Runde 14 der 2. Segelflugbundesliga FG FDS 2023

Das gute Wetter war zu weit von Musbach  weg

Von Lothar Schwark

Das Wetter machte es in Rundenwertung 14 den Musbacher Aufwindjägern nicht leicht. Nur knapp schrammte man an einer Nullrunde vorbei. Einmal mehr rettete Martin Haug, der in Oppenheim/Rheinhessen startete, dem Verein mit 108,68 Punkte/124,17 km/h (Gesamtkilometer 693 km) zwei wichtige Punkte in Sachen angestrebter Bundesligaaufstieg. Zumindest am Samstag wären von Musbach kurze Flüge um die 150 km möglich gewesen. Dass dies machbar war, belegte am ersten Ligatag ein Winzelner Pilot, der 166 Bundesliga-Km erflog.

Nach Durchzug einer Kaltfront in der Nacht, brauchte es lange bis sich am Sonntag erste Aufwindwolken strukturierten. Die sahen jedoch besser aus, als sie Aufwinde brachten. Als einziger Musbacher Pilot schaffte Martin Pollex am Sonntag mit einem Ventus C 15m noch 85,9 Flugkilometer. Damit erreichte er nicht den Mindestschnitt für die Ligawertung. Seine Anstrengung hat sich zumindest in der U-25 Liga mit Rundenplatz 26 gelohnt. Damit verbesserte sich Freudenstadt nach 14 Runden der laufenden U-25 Liga unter 137 Vereinen vom 16. auf den 13. Platz. Bei den Neueinsteiger (Rookies) reichte es Pollex an diesem Tag noch auf den 44. Tagesrang.

Das gute Wetter fing am zweiten Ligatag erst nordwestlich des Schwarzwalds im Rheintal an. In der dort einfließenden Kaltluft wurden wieder Flüge über 1000 km geschafft. Mit nahezu 700 km war Haug gut dabei. Er schildert kurz seinen Flug: Der Sonntag war quasi führ ihn die Wiederholung von Runde 12, auch wieder starker Westwind, diesmal deutlich mehr aus Süd, aber ähnlich stark. „Gefühlt nehmen Wetterlagen mit stärkerem Wind zu“ resümierte Haug. Bei dieser Wetterlage sieht Haug Musbach im Nachteil. Im Rheintal kann man da die Streckenlegung gut nach dem Wind ausrichten, weil hier die Topographie nicht so stört, im Westen ist allerdings auch der Pfälzer Wald bei niedriger Basishöhe aufgrund der großen, geschlossenen Waldflächen etwas spannender. Dorthin führte sein Flug vorerst, gegen den Wind. Nach der Wende in Windrichtung nach Osten wurden die Thermikbedingungen dann zunehmend schwächer mit weniger Wolken. „Da musste man rasch den Flugstil anpassen. Bei Mainbulau habe ich die fliegerische Handbremse etwas zu stark angezogen und Zeit verloren, sonst wären in der Ligawertung noch 10km/h mehr drin gewesen.“

Haug hofft auf den Schwarzwaldsommer. Hier sieht er in den letzten fünf Runden die Aufstiegschancen für die FG Freudenstadt weiter gewahrt.

Runde 13 der 2. Segelflugbundesliga Fliegergruppe Freudenstadt 2023

Ein schnelles Rennen

Von Lothar Schwark

Mit Rundenplatz 4 und 313,52 Speed/17 Punkte beendeten Musbachs Aufwindjäger Rundenwertung 13 der 2. Segelflugbundesliga. Damit verbesserte sich die Fliegergruppe Freudenstadt in der laufenden Gesamtwertung mit 145 Punkten wieder auf Platz 3. Möglich machten dies exzellente Aufwindbedingungen über dem Schwarzwald, wobei Ligatag eins die besseren Bedingungen brachte.

Anfangs sah das Flugwetter nicht so optimistisch aus. Entgegen der Voraussage einzelner Wettermodelle dominierte Samstag früh zuerst eine graue abschirmende Wolkendecke. Doch nach und nach heizte die Sonne diese Wolkendecke weg. Folgend bildeten sich erste Kumulus Aufwind Kumuluswolken, die mehr und mehr strukturiert über dem Schwarzwald standen. Dies ermöglichte lange Geradeausflug Passagen. Thermikfuchs Reiner Haist nutzte mit seinem belgischen Copiloten Glenn Habex auf einem Duo Discus die Bedingungen optimal. Er erzielte in den schnellsten 2:30 Stunden 111,67 Punkte/120,04 km/h.  Haist berichtet: „Als wir gegen 13.00 Uhr Ortszeit abhoben, gingen wir unser Tagesziel den Schwarzwald mit einem Jo-Jo Flug optimal zu nutzen konsequent an. Wolkenstraßen brachten das Duo Discus Team in Nordrichtung schnell voran. Kurz vor Pforzheim wurde gewendet. Bis Freudenstadt lief es gut, in Richtung Süden baute sich das Wetter erst auf. Etwas verhaltender wurde der Flug Richtung Schluchsee fortgesetzt. Nach der dortigen Wende ging der Plan voll auf. Schöne strukturierte Wolkenstraßen hatten sich gebildet. Bei einer Arbeitshöhe von rund 2400 Meter über NN (Normalnull) war ein zügiges Vorankommen, nach Norden, zurück nach Süden und nochmals Norden garantiert. Im Vorflug gings mit 150-160 km/ h zügig voran. Nur wenige Kreise in Aufwinden von bis zu vier Meter Sekunde waren nötig.“

Auch der Fluggenuss kam nicht zu kurz. Nach absolvieren der schnellsten 2.30 Stunden Wertungszeit, steuerte Haist mit seinem belgischen Fliegerkameraden, der schon mehrfach in Musbach Fliegerurlaub machte, die Hornisgrinde an. Die abendliche Beleuchtung durch die Sonne präsentierte die Schwarzwaldhöhen in voller Schönheit resümierte Haist im Nachblick. Nach rund 5,5 Stunden Flugzeit und 511 Flugkilometer setzte der Duo Discus wieder in Musbach auf. Dieselben Eindrücke dürfte Frank Popp mit seiner DG 800 S erlebt haben. Ebenso über dem Schwarzwald flog er 105,52 Punkte/115,8 km/h (Gesamt 505 km) heraus. Einmal mehr ließ der Nachwuchs aufhorchen. Ebenfalls mit einem Jo-Jo Flug flog Jakob Schick auf Discus b WL 96,34 Punkte/102, 12 km/h (gesamt 351 Km) heraus. Ebenso in Bestform präsentierte sich ebenso Tim Heritier auf Discus b WL. Er erzielte über dem Schwarzwald 93,96 Punkte/99,68 km/h (Gesamt 352 km). Beachtlich auch die Leistung von Marven Gründler, der erst um 16.28 Uhr abhob. Bei langsam abbauenden Thermikwetter schaffte er noch 74,65 Punkte/79,13 km/h (Gesamt 288 km). In der U-25 Wertung landeten Schick und Heritier unter 44 Vereinen auf Rundenplatz 9. zwischenzeitlich hat sich Freudenstadt hier auf Platz 16 der U-25 Wertung vorgearbeitet. In der Rookie Tageswertung (Scheinneulinge) platzierte sich Schick unter 87 Teilnehmer auf Platz 6.Gründler war noch mit Tagesplatz 11 dabei.