Runde16 der 2. Segelflugbundesliga 2023

Westwind bremst Aufwindjäger aus

Von Lothar Schwark

Spannend wie in einem Krimi entwickelte sich Rundenwertung 16 für die Fliegergruppe Freudenstadt. Während am erst möglichen Flugtag wahre Sturzfluten die Thermik ausbremsten, lag die ganze Hoffnung auf dem folgenden Sonntag (Ligatag zwei). Während das Wetter auf der Schwäbischen Alb und im Rheintal langsam aufmachte, regnete es in Musbach teilweise noch bis   zur Mittagszeit. Nur große Optimisten gaben den Flugtag noch nicht verloren. Während in Richtung Nordschwarzwald rabenschwarze Wolken nicht gerade Mut machten, lockerte es in Richtung Alb nach und nach auf. Doch in der großen Feuchte bildeten sich anfangs keine Aufwinde. Die Sonne heizte dann doch die Restfeuchte aus. Größtes Handicap war der stramme Westwind. Aufgeben wollte man nicht.

Um 15.16 Uhr hob Marven Gründler mit dem Vereins Discus 2b ab. Der 16-Jährige belegte einmal mehr sein fliegerisches Feingefühl. Der Rückenwind schob kräftig. Rasch wurde Münsingen Eisberg erreicht. Ohne Probleme wendete Gründler noch mal bei Albstadt. Danach begann ein Jo-Jo Spiel. In jedem Aufwind wurde der Discus 2b zurückversetzt. Endlich vor der Westkante der Alb angelangt gelangt, brauchte es in der Thermik und Hangwind viel Nerven um Kurs Musbach einzuschlagen. Mit reichlich Ausdauer erreichte Gründler den Flugplatz Eutingen. Im tief-Parterre fand er nochmals einen Aufwind. Doch der versetzte ihn immer wieder nach Osten zurück. Nach mehreren Anläufen blieb nur noch die Landung in Eutingen.

Die Mühe hat sich gelohnt. Für die Ligawertung sprangen noch 50,71 Punkte/53,75 km/h heraus. Gesamt legte Gründler 163,16 km zurück, wobei sein Schnitt gerade 49,16 km/h betrug. Als erfahrener Aufwind – Spezialist machte sich Hansjörg Rothfuß mit seinem Eigenstarter DG 800 B/18m um 15:31 Uhr auf den Weg. Mit dem starken Rückenwind war der Alb schnell erreicht. Bei Blaubeuren wurde gewendet. Mit einer Jo-Jo Einlage bis Hayingen und Münsingen Eisberg gings noch flott voran. Teilweise im Hangwind der Westkante spielte Rothfuß sein Können aus. Auch er hatte gegen den starken Westwind keine Chance. Trotz allem Kampf mit den Urgewalten, musste der DG 800B/18 m Pilot vor Eutingen den Motor zur Hilfe nehmen. Ab diesem Zeitpunkt war der Flug nach 189,34 km für die Ligawertung beendet. Die Schwierigkeiten des Tages belegt die Tatsache das Rothfuß auch nur auf 46,35 Punkte/52,61 km/h kam. Als dritter Musbacher ging Martin Haug mit seinem Copiloten Siheng Yang kurz vor 16.00 Uhr ins Rennen. Wie seinen Kameraden erreichte er rasant die Alb. Schlussendlich erflog das Duo Discus Team noch 139,52 km. Der Gegenwind lies ihnen keine Chance. So wurde der Flugplatz Albstadt – Degerfeld Endstation. Hätte Haug noch rund 15 km in Westrichtung geschafft, wäre er noch in den neu 40 km Zielradius gelangt und der Flug hätte für die Liga gezählt. Mannheim erzielte seinen Rundensieg überwiegend im Hangwind der Bergstraße.

In der U 25 Liga erflog Gründler für Freudenstadt Tagesplatz 13. In der Gesamtwertung ist man mit 319 Punkten auf Platz 12 vorgerückt. Deutschlandweit lag Gründler bei den Rookie Neueinsteiger auf Tagesplatz 4. Die drei erst Platzierten waren im sicheren Hangaufwind des Teutoburger Gebirge und Weserbergland unterwegs.

Runde 15 der 2. Segelflugbundesliga FG FDS 2023

Gutes Flugwetter genutzt

Von Lothar Schwark

Flugwetter vom Feinsten brachte Ligatag eins in Rundenwertung 15 der 2. Segelflugbundesliga.  Mit Rundenplatz 4 und 285,31 Speed/17 Punkte waren die Piloten der Fliegergruppe Freudenstadt gut dabei. Nur rund 3,5 km/h fehlten zum 3. Tagesplatz, den der SFC Ulm mit 288,88 Speed/18 Punkten erzielte. Nahezu in einer anderen Liga spielten an diesem Tag der Tages zweite LSV Hofgeismar (HE) mit 299,67 Speed/19 Punkte, sowie der Rundenerste FLG Dettingen/Teck mit 347,10Speed/20 Punkte mit. Damit hat Dettingen/Teck seinen Weg zum Deutschen Meister Titel der zweiten Segelflugbundesliga weiterhin gefestigt. Freudenstadt hat sich in der laufenden Gesamtwertung mit 164 Punkten wieder auf Gesamtplatz 3 vorgearbeitet. Auf den zweitplatzierten SFV Mannheim (BW) 172 Punkte gilt es acht Zähler aufzuholen. Dettingen/Teck führt aktuell die Tabelle mit 187 Punkte an.

Die Hoffnung von Musbach tags darauf zuzulegen, verhinderte ein starker Südwestwind und abschirmende Wolkenfelder. Nur der SFC Ulm konnte sich an Ligatag zwei noch mit einem Flug verbessern, da südlich der Donau das schlechtere Wetter erst am Sonntagnachmittag ankam. Zu schaffen macht den Freudenstädter Piloten derzeit die dünne Personaldecke. Gerade drei Bundesligapiloten hoben ab und machten einen guten Job. Mit dem Duo Discus WL (Winglets an den Flügelenden) flog Jakob Schick gemeinsam mit Christof Geißler 109,17 Punkte/118,18 km/h über die schnellsten 2:30 Stunden heraus. Das Duo Team wendete beim Hochkopf hinter dem Schluchsee um dann die hervorragenden Bedingungen der Schwäbischen Alb bis Erbach bei Ulm zu nutzen. Von dort gings mit nur wenigen Aufwindkreisen zurück bis zum Fürstenberg. In Richtung Heimat musste dann aber wieder kräftig gekurbelt (Kreisen im Aufwind) werden. Dabei hatte Schick mit Geißler, der zweimal den Deutschen Meister Titel der Doppelsitzerklasse erflog, einen hervorragenden Trainer dabei. Ganz ohne Trainer und gewohnt mit einer großen Übersicht flog Reiner Haist mit seiner 40 Jahre alten geliebten Kestrel 17 flotte 100,4 Punkte/107,93 km/h heraus. Haist wendete am Schluchsee- Giengen/Brenz und auf dem Rückflug oberhalb der Hochfirstschanze.

Etwas vorsichtiger ließ es noch der 17jährige Anton Harzer angehen. Bei einem seiner ersten Flüge auf dem Ventus C 15m des Vereins, erflog er zwischen Titisee – Inneringen -und Donaueschingen 75,74 Punkte/81,99 km/h. Damit konnte Harzer auch in Rundenwertung 15 der U-25 Liga punkten. Dort schaffte er unter 30 Tagespiloten den 18 Platz. In der laufenden U-25 Gesamtwertung stabilisierte er Freudenstadt unter 138 Vereinen auf Gesamtplatz 13. Ein Platz unter den Top-Ten dürfte für die jugendlichen Piloten noch gut machbar sein.