtige Punkte.  Trotzdem rutsche man auf Rang 7, aber weiterhin einen Aufstiegsplatz zurück. Einmal mehr, hatte das Wetterpendel in Richtung Nordost umgeschlagen. Die besten Bedingungen gab es in großen Teilen Hessens, Sachsen und Niedersachsen. Freudenstadt schaffte es in dieser Runde als einziger Baden-Württembergische Verein der 2. Liga sich unter den Top Ten zu platzieren.

Als schnellster Freudenstädter Pilot hob Martin Haug in seiner beruflich bedingt zweiten Heimat in Oppenheim/Rheinhessen ab. Damit befand er sich in der besten eingeflossenen Luftmasse, um anfangs die schöne Pfalz anzufliegen. Bei immer besseren Bedingungen arbeitete sich Haug dann bis zum Sauerland vor. Von dort gings mit Rückenwind wieder in Richtung Heimat zurück. 2:30 Stunden Ligazeit erbrachten 101,91 Punkte/112,61 km/h. Gesamt war Haug mit einem Ventus 2b 573 km unterwegs. Der Vogel geht richtig gut, bilanzierte der Fluglehrer der FG Freudenstadt.  Timo Lehrke spurtete mit Co. Jakob Schick 92,18 Punkte/99,78 km/h heraus. Mit dem Duo Discus war das Team zwischen Alb und Schwarzwald unterwegs. Gesamt sprangen 366,97 km heraus. Teile des Schwarzwaldes und die westliche Albvorderkante beschleunigten Max Zeffler mit der HPH 304 S Shark auf 90,7 Punkte/102,95 km/h. Insgesamt erflog er 443 km. Mit einer LAK 17C FES 18m war Axel Reich nahezu auf derselben Strecke unterwegs. Reich kam auf 90,54 Punkte/102,76 km/h (Gesamt 443 km).

Bei der Urlaubsbedingt eher dünnen Personaldecke kommt es jetzt darauf an, in verbleibenden zwei Runden jede Chance zu nutzten. Verfolger SFG Bensheim hat aktuell sechs Punkte Rückstand. Auf Platz 6, den derzeit die LSG Hersbruck hält, fehlen vier Punkte. Selbst Rang 4 den derzeit die FLG Grabenstetten (BW) mit 180 Punkten innehat, ist mit nur sechs Punkten Rückstand theoretisch machbar. Großer Würfelfaktor könnte in den zwei Restrunden das Wetter sein. Von der Leistungsdichte könnte zum Schluss jeder der genannten Vereine die Nasse vorne haben. Martin Haug ist trotzdem zuversichtlich, dass es in diesem Jahr mit dem Aufstieg klappen könnte. Dass die in Musbach beheimateten Piloten nach Anfangs drei Nullrunden aktuell um einen Aufstiegsplatz fliegen, belegt ihre momentan gute Form.

Runde 16 der 2. Segelflugbundesliga FG FDS 2022

Abermals schnelle Rundenrennen: FG Freudenstadt rückt wieder auf Gesamtplatz 6 vor

Von Lothar Schwark

Weiterhin Richtung Aufstieg sind die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt unterwegs. Abermals erflogen die in Musbach beheimateten Piloten in Runde 16 mit 289,39 Teamspeed den 4. Rundenplatz. An beide Ligentagen waren die Aufwinde durch Kumuluswolken markiert. Die Kunst bestand darin, die stärksten Aufwinde zu nutzen, oder diverse Wolkenaufreihungen zu folgen. Hier ist weiterhin große Erfahrung gefragt, eine aufbauende oder abbauende Kumuluswolke zu erkennen. Denn nur starke Aufwinde machen schnell.

Mittlerweile geht es bei Segelflugwettbewerben um Sekunden. Ein oder zwei Kreise in der Thermik zu viel entscheiden inzwischen über Sieg oder Niederlage. Das belegt Beispielsweise die gegenwärtige Segelflug -WM in Szeged/Ungarn. Dort hatten die Piloten am 02. August eine 755 km Flugaufgabe zu bewältigen. Nach dem Rennen in der 18-Meter Klasse trennten Tagesplatz 1 (137,45 km/h) und Tagesplatz 5 (136, 4 km/h) knapp ein Km/h. Die Leistungsexplosion ist teils auch dem Wetter zuzuschreiben. Immer mehr verzeichnet man selbst in Deutschland Wetterlagen, die an Thermik – Paradiese wie Südafrikas, Namibia, Australien oder USA erinnern. So ist Segelfliegen inzwischen ein echter Sensor geworden der die teils extremen Veränderungen im Wettergeschehen aufzeigt. Da kommt der eine oder andere Pilot schon mal ins Grübeln, wie das mit der Erderwärmung weitergeht.

Etwas Regen könnte eventuell in der anstehenden Runde 17 gegeben. Trotzdem hoffen die Fliegergruppen Piloten, dass zumindest ab Samstagnachmittag Flüge in der 2. Segelflugbundesliga möglich sind. Überflieger in Runde 16, war einmal mehr Michael Buchthal. Mit seinem Flugschüler Jakob Schick erflog er in der 2:30 Stunden Wertungszeit bei einem Jo-Jo Flug über dem Schwarzwald 99,65 Punkte/108,62 km/h. Gesamt war das Duo Discus Team rund 500 km am letzten Julitag unterwegs. Tags zuvor lieferte Martin Haug von Oppenheim aus gute 99,25 Punkte/109,67 km/h mit einem Ventus 2b ab. Gesamt war Haug 539 km unterwegs. Ob er bei der Wende über Kaiserslautern den Betzenberg und das Fritz-Walter-Stadion sah, ließ Haug offen. Tilman Fuchs flog auf einem Discus 2c 18m einen Liga Schnitt von 90,49 Punkte/99,99 km/h heraus. Er entschied sich für ein klassisches Dreieck um Stuttgart herum. Nach der Wende beim Königsstuhl in Heidelberg führte der Kurs nach Aalen, um auf dem Heimflug die gut entwickelte Schwäbische Alb zu nutzen. Ebenso um Stuttgart herum war Reiner Haist mit der Kestrel 17 unterwegs. Ohne Wasserballast erzielte er 89,24 Punkte/95,93 km/h. Gesamt war er 551 km unterwegs. 576 km über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb war Frank Popp mit seiner DG 800 S/18 m unterwegs. Sein Ligaschnitt betrug 89,14 Punkte/101,84 km/h. Weitere Ligaflüge schafften Max Zeffler (Discus 2b/85,36 Punkte/90,48 km/h/Gesamt 351 km), Jörg Müller (HPH 304S Shark/76,61 Punkte/86,95 km/h/Gesamt 239 km), Jann Heritier (Discus 2b/61,53 Punkte/86,96 km/h/375 km) und Anton Harzer (Discus /58,92 Punkte/62,01km/h/Gesamt 190 km).

Nun gilt es in den letzten drei Runden noch einmal alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Verfolger in Schach zu halten. So trennen die Freudenstädter aktuell 12 Punkte vor einem Nichtaufstiegsplatz, den derzeit die SFG Bensheim hält (Platz 8). Nur fünf Punkte liegen von Platz 5 entfernt. Auch gilt es den LSG Hersbruck in Schach zu halten, der auf Platz 7 einen Zähler hinter Freudenstadt liegt.