Runde 3 der 2 Segelflugbundesliga 2020

Von Lothar Schwark

Alles gegeben und doch verloren, lautet das Fazit der Musbacher Aufwindjäger bezüglich der Rundenwertung 3 der in der 2. Segelflugbundesliga vom vergangenen Wochenende. Zwar schlossen die Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt Runde 3 mit einem respektablen 15. Platz unter 30 startberechtigten Teilnehmern ab – in der Gesamtwertung aber rutschten die Kurstädter mit nun 13 Gesamtpunkten auf Platz 26 ab.

Die Konkurrenz hinter Freudenstadt hatte bei besserem Wetter im Nordosten der Republik fleißiger gepunktet, kein baden-württembergischer Verein schaffte es diesmal in die Top Ten. Bei engen Punktabständen sind es jedoch nur zwei Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz, selbst auf Gesamtplatz zehn fehlen der FG aktuell nur zwölf Zähler. „Trotz der augenblicklichen Platzierung ist ein Sprung nach vorne in den kommenden Runden durchaus möglich“, gibt sich FG-Pilot Martin Haug, der für Freudenstadt punktete, kämpferisch.

„Die Vorhersagen der Meteorologen behielten recht, dass man nur am Samstag fliegen konnte, und auch das nur bei entsprechend schwierigen Bedingungen. Trotzdem gingen Michael Buchthal, Max Zeffler und ich mit meinem Flugschüler Jann motiviert ins Rennen“, sagte Haug.  Zum Mittag bildeten sich unter der abschirmenden Wolken erste sogenannte Quellungen. Anfangs ging es im ersten Aufwind ganz gut mit fast 2 m/s über dem Schömberg bis auf 1700 Meter Höhe. Danach wurde es anstrengend für die Piloten, sie hangelten sich förmlich von Wolke zu Wolke in Richtung Südschwarzwald, immer mit der Hoffnung, noch zur Alb abbiegen zu können, da dort die Wolken zumindest von Weitem „ganz gut aussahen“, wie es Haug beschrieb. Diesen Versuch unternahmen dann auch Buchthal und Zeffler, aber mangels Perspektiven mussten sie abbrechen. Buchthal schaffte den Anschluss im Schwarzwald wieder, Zeffler nicht, er musste außenlanden.

„Da ich ohnehin aufgrund Fluglehrerdienst und wartender Flugschüler nur die Mindestwertung schaffen wollte, war ich mit dem ›Schwarzwald-Zickzack‹ zufrieden. Zwei Tiefpunkte bei St. Georgen und Schramberg führten ohnehin dazu, dass ich sehr, sehr lange brauchte, um wieder Anschluss zu bekommen“, sagte Haug.

Die Steigwerte lagen bei ihm im Durchschnitt unter 1 m/s, was keine große Sprünge zuließ, ohne eine Außenlandung zu riskieren. Geduld und Vorsicht war also wichtig, das Erreichen des Zielkreises oberstes Gebot. „Insgesamt war es ein sehr spannender Tag, der für den Regen am Sonntag entschädigte“, so Haug.

  Rundenwertung 3:

1. SFZ Ottengrüner Heide (BY) 314,21 Speed/20 Punkte. 2. AC Weiden (BY) 302,69 Speed/19 Punkte. 3. AFZ Unterwössen (BY) 282,58 Speed/18. (…) 15. FG Freudenstadt (BW)96,87 Speed/6 Punkte.

Laufende Gesamtwertung nach drei Runden:

1. LSV Hofgeismar (HE), 46 Punkte.

2. FC Eichstätt (BY), 38 Punkte.

3. LSC Bad Homburg (HE), 37 Punkte. (…)

26. FG Freudenstadt (BW), 13 Punkte.

Runde zwei 2 Segelflugbundesliga FG FDS 2020

Wetterlücke am späten Sonntagnachmittag genutzt

Von Lothar Schwark

„Doch noch fliegbar“!

So lautete die Devise für die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde zwei der 2. Segelflugbundesliga. Eindeutig war der erste Ligatag.  Tiefhängenden Wolken und Regen liesen keine Flüge zu.  Mit viel Glück öffnete sich über Musbach am späten Sonntagnachmittag  (zweiter Ligatag) von Norden her das erwartete Wetterfenster. Dieses konnte Michael Buchthal mit einem Duo Discus erfolgreich nutzen. Er machte für die in Musbach beheimateten Piloten noch eine Rundenwertung auf. Bei einer maximalen Arbeitshöhe von 800 Meter über Grund, war rasches Voranstürmen nicht möglich. So musste sich der ehemalige Weltmeister der Standardklasse (2008/Rieti/Italien) vorsichtig in Nordrichtung vorantasten, um auf Höhe Calmbach/Langenbrand zu wenden. Weitere km erflog er sich um weitere Wenden über dem Nordschwarzwald, mit kleinem Abstecher ins Rheintal. Insgesamt flog der Duo Discus Pilot 135 km mit 71,4 km/h heraus. Für die Ligawertung sprangen in 1:52:45 Stunden noch 44,47 Punkte und ein Speed von 47,81 Km/h heraus. Das erbrachte Rundenplatz 15 und 6 Punkte. Gewertet werden nur Flüge die zumindest einen Schnitt von 40,00 Km/h erbringen. Von 30 startberechtigten Vereinen schafften nur 15 eine Wertung. Der Einsatz von Buchthal mit 6 Punkten hat sich gelohnt. Denn gerade bei diesen Grenzwetterlagen kann man wichtige Punkte erfliegen, die zum Ende der Ligawertung über den Auf-oder Abstieg entscheiden können. Sehr gutes Wetter herrschte in Runde 2 nördlich der Mainlinie. In Richtung Norden schaffte Felipe Levin vom LSC Homberg Ohm (HE) einen 1003 km Zielrückkehrflug bis nach Brandenburg. Runde 3 dürfte wieder spannend werden. Bei geringen Luftdruckgegensätzen sind voraussichtlich Gewitter zu erwarten. Dabei heißt es für die die Stürmer am Himmel die Aufbauphase der Thermik (Aufwinde) zu erwischen, die einen schnellen Speed versprechen, bevor der Himmel seine Schleusen öffnet. Hier ist wieder viel Erfahrung in den engen Cockpits der Segelflugzeuge gefragt.

Runde 2 der 2 Segelflugbundesliga. 1. Bückeburg-Weinberg (NI) 292,28 Speed/20 Punkte. 2. LSG Fallersleben (NI) .3. LSC Bad Homburg (HE) 263,06 Speed/19 Punkte. 15. FG Freudenstadt (BW) 47,81 Km/h/6 Punkte.

Laufende Gesamtwertung nach zwei Runden. 1. LSV Hofgeismar (HE)33 Punkte. 2. LSC Homburg (HE) 32 Punkte. 3. Hannoverscher Aero-Club 29 Punkte. 21 FG Freudenstadt (BW) 7 Punkte.