Runde 15 der Segelflugbundesliga Fliegergruppe Freudenstadt 2024

Erneuter Rundensieg in U 25 Wertung

Von Lothar Schwark

Zweigeteilt zeigte sich das Segelflugwetter in Runde 15 der Segelflugbundesliga. Quasi wieder in Griffnähe, erblickte man von Musbach aus Richtung Klippeneck erste Kumuluswolken. Musbach selbst lag bereits unter einer abschirmenden Wolkendecke, die keine Aufwinde mehr zuließ. Anders sah es am zweiten Ligatag (Sonntag) aus, als man von einem heranziehenden Hochdruckgebiet profitieren konnten. Da die Luft trocken war, verschwanden nach und nach die Kumuluswolken, die ansonsten verlässlich den Segelflieger Aufwinde anzeigen. In der sogenannten Blauthermik waren die Aufwinde nur noch schwer zu finden.

Das spürten auch die Teilnehmer des Klippeneckwettbewerb, die als Wenden Freudenstadt oder Altensteig vorgegeben hatten. Rund 90 Prozent der Piloten konnten die Aufgabe nicht erfüllen. Das eher mäßige Segelflugwetter hielt in Musbach selbst wohl einige Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt vom Streckenfliegen ab, oder sie hatten bereits ihre Urlaubsreise angetreten. So hob allein Anton Harzer mit dem Discus b von Musbacher Fluggelände ab. Bei schwierigen Bedingungen flog er für die Segelflugbundesliga noch 48,38 Punkte/50,82 km/h heraus. Gesamt erzielte Harzer rund um Musbach 164,27 km. Als zweiter Jugendlicher hob Marven Gründler diesmal auf der Hahnweide bei Kirchheim/Teck ab. Dort hatte er die Möglichkeit einmal mit einem Wolkenrenner Ventus 2a abzuheben. Dabei hatte Gründler das Glück, näher am guten Wetter dran zu sein. Mit dem für ihn noch neuen Flugzeugtyp flog er noch gute 94,89 Punkte/108,97 km/h. Gesamt war Gründler 378 km im Bereich bis Aalen-Elchingen und Schlierstadt unterwegs.

In der Segelflugbundesliga brachten beiden Flüge mit 143,27 Speed nur Platz 23. Es fehlte wieder der dritte Pilot. So blieb einmal mehr nur der Trostpunkt. Anders sah es in der U25 Wertung aus. Da hat sich der Einsatz von Gründler und Harzer in Runde 15 mit dem Rundensieg ausgezahlt. Damit festigte man unter 86 Vereinen den derzeitigen 4. Platz. Wenn es weiter gut läuft, dürfte Gesamtplatz 3, den der FSV Ammerbuch hält noch machbar sein. 25 Punkte können noch aufgeholt werden.

Ab dem Wochenende wird es für Gründler, Harzer und Jakob Schick ernst. In Grabenstetten steht die Junioren Quali zur Junioren-DM im Jahr 2025. Gründler startet mit einem Discus 2b in der Standardklasse. Der trägt das Wettbewerbskennzeichen AB, das an den verstorbenen Ehrenvorsitzenden August Bruder erinnert. Dieser hat maßgeblich beim Aufbau des Musbacher Fluggelände mitgewirkt. Schick fliegt in der Clubklasse und nutzt den Discus b mit seinem Wettbewerbskennzeichen MUS das unmissverständlich an Musbach erinnert. Harzer ist in der Clubklasse ebenso mit einen Discus b und Wettbewerbskennzeichen SH dabei. Alle drei Flugzeuge stellt der Verein den Junioren zur Verfügung.  Die Konkurrenz in Grabenstetten ist nicht ohne. Ziel aller drei Musbacher Jugendliche ist den Sprung zur Junioren-DM 2025 zu schaffen.

Runde 14 der Segelflugbundesliga FG Freudenstadt 2024: Kurzer Sprint zum Tag der offenen Tür

Endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis konnten zumindest die jugendlichen Aufwindjäger in Runde 14 der U 25 Wertung verzeichnen. Mit 178,46 Speed und 50 Punkten flogen Marven Gründler und Martin Pollex Platz 1 in der U 25 Wertung heraus. Ein weiteres Erfolgserlebnis hatten die Jugendlichen mit Siheng Yang der mit 62,53 Punkten/66,29 km/h selbst einen Flug für die Segelflugbundesliga schaffte. Das Ganze war aber bei bestem Segelflugwetter Beiwerk. Offiziell schaffte Yang mit 148 km seinen geforderten 50 km Flug für den Segelflugschein.

Eigentlich wollte man in Musbach in Runde 14 gar keine Streckenflüge unternehmen, da nahezu alle Mitglieder zu Diensten bei den Tagen der offenen Tür eingeteilt war. Im Angesicht des hervorragenden Segelflugwetters machten sich Marven Gründler, Martin Pollex und Yang doch zu einem kurzen zweistündigen Sprint auf. Mit dem Discus 2b sprintete Gründler ohne Wasserballast 96,25 Punkte/102,02 km/h (Gesamt 2km) heraus. Mit dem Vereins Ventus 15m schaffte Pollex noch achtbare 82,21 Punkte/88,99 km/h (Gesamt 188,74 km). Von Oppenheim in Rheinhessen spielte Martin Haug seine Klasse mit 103,18 Punkte/117, 88 km/h heraus. Gesamt war er zwischen dem Taunus, Schwäbischer Alb und dem Südschwarzwald 603 km unterwegs. Haug berichtet: Anfangs lief es sehr zäh. Auf der Schwäbischen Alb musste ich zweimal einer Schauerlinie ausweichen. Entgegen sonst sehr guten Aufwindverhältnissen lief die Alb wegen der vielen Feuchte nicht sonderlich gut. Der Schwarzwald brachte dann die ersehnte gute Thermik. In Rund 2400 Meter NN durfte Haug dann seinen Heimatplatz Musbach betrachten. Mühsam wurde es dann nochmal im Rheintal bei Blauthermik (ohne Kumuluswolken).

Zumindest in der U 25 Wertung wollen die Junioren am Ball bleiben. Dort werden auch nur die schnellsten zwei Piloten gewertet. In der anstehenden Rundenwertung 15 sagen die Wetterdienste eher wieder sehr wechselhaftes Wetter voraus. Ab dem 03-10. August fliegen Marven Gründler (Standardklasse/19 Piloten) sowie Jakob Schick und Anton Harzer (Beide Clubklasse /28 Teilnehmer) in Grabenstetten die Junioren – Quali zur Junioren DM  2025 heraus. Die Wochenendflüge fliesen da auch in die Segelflugbundesliga und U 25 ein. Damit dürfte das Tal der Tränen zumindest in Grabenstetten durchquert sein.

Fly-In in Musbach zieht viele Besucher an

Oldtimer Flugzeuge als Blickfang

Von Lothar Schwark

Dass die Fliegerkameradschaft weiterhin besteht, belegte vergangenes Wochenende das zweitägige „Fly In“ auf dem Musbacher Flugplatz. Eingeladen hatte die Fliegergruppe Freudenstadt zum 95 Jährigen Jubiläum. Auch präsentierte sich der Verein der Allgemeinheit mit zwei Tagen der offenen Tür.. Zumindest am Samstag hielt sich bei brütender Hitze die Besucherzahl in Grenzen. Besser sah es am Sonntag aus, wo doch eine größer Anzahl von Besuchern die Möglichkeit nutzte zum Flug mit der Vereins DR 400, und den Ultraleichtflugzeugen FK 9 sowie Dynamic WT 9 abzuheben. Segelflug fand sporadisch nur am Samstag zu Überlandflügen statt.

Überwiegend schwebten Gäste mit Ultraleichtflugzeugen in Musbach ein. Dabei wurden neuste Ultraleicht Baumuster gesichtet, deren Gewicht teils bis auf 600 Kg Abflugmasse angehoben wurde. Manche Muster besitzen ein Einziehfahrwerk. Das bringt eine enorme Verbesserung der Reisegeschwindigkeit, bei geringen Spritverbrauch. Rund 50 Besatzungen nutzten am Samstag die Gelegenheit mit ihren Gyrocopter, Motorseglern, Motorflugzeugen und Ultraleichtflugzeugen einmal in Musbach landen zu dürfen. Die weiteste Anreise hatten Piloten aus Nordrhein-Westfalen und aus Österreich. Mehrere Oldtimer Flugzeuge waren ein Blickfang. Star war sicherlich die Cessna 140 A mit der Kennnummer N 5393 C die ansonsten in Kehl-Sundheim stationiert ist. Mit ihrem Continental C90 Motor ist sie bei einer Reisegeschwindigkeit von rund 169 km/h eher gemütlich unterwegs. Stolz berichtet ihr Pilot Albert Nuber das diese Cessna 140 A bereits 1950 gebaut wurde.Vor rund 20 Jahren wurde der Metallvogel von den USA nach Deutschland überführt.

Ebenfalls ein Blickfang die Dallach D 2 Sunrise. Der zweisitzige Tiefdecker verfügt über ein offenes Cockpit. Konstruiert wurde das Ultraleichtflugzeug vom langjährigen Konstrukteur und Kunstflieger Wolfgang Dallach, der leider schon verstorben ist. Bei einer Reisegeschwindigkeit von nur 105 km/h lässt man es eher gemütlich angehen. Hier steht der Fluggenuss an erster Stelle. Ein echter Oldtimer war der feuerrote Doppeldecker Stampe, der aus Backnang anflog. Zu Besuch waren die Fliegerkameraden vom LSV Schwarzwald. Sie hatten auch eine schnittige Beach Bonanza dabei, um rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang den Rückweg nach Winzeln-Schramberg anzutreten. Zuvor saß man in trauter Runde vor der Flugzeughalle zusammen, um etwas Fliegerlatein zu pflegen. Auch sonst reisten mehrere befreundete Piloten mit dem PKW an, um in Musbach alte Freunde zu treffen.

Am Sonntag wurden nochmals 10 Gastflieger empfangen. Hier hatten zahlreiche Regenschauer und Gewitter weiteren anfliegenden Teilnehmer den Weg nach Musbach blockiert. Als Flugleiter hatte der Vorsitzende der Fliegergruppe Axel Reich allerhand zu tun. Unterstützt wurde er vom 2. Vorsitzenden Karl Pfau, der das Fly In und die Tage der offenen Tür mit Reich und Kassier Tobias Abraham maßgeblich mitorganisiert hat. Auch sonst packten die Mitglieder der Fliegergruppe Freudenstadt an allen Ecken mit an. Mit viel Motivation war die Jugendgruppe dabei. Samstagabend spielte dazu die Band Potluck auf. Dazu konnten zahlreiche Musbacher Bürger begrüßt werden die einen lauen Sommerabend genossen. Majestätisch präsentierte sich am Abendhimmel dazu der Mond. Wichtig war es der Fliegergruppe Freudenstadt interessierten Bürgern ihr Fluggelände und auch den Flugzeugpark vorzustellen. Denn ein gutes Miteinander mit den Musbacher Bewohnern und weiteren Anwohnern liegt der Fliegergruppe auch in Zukunft am Herzen. Dazu trugen auch zahlreiche Gespräche und Begegnungen bei.

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Bilder: Lothar Schwark