Runde 4 der 2. Segelflugbundesliga FG FDS 2023

Weiterhin im Spitzenfeld dabei

Von Lothar Schwark

Mit Rundenplatz 3 (257,74 Speed/18 Punkte) stabilisierten die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Rundenwertung 4 ihren derzeitigen 5. Gesamtplatz der 2. Segelflugbundesliga (Insgesamt 19 Runden).  Einmal mehr zeigte sich das Wetter launisch. Nur Ligatag eins brachte in Musbach faire Flugbedingungen, die jedoch von feuchten Luftmassen gekennzeichnet waren. So musste man am Samstag zuerst einmal abwarten, bis die große Feuchte vom Vortag langsam verpuffte. Nur langsam stieg die Wolkenbasis an. Nicht alle Kumuluswolken brachten den erwarteten Aufwind. Da erwischte es selbst den erfahrenen Thermikfuchs Reiner Haist, der nach nur 25 Flugkilometer mit einer Kestrel 17 auf dem Flugplatz Winzeln-Schramberg ausrollte.

Die erfolgreiche Aufwindspur hatte Michael Buchthal mit seinem Wolkenrenner Discus 2a erwischt. Dabei setzte er auf den Schwarzwald und vier Wenden die über die 2:30 Stunden Wertung einen Speed von 103,25 Punkte/109,73 km/h (Gesamt 338 km) brachten. Bei einer nicht zu üppigen Arbeitshöhe wendete Buchthal kurz vor dem Schluchsee. Ebenso auf den Schwarzwald setzte Timo Lehrke, der mit einem Mini Nimbus C zuerst die Wende Bad Wildbad anflog. Nach Süden holte er nicht so weit aus und wendete beim Großen Hausberg in der Nähe des Fohrenbühl. Mit seinem 15 Meter Wölbklappen Segelflugzeug erflog er 79,4 Punkte/83,57 Km/h (gesamt 305 km).

Tilman Fuchs baute mit seinem Copilot Joachim Treier auf den Duo Discus mit 20 Meter Spannweite. Ihr kurzer Samstagsausflug ebenso über dem Schwarzwald brachte 74,82 Punkte/81,56 km/h (gesamt 231km). Zumindest in die U-25 Wertung schaffte es Marven Gründler mit 51,13 Punkte/54,19 Km/h (Gesamt 162 km). Damit verbesserte der 16-jährige Nachwuchspilot mit Tagesrang 27 die FG Freudenstadt in der laufenden Gesamtwertung von Platz 34 auf den laufenden 22 Platz (Insgesamt 19 Runden).

Am 2. Rundentag nachdem Freudenstadt da noch auf Rundenplatz 2 lag, startete Max Zeffler noch einen Versuch. Doch es wurde ein Schauerslalom, den der Duo Discus Pilot gerade noch rechtzeitig vor dem großen Regen beendete. Mehr Wetterglück hatten am zweiten Ligatag   die Alpenpiloten, so dass das Isar Segelflug Team (BY) noch mit rund 5 km/h Vorsprung an Freudenstadt vorbeizog.

Jüngster Pilot hebt allein ab

Alleinflug mit 14 Jahren

Von Lothar Schwark

Für den 14-jährigen Oskar Haug erfüllte sich am 06. Mai ein großer Traum. Erstmals hob er auf dem Fluggelände Musbach mit dem Schulungsdoppelsitzer ASK 13 allein ab. Zuvor hatte das Mitglied der Fliegergruppe Freudenstadt mit seinen Fluglehrern Martin Haug und Martin Busch letzte Seilrissübungen absolviert. Die gaben darauf ihr uneingeschränktes OK. Die Leidenschaft und Gene zum Fliegen hat Oskar quasi geerbt. So war sein verstorbener Opa Werner Haug Ehrenmitglied der Fliegergruppe Freudenstadt. Der hatte maßgeblich am Aufbau des Flugplatz Musbach mitgewirkt. Und auch Oskars Vater Werner ist Flieger aus Leidenschaft.

Schon mit neun Jahren radelte Oskar von Hallwangen mit dem Fahrrad zum Musbacher Flugplatz. Diesen hatte er nach einem Umzug aus Wittlensweiler entdeckt. An diesem Tag fand er die richtigen Ansprechpartner vor Ort. Als gute Seele des Vereins sprach ihn der 2. Vorsitzende Karl Pfau an. „Er erklärte mir alles, Flugzeugschnuppern und Probesitzen war drin“. „Nur einfach so Mitfliegen wäre nicht möglich “ erfuhr der jetzige Nachwuchsflieger. Es bedurfte der Einverständniserklärung der Eltern. Kein Problem für den neu Hallwanger. Er setzte sich aufs Rad, um seinen Eltern vom Ausflug zu berichten. Vater Werner und Mutter Rahela zeigten ein Herz. Die Einverständniserklärung wurde unterschrieben. Postwendend gings mit Vater Werner zum Flugplatz zurück, wo Oskar sogleich Fördermitglied der FG Freudenstadt wurde. Ab diesem Zeitraum gab es an Wochenenden und in den Schulferien kein Halten mehr. Unter Aufsicht durfte Oskar am Flugbetrieb teilnehmen. Zahlreiche Mitglieder luden ihn zum Mitfliegen in diversen Doppelsitzern ein.

Doch es dauerte noch dreieinhalb lange Jahre, bis Oskar mit 13 Jahren und Sondergenehmigung erstmals im vorderen Sitz der ASK 13 seinen ersten Schulflug absolvieren konnte. Trotz der Leidenschaft fürs Fliegen wird die Schule nicht vernachlässigt. Oskar hat ein großes Ziel. Er möchte in Afrika oder anderen Kontinenten Buschflieger werden, um Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht. Nachdem Oskar Haug im Januar 2023 sein 14 Wiegenfest feiern durfte, sehnte er alsbald den Frühling herbei. Das hat geklappt. Nun heißt es fleißig Platzrunden drehen, um demnächst auf den ersten Einsitzer, einen Discus CS umzusteigen. Alle Flüge finden unter Aufsicht eines Fluglehrers statt, der mit dem Flugschüler im Funk verbunden ist. Frühestens mit 16 Jahren kann der Segelflugschein erworben werden. Segelfliegen empfindet der Alleinflieger als Schule fürs Leben. Man lernt viel Verantwortung und ein gutes Miteinander. Das Kreisen in der Thermik hat Oskar bereits bei seinem zweiten Alleinfliegen beherrscht. Höflich bat ihn Fluglehrer Martin Haug über Funk zur Landung. Und die gelang nach Meinung der Anwesenden perfekt.